2. Bahngipfel: Abschlusskommuniqué

2. Bahngipfel Berlin-Brandenburg am 19.06.2023, Foto: VBB

Abschlusskommuniqué zum Bahngipfel der Länder Berlin und Brandenburg am 19.06.2023

  • Die Länder Berlin und Brandenburg bilden einen eng verflochtenen Wirtschafts- und Lebensraum. Sie arbeiten intensiv zusammen, um die Hauptstadtregion gemeinsam zu einer der attraktivsten Metropolregionen Europas zu machen. Aus wirtschaftlicher Perspektive, zur Verbesserung der Situation der Pendlerinnen und Pendler, aber auch um die sehr ambitionierten Klimaschutzziele zu erreichen und zur Verkehrswende beizutragen, ist ein kapazitativer und digitaler Ausbau der Schieneninfrastruktur für den Fern-, Nah- und Güterverkehr erforderlich. Dies ist eine langfristige Aufgabe, die Brandenburg und Berlin gemeinsam aufgenommen haben und die auch mit der neuen Regierung in Berlin fortgeführt wird. Die Zusammenarbeit der Länder Brandenburg und Berlin mit der Deutschen Bahn AG im Projekt i2030 hat sich bewährt: Wichtige Systementscheidungen, wie zum Beispiel zur Potsdamer Stammbahn, wurden getroffen.
  • Mit i2030, dem größten Infrastrukturprojekt in Berlin und Brandenburg, planen die i2030-Partner Berlin, Brandenburg, Deutsche Bahn AG und VBB GmbH in acht definierten Korridoren und im gesamten S-Bahn-Netz, um die Schieneninfrastruktur zu modernisieren und zu erweitern. Aktuelle Handlungsschwerpunkte liegen in der Absicherung der Finanzierung sowie der Durchführung der notwendigen Planungsschritte bis zur Genehmigungsreife.
  • Notwendige Voraussetzungen für den Ausbau der Schieneninfrastruktur (inklusive der i2030-Vorhaben) sind die Bereitstellung der erforderlichen Finanzmittel, insbesondere durch den Bund, einerseits sowie die Beschleunigung der Planungs- und Genehmigungsverfahren andererseits. Der Ausbau- und Modernisierungsbedarf existiert als Folge der Teilung Deutschlands. Die Länder übernehmen die Finanzierung der Planungsleistungen. Die durchgehende Finanzierung der Maßnahmen ist von entscheidender Bedeutung für die Realisierungsgeschwindigkeit der dringend benötigten Projekte. Die Länder Berlin und Brandenburg werden sich gemeinsam für schnellere und einfachere Verfahren nach dem Vorbild des Verkehrswegeplanungsbeschleunigungsgesetzes, das einen zügigen Ausbau nach der Wiedervereinigung bewirkt hat, einsetzen.
  • Die Länder Berlin und Brandenburg haben im Angebotskonzept „Netz Elbe-Spree“ spürbare Angebotsausweitungen im Umfang von ca. sechs Millionen zusätzlichen Zugkilometern bestellt, die mit dem Fahrplanwechsel im Dezember 2022 umgesetzt wurden. Dank der gemeinsamen Bemühungen aller Akteure wurde das Verkehrsangebot durch engere Taktung und längere Züge für die Hauptstadtregion umfangreich ausgeweitet und die Angebotskapazität in den Zügen deutlich erhöht.
  • Mit der Einführung des Deutschlandtickets zum 1. Mai 2023 besteht nun ein weiterer Anreiz für die Fahrgäste, diese neuen Angebote zu nutzen. Mit Stand Juni konnten innerhalb des VBB schon rd. 800.000 Deutschlandtickets verkauft werden, davon rd. 120.000 an Neukundinnen und Neukunden. Das unterstreicht die Bedeutung von Investitionen in zukunftsfähige Schieneninfrastruktur in der Metropolregion und ist ein echter Gewinn für den Klimaschutz.
  • Die Länder Berlin und Brandenburg betonen das gemeinsame Ziel, die schienengebundene Ver- und Entsorgung der Hauptstadtregion zu intensivieren, um so einen notwendigen Beitrag des Wirtschaftsverkehrs zur Erreichung der Klimaschutzziele und einer resilienten Verkehrsinfrastruktur zu leisten. Eine länderübergreifende Arbeitsgruppe Schienengüterverkehr hat zur Konkretisierung der übergeordneten Ziele einen Maßnahmenplan vorgelegt und wird die Umsetzung der Maßnahmen anstoßen und begleiten.
  • Die Generalsanierung des Hochleistungskorridors Berlin – Hamburg wird nach Abschluss der Arbeiten Ende 2025 zu einer deutlichen Verbesserung der Leistungsfähigkeit des Bahnnetzes in der Region führen. Um dieses Ziel zu erreichen, ist eine Sperrung der Strecke voraussichtlich von Juni bis Dezember 2025 notwendig. In diesem Zusammenhang soll der Bahnhof Wittenberge eine zusätzliche Bahnsteigkante und zusätzliche Weichenverbindungen erhalten, sodass künftig eine stündliche Bedienung des Knotenbahnhofs im Fern- und Nahverkehr erfolgen kann. Zudem soll die Strecke mit ETCS ausgestattet und damit die Digitalisierung der Schiene auch in der Hauptstadtregion Berlin-Brandenburg vorangetrieben werden, um die Leistungsfähigkeit weiter zu verbessern. Darüber hinaus wird die Hafenbahn Wittenberge an die Schnellfahrstrecke Berlin-Hamburg angeschlossen. Der Bahngipfel unterstützt die Bündelung von Baumaßnahmen im Rahmen des Hochleistungskorridors und vereinbart eine enge Abstimmung zur Koordinierung der notwendigen Ersatzverkehre. Die betroffenen Gebietskörperschaften werden durch die Deutsche Bahn AG umfassend und zeitnah im Rahmen eines begleitenden Gremiums informiert.
  • Die Partner setzen sich dafür ein, die Herstellung der Zweigleisigkeit im Streckenabschnitt Lübbenau – Cottbus inklusive Elektrifizierung für Streckengeschwindigkeiten von 160 km/h bis spätestens 2027 zu erreichen. Damit wird die Kapazität auf der Strecke Berlin- Cottbus wesentlich erhöht und künftig ein 1/2hTakt Berlin – Cottbus (heute 1h-Takt) ermöglicht.
  • Neben der Ertüchtigung des Bahnknotens Berlin kommt dem zügigen Ausbau der durch die Hauptstadtregion verlaufenden Korridore des Transeuropäischen Verkehrsnetzes eine zentrale Bedeutung zu. Leistungsfähige Bahnverbindungen nach Polen sind für die grenzüberschreitende wirtschaftliche Entwicklung, für den Austausch und den Zusammenhalt in Europa von grundlegender Bedeutung. Dies gilt umso mehr angesichts des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine. Der aktuell in der Umsetzung befindliche zweigleisig elektrifizierte Ausbau der Bahnstrecke Berlin-Stettin ist dafür sehr wichtig. Für die Elektrifizierung und die Herstellung der durchgehenden Zweigleisigkeit investieren die Länder Berlin und Brandenburg 100 Mio. Euro. Mit der Inbetriebnahme der Ausbaustrecke wird 2025 ein Meilenstein erreicht werden. Die Reisezeit von Berlin nach Stettin/Szczecin wird sich auf ca. 90 Minuten verkürzen.
  • Des Weiteren ist die Strecke der ehemaligen Ostbahn zwischen Berlin und Küstrin/Kostrzyn ein unverzichtbarer Baustein für den Schienenverkehr zwischen der Hauptstadtregion und Polen und auch für die transeuropäischen Achsenverbindungen Sie wird künftig eine wichtige Entlastungsfunktion für die bereits hoch ausgelastete Strecke Berlin – Frankfurt (Oder) – Poznan wahrnehmen. Insbesondere für den grenzüberschreitenden Güterverkehr eröffnen sich zusätzliche Möglichkeiten. Vor diesem Hintergrund streben die Partner die Aufnahme dieser wichtigen Strecke in das Bundesschienenwegeausbaugesetz an, um so der gesamteuropäischen Bedeutung Rechnung zu tragen.

2. Bahngipfel: Mehr Schiene für Berlin und Brandenburg

2. Bahngipfel Berlin-Brandenburg am 19.06.2023, Foto: VBB

Mehr Tempo für mehr Schiene: Brandenburg und Berlin wollen Initiative starten - 2. Bahngipfel bekräftigt Ausbau der Schienenprojekte in der Hauptstadtregion

veröffentlicht am 19.06.2023 von der Staatskanzlei Brandenburg

Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke und Berlins Regierender Bürgermeister Kai Wegner drängen auf deutlich schnellere Planungs- und Genehmigungsverfahren für Bahnprojekte. Dazu wollen die beiden Länder eine gemeinsame Initiative starten. Das gaben sie heute auf dem 2. gemeinsamen Bahngipfel in der Potsdamer Staatskanzlei bekannt. Zugleich bekräftigten sie den engen Schulterschluss zum zügigen und nachhaltigen Ausbau des Schienenverkehrs in der Hauptstadtregion. Dazu wurde heute ein gemeinsames Abschlusskommuniqué verabschiedet, das konkrete einzelne Projekte aufführt, wie die Fortführung des Projektes i2030, die Stärkung des Wirtschafts- und Güterverkehrs auf der Schiene und die Verbindungen nach Polen insbesondere auch über die Ostbahn (siehe Anlage).

 An dem Bahngipfel nahmen neben Woidke und Wegner auch Michael Theurer, der Parlamentarische Staatssekretär im Bundesverkehrsministerium, Brandenburgs Verkehrsminister Guido Beermann, Berlins Verkehrssenatorin Manja Schreiner, Richard Lutz, der Vorstandsvorsitzender der Deutschen Bahn, Gerald Hörster, Präsident des Eisenbahn-Bundesamtes und Ute Bonde, Geschäftsführerin des Verkehrsverbundes Berlin-Brandenburg (VBB), teil.

Für ein deutlich höheres Tempo bei der Planung und dem Bau wichtiger Infrastrukturprojekte wollen Brandenburg und Berlin gemeinsam weiter Druck machen.

Woidke und Wegner: „Uns geht es insbesondere um die klimaneutrale Mobilität auf der Schiene. Wenn wir hier bei der Planung und der Genehmigung nicht deutlich schneller werden, werden wir der Verpflichtung aus der Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts vom 29. April 2021 zum Klimaschutz nicht gerecht werden. Wir wollen deutlich mehr Verkehr von der Straße auf die Schiene verlagern. Aber dazu brauchen wir das 2. Gleis nach Stettin, den durchgängigen Ausbau der Strecke Berlin- Cottbus – Breslau, den Ausbau der Ostbahn und der Stammbahn und insgesamt den Ausbau des Berliner Bahnknotens viel schneller.

Umsetzungszeiträume von 20 Jahren und mehr sind weder wirtschaftlich noch klimafreundlich. Unsere finanziellen und personellen Ressourcen sind inzwischen überall deutlich begrenzt. Wir müssen sie effizienter einsetzen. Mit dem Verkehrswegeplanungsbeschleunigungsgesetz vom Dezember 1991 ist es in Deutschland schon einmal gelungen, Infrastruktur schneller voranzubringen. Die positiven Erfahrungen beim Ausbau der Infrastruktur in Ostdeutschland sollten wir jetzt nutzen, um wichtige Projekte bei der Bahninfrastruktur zu beschleunigen. Außerdem sollte auch für Bahnprojekte wie bereits bei den Anlagen der Erneuerbaren Energie das besondere öffentliche Interesse gesetzlich festgeschrieben werden.“

Woidke betonte: „Der Ausbau der Schieneninfrastruktur ist eine langfristige Aufgabe, die Brandenburg und Berlin gemeinsam aufgenommen haben. Mit der neuen Berliner Senatsspitze haben wir uns darauf verständigt, den klaren Kurs pro Schiene und klimaneutraler Mobilität fortzusetzen. Wir leisten unseren Teil und fordern, dass auch unsere Partner   ihren Beitrag einbringen. Die Zusammenarbeit beider Länder mit der Deutschen Bahn AG und dem VBB im Projekt i2030 hat sich bewährt. Für den Ausbau der Infrastruktur brauchen wir dringend die erforderlichen Finanzierungszusagen des Bundes. Die Länder leisten ihren Beitrag bei der Finanzierung der Planungsleistungen, darunter die 100 Millionen Euro für den Ausbau der Strecke Berlin-Stettin. Die durchgehende Finanzierung ist extrem wichtig für schnelle Realisierung der dringend benötigten Projekte. Dazu gehört auch der Ausbau der Ostbahn, die von Berlin über Brandenburg weit nach Osteuropa reichen soll. Sie ist von strategischer Bedeutung. Und das sollten endlich alle verstehen.“

Wegner sagte: „Der Ausbau klimaneutraler Mobilität und insbesondere der Schiene ist angesichts des Klimawandels von großer Bedeutung. Leider geschieht in diesem Bereich zu wenig und das, was geschieht, kommt zu spät. Der Bund muss das Tempo erhöhen – nicht nur bei den Planungen, sondern auch bei den Maßnahmen selbst. Berlin und Brandenburg stehen bereit, um gemeinsam mit der Bundesregierung die Hindernisse zu beseitigen, um eine schnellere Planung und Umsetzung möglich zu machen. Ein schnellerer Ausbau der Schiene ist auch ein Wachstumsbeschleuniger: Berlin und Brandenburg sind untrennbar miteinander verbunden. Wir sind eine gemeinsame Wachstumsregion, die durch Innovationen gute Arbeitsplätze schafft. Damit diese Wachstumsregion ihr volles Potenzial entfalten kann, benötigen wir moderne und schnelle Bahnverbindungen. Dies ist eine Voraussetzung dafür, dass die gesamte Metropolregion zusammen- und über sich hinauswächst. Das gilt auch mit Blick auf die Hunderttausenden Pendler, die täglich zwischen beiden Ländern unterwegs sind.“

Der Parlamentarische Staatssekretär im Bundesministerium für Digitales und Verkehr, Michael Theurer, betonte: „Der Bund hat in dieser Legislatur entscheidende Weichenstellung für die Stärkung des Schienenverkehrs unternommen. Mit dem Deutschlandticket haben wir den Menschen in unserem Land ein attraktives und einfaches Angebot gemacht, öffentliche Verkehrsmittel zu nutzen. Insbesondere Menschen, die täglich von zwischen Berlin und Brandenburg pendeln, profitieren davon. Jetzt gilt es, auch das entsprechende Angebot zu sichern und auszubauen. Bundesseitig unterstützen wir hier u.a. mit unseren Gesetzesvorhaben zur Planungs- und Genehmigungsbeschleunigung. Mich freut es sehr zu sehen, dass landesseitig ebenfalls daran gearbeitet wird, die entsprechende Infrastruktur nachzuhalten. Umso wichtiger ist es, jetzt alle Vorhaben bestmöglich zu verzahnen.“

Der Vorstandsvorsitzender der Deutschen Bahn, Richard Lutz, ergänzte: „Die Bahn-Region Berlin-Brandenburg wächst kontinuierlich, bei Fahrgästen, Zugverbindungen bis hin zur Zahl der DB-Mitarbeitenden. Um diese Erfolgsgeschichte für die Schiene und den Klimaschutz fortzuschreiben, gehen wir gemeinsam das an, was wir am dringendsten benötigen: Wir modernisieren das Bestandsnetz, bauen weitere Strecken in der Region aus, entlasten damit die vollgestopften Hauptachsen und schaffen so die Grundlage für noch mehr Zugverbindungen, dichtere Takte und attraktivere Reisezeiten.“

Durch das Infrastrukturprojekt i2030 sollen insgesamt bis zu 200 Kilometer Bahnstrecke reaktiviert, neu- oder ausgebaut und bis zu 100 Stationen neu-, um- oder ausgebaut werden. Insgesamt ist dafür ein Investitionsvolumen von 10,6 Milliarden Euro vorgesehen. Bei der S-Bahn sollen mehr 10-Minuten- und bei der Regionalbahn mehr 20/30-Minuten-Takte gefahren werden sowie die Pünktlichkeit und Betriebsstabilität verbessert.

Woidke und Wegner sehen in der Einführung des Deutschlandtickets für monatlich 49 Euro zum 1. Mai 2023 einen weiteren Anreiz für Fahrgäste, die Schienenangebote aber auch Busse und Trams im ÖPNV verstärkt zu nutzen. Nach Schätzungen des Verkehrsverbundes Berlin-Brandenburg konnten bislang innerhalb des VBB schon rund 800.000 Deutschlandtickets verkauft werden, davon rund 120.000 an Neukundinnen und -kunden.

 Ute Bonde, die Geschäftsführerin des Verkehrsverbundes Berlin-Brandenburg (VBB) bestätigt und unterstützt den Ansatz und die Bemühungen des Ausbaues der Schienen-Infrastruktur ausdrücklich: „Das Deutschlandticket beschert dem Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg aktuell viele neue Fahrgäste. Mit dem konsequenten Infrastrukturausbau können wir die Begeisterung fürs Bahnfahren bei den Bürgerinnen und Bürgern im VBB-Land langfristig sichern. Der Schienenausbau ermöglicht das Angebot in den kommenden Jahren zu erweitern und das Bahnfahren noch verlässlicher, schneller und bequemer zu gestalten. Das Gemeinschaftsprojekt i2030 ist der wesentliche Schlüssel dafür“.

An dem Arbeitstreffen nahmen auch Kathrin Schneider, Ministerin und Chefin der Staatskanzlei, Florian Graf, Chef der Senatskanzlei Berlin, Alexander Kaczmarek, Konzernbevollmächtigter der DB für Berlin, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern, teil.

Zu den einzelnen Projekten wird auf das Abschlusskommuniqué verwiesen.

E-Mail: presseamt@stk.brandenburg.de

Pilotprojekte in Falkensee und Brieselang umgesetzt

i2030-Wetterschutzhäuschen in Falkensee, Foto VBB

Das Schienenausbauprojekt i2030 wird sichtbarer: Pilotprojekte in Falkensee und Brieselang umgesetzt

08.06.2023

Wetterschutzhäuschen an Bahnhöfen Falkensee und Brieselang aufgewertet • Weitere Maßnahmen an anderen i2030-Stationen in Vorbereitung

Am 8. Juni wurden die aufgewerteten Wetterschutzhäuschen im neuen i2030-Design entlang des i2030-Korridors Berlin-Spandau – Nauen präsentiert. Auf Basis dieses Pilotprojektes sollen weitere Maßnahmen folgen, die insbesondere für die Verbesserung der Aufenthaltsqualität an Stationen mit i2030-Bezug sorgen und darüber hinaus die Vorfreude auf den kommenden Schienenausbau im Regional- und S-Bahnverkehr steigern sollen.

In den meisten der i2030-Projekte laufen weiterhin vertiefte Planungen. Erste Bautätigkeiten werden allerdings erst in einigen Jahren starten. Deshalb wollen die i2030-Partner Stationen in den Korridoren mit temporären Nutzungsangeboten und detaillierten Informationstafeln aufwerten und das Projekt gleichzeitig sichtbar machen. Von diesen Verbesserungen werden die Fahrgäste im Nahverkehr profitieren. Neben der kürzlich präsentierten Lok im i2030-Design wird die Sichtbarkeit des Projektes damit weiter erhöht.

Der Startschuss für die Bahnhofsaktionen fiel in Falkensee und Brieselang. Dort wurden nun von Vertreterinnen und Vertretern der Kommunen entlang der Ausbaustrecke zwischen Berlin-Spandau und Nauen überholte und neu folierte Wetterschutzhäuser an den jeweiligen Bahnhöfen vorgestellt. An den Stationen informieren kurze Übersichten über das Gemeinschaftsprojekt i2030 und das Ausbauvorhaben vor Ort mit zusätzlichen Gleisen für den Regional- und Fernverkehr sowie die möglichen S-Bahn-Verlängerung über Spandau hinaus.

Weitere Projekte der i2030-Aktion an den Stationen werden individuell im Austausch mit den Kommunen abgestimmt. Für die nahe Zukunft ist unter anderem die Verschönerung und Aufwertung einer Personenunterführung geplant. Finanziert werden die Maßnahmen zum Teil aus Projektgeldern und der Beteiligung der Kommunen. In das Pilotprojekt in Falkensee und Brieselang sind auch Gelder aus der CEF-Förderung, dem zentralen Förderinstrument der EU für den Ausbau von hochleistungsfähiger Infrastruktur in Europa, eingeflossen.   

i2030-Aktionstag: „Ich will Zu(g)kunft“ Mobilitätswende in Berlin und Brandenburg

Senatorin Schreiner, Minister Beermann, VBB-Geschäftsfüherin Bonde, DB Regionalleiter Ost Herr Armbruster, DLR-Bahnforscher Herr Grippenkoven zu Gast beim i2030-Aktionstag, Foto VBB

i2030-Aktionstag: „Ich will Zu(g)kunft“ Mobilitätswende in Berlin und Brandenburg – Vision und Realität im Schüler*innen-Check

26.05.2023

  • Brandenburgs Infrastrukturminister Beermann und Berlins Verkehrssenatorin Schreiner im Gespräch mit den Fahrgästen der Zukunft
  • Verkehrsexpert*innen von VBB, DB und DLR diskutieren über Visionen und Wünsche junger Menschen zur Mobilitätswende

Schüler*innen der 6. bis 10. Klasse aus Berlin und Brandenburg und das Team des Infrastrukturprojektes i2030 haben bei einem gemeinsamen Aktionstag im Deutschen Technikmuseum Berlin Ideen und Visionen für die Mobilitätswende entwickelt und mit einem selbst gebauten „Zug der Zukunft“ visualisiert. Im Anschluss diskutierten Berlins Verkehrssenatorin Dr. Manja Schreiner, Brandenburgs Verkehrsminister Guido Beermann, VBB-Geschäftsführerin Ute Bonde, Ralf Armbruster, Leiter DB Netz AG Region Ost und Dr. Jan Grippenkoven, Abteilungsleiter Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) mit den Kindern und Jugendlichen über ihre Wünsche und gangbare Wege dahin.

Wie soll der Verkehr der Zukunft aussehen? Was braucht ein guter Nahverkehr? Was können wir gemeinsam tun, damit noch mehr Menschen umweltfreundlich mobil sind? Mit diesen und anderen Fragen zur Mobilität beschäftigten sich 35 Schüler*innen aus Berlin und Brandenburg vom Verein „DENK MAL WERTE e.V“ gemeinsam mit den Partnern des Projektes „i2030 – Mehr Schiene für Berlin und Brandenburg“. Im Dialog gestalteten die Kinder und Jugendlichen einen „Zug der Zukunft“ mit ihren Umsetzungsideen. Im Anschluss ging es in einen fruchtbaren und konstruktiven Austausch mit den politischen Entscheider*innen und Verkehrsexpert*innen über Machbarkeit und Realisierung der Wünsche.

Berlins Verkehrssenatorin Dr. Manja Schreiner: „Es ist richtig erfrischend, mit Kindern und Jugendlichen über die künftigen Verkehrswege und den Schienenausbau zu sprechen. Dabei ist es für uns wichtig, sich schon heute mit den Fahrgästen von morgen auszutauschen und ihre Ideen und Hinweise mitzunehmen. Mich freut es besonders, wie die jungen Leute die Begeisterung für einen verlässlichen und gut ausgebauten Personennahverkehr in unserer Hauptstadtregion teilen. Nur im Miteinander kommen wir bei unseren Ausbauprojekten voran – im Miteinander der Regionen und auch im Miteinander der Generationen.“

Brandenburgs Verkehrsminister Guido Beermann: „Der heutige Tag hat uns eindrücklich gezeigt, wofür wir die Verkehrswende heute voranbringen: für die Erwachsenen von morgen. Wir wollen mit ihnen gemeinsam eine klimagerechte Zukunft gestalten. Ich finde es bemerkenswert, wenn sich junge Menschen so motiviert damit beschäftigen, wie unsere Mobilität künftig aussehen kann. Sie haben uns mit ihren kreativen Ideen gezeigt, dass man dafür auch mal ‚out-of-the-box‘ denken und über den Tellerrand schauen muss.“ 

VBB-Geschäftsführerin Ute Bonde: „Der Austausch über die Ideen und Vorstellungen der jungen Teilnehmerinnen und Teilnehmern ist mir ganz wichtig und hat zudem auch viel Spaß gemacht. Ich freue mich immer wieder über das große Engagement, das viele Kinder und Jugendliche bei allen Themen rund um die Mobilitätwende einbringen. Da wurden wirklich tolle und ernstzunehmende Ideen zusammengetragen, die inspirieren und von denen wir einige auf jeden Fall mitnehmen können.“ 

Leiter DB Netz AG Region Ost Ralf Armbruster: „So viel Begeisterung für die Bahn und Gestaltungswille zu erleben, macht richtig Freude. Für diese Schülerinnen und Schüler hat die Schiene eine große Zukunft, nicht zuletzt, weil der Klimaschutz eines ihrer Kernanliegen ist. Uns als Unternehmen macht das zudem zuversichtlich, dass wir auch künftig viele junge Menschen für einen Berufseinstieg bei der Bahn begeistern können.“ 

DLR-Abteilungsleiter „Verkehrsmittel“ Dr. Jan Grippenkoven: „Der Schienenverkehr spielt eine ganz wichtige Rolle für eine menschenfreundliche und nachhaltige Mobilität der Zukunft. Wir beschäftigen uns in der Forschung am DLR intensiv mit Transformationsszenarien des Verkehrs. Mich interessiert dabei insbesondere, wie Züge so attraktiv gestaltet werden können, dass eine möglichst breite Zielgruppen mit unterschiedlichen Bedarfen und Anforderungen sie gerne nutzt. Vor diesem Hintergrund war es bereichernd, die Perspektiven der Schülerinnen und Schüler auf dieses Thema kennenzulernen.“ 

Vorstand „DENK MAL WERTE e.V.“ Sascha Grammelsdorff: „Sich klima- und umweltfreundlich, aber auch schnell und komfortabel fortzubewegen ist der Wunsch vieler junger Menschen. Wir als Verein „DENK MAL WERTE e.V.“ haben die Expert*innen der Zukunft interaktiv befragt und ein toller „Zug der Zukunft“ ist entstanden. Die jungen Menschen machen mit ihrem Recht auf Zukunft mit diesem sehr deutlich kenntlich, was sie sich von den politischen Agierenden wünschen und erwarten.“

i2030-Planspiel zur „Mobilität von morgen“ im Nauener Rathaus

i2030-Planspiel in Nauen mit Schüler:innen vom Goethe Gymnasium, Foto: Stadt Nauen

i2030-Planspiel zur "Mobilität von morgen" im Nauener Rathaus

20.03.2023

Der Geo-Leistungskurs-11 des Goethe-Gymnasiums Nauen (GGN) hat am Montag an einem Planspiel zum Thema „Mobilität von morgen“ im Kontext von i2030 durchgeführt. Begleitet wurden sie dabei von André Stapf vom Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg (VBB) und Kursleiter Philipp Fehrenbach vom GGN.

Ziel des Planspiels war es, die Schülerinnen und Schüler für die Herausforderungen, die mit dem Infrastrukturausbau einhergehen, zu sensibilisieren. Was gehört dazu, wenn man von A nach B gelangen will? Wie soll die Mobilität von morgen aussehen? Wer trifft die Entscheidungen in Verkehrsprojekten? André Stapf ist für die Gesamtkommunikation des Projektes i2030 zuständig.
In der „echten“ Planung soll unter dem Motto „Mehr Schiene für Berlin und Brandenburg“ mit dem Projekt „i2030“der Bahnverkehr in der Hauptstadtregion erweitert werden. Dabei geht es auch um die Strecke zwischen Spandau und Nauen.

Fest steht: Moderne Mobilität geht uns alle an, sowohl als Teil der Teil der Verkehrswende und für den Klimaschutz. Einen halben Tag lang hatten die Schülerinnen und Schüler im Nauener Rathaussitzungssaal Zeit, in verschiedene Rollen zu schlüpfen. Schritt für Schritt lernten die Jugendlichen das Zusammenspiel von Politik, Verkehrsplanung und Einwohnerinnen und Einwohnern.

Anhand des fiktiven Beispiels wurden im Rahmen eines Schienenausbaus und der damit einhergehenden Umgestaltung des Bahnhofsumfeldes geplant. André Zapf sagte: „Das Projekt i2030 hat viele Partner, wie die Länder Berlin und Brandenburg, die Deutsche Bahn und den VBB. Wir haben uns überlegt, wie man die vielen Prozesse der Bevölkerung nahebringen kann, schließlich ist es mit dem Ausbau einer Eisenbahnstrecke allein nicht getan. Die beiden fiktiven Strecken, die im Planspiel zur Diskussion stehen, sind angelehnt an die Strecke Spandau – Nauen. Der fiktive Name Falkenkrug soll denn auch bewusst den Bezug zu dieser Gegend herstellen“, erläuterte Stapf.

Aufgebaut war das Spiel wie eine Planung, so, wie sie auch in dieser Region stattfinden könnte: Wo sollen die neuen Haltepunkte stehen, wie hoch sind die Kosten, wo müssen Naturschutzgebiete berücksichtigt werden? „Wir hatten unter den Schülerinnen Vertreter einzelne fiktive Parteien gehabt, es gab Stadtvertretungen, Vertreter vom Umweltamt und vom Verkehrs- und Stadtplanungsamt sowie Bürgerinitiativen oder einen Fahrgastverband“, listete Stapf auf.

Einig waren sich indes die Beteiligten, dass die Mobilität im Planspiel so effizient, schnell, umweltfreundlich, kostengünstig, barrierefrei und sicher wie möglich sein soll.
Nauens Erste Beigeordnete Daniela Zießnitz (CDU) und Sachgebietsleiter David Leu bedankten sich bei den Veranstaltern, da sie den Schülerinnen und Schülern einen guten Einblick in die Prozesse vermitteln konnten, wie sie ähnlich in der „echten“ Stadtplanung ablaufen.

Kursleiter Philipp Fehrenbach bedankte sich ebenfalls und hob die Atmosphäre hervor, die der Rathaussitzungsaal bei dem Planspiel erzeugte. „Themen, die wir im Unterricht behandeln, wie Infrastruktur, Ausbau und Raumnutzungskonflikte, konnten wir hier im Planspiel sehr realistisch darstellen“, so der Pädagoge.

Fazit: Es war ein Planspiel, das den Unterricht für den GGN-Leistungskurs einmal anders verlaufen ließ, und das vielleicht ´den Funken` für kommunale Verkehrsplanung bei dem einen oder anderen Jugendlichen überspringen ließ.

(Die Presseinformation wurde durch die Stadtverwaltung Nauen am 22.3.2023 veröffentlicht, Email: presse@nauen.de)

Mehr Bahn für Köpenick: Deutsche Bahn startet Ausbau des S-Bahnhofs zum Regionalhalt

DB-Infrastrukturvorstand Berthold Huber und die Regierende Bürgermeisterin von Berlin Franziska Giffey gaben heute am Bahnhof Köpenick den Startschuss für die Bauarbeiten. Foto: Deutsche Bahn

Mehr Bahn für Köpenick: Deutsche Bahn startet Ausbau des S-Bahnhofs zum Regionalhalt

22.03.2023

Ab 2027 halten Regionalzüge auch in Berlin-Köpenick • Zahlreiche zusätzliche Erweiterungen, Erneuerungen und Modernisierungen geplant • Anwohner:innen profitieren erstmalig von Lärmschutz für die Umgebung • Gesamtinvestition von 420 Millionen Euro

Die Deutsche Bahn (DB) hat mit dem Ausbau des S-Bahnhofs Köpenick begonnen. Dank eines neuen Regionalbahnsteigs können ab Sommer 2027 erstmals Regionalzüge in Köpenick halten. Die DB vernetzt damit Köpenick noch enger mit dem Berliner Stadtzentrum und dem Brandenburger Umland und schafft die notwendigen Kapazitäten, um Fahrgästen häufigere und schnellere Reise- und Pendelverbindungen anzubieten. Insgesamt investieren DB, Bund und das Land Berlin 420 Millionen Euro in den Ausbau.

DB-Infrastrukturvorstand Berthold Huber und die Regierende Bürgermeisterin von Berlin Franziska Giffey gaben heute am Bahnhof Köpenick den Startschuss für die Bauarbeiten.

Berthold Huber: „Mehr Bahn für Köpenick: Das sind gute Aussichten im Südosten Berlins für alle Pendlerinnen und Pendler, Tagesgäste und Fußballfans. Neben einem modernen, barrierefreien Bahnhof profitieren Fahrgäste künftig auch von pünktlicheren Zügen. Dafür sorgen die Modernisierung und der Ausbau der vorhandenen Infrastruktur.“

Franziska Giffey: „Der Südosten Berlins ist eine attraktive Region für Familien, Unternehmen und auch für die Gäste unserer Stadt, die noch viel Potenzial hat. Mit dem neuen Halt für Regionalzüge rückt Köpenick näher ans Stadtzentrum heran. Es wird mehr Züge, komfortablere Verbindungen und schnellere Wege zwischen Berlin und Brandenburg geben. Das wird auch eine deutliche Verbesserung für alle Pendlerinnen und Pendler sein. Damit geht Berlin einen weiteren wichtigen Schritt in Richtung Zukunft und klimafreundlicher Mobilität. Es ist mir eine große Freude, den Beginn der Arbeiten heute gemeinsam zu feiern.“

Der geplante Regionalbahnsteig umfasst zwei Gleise und kann in Zukunft über drei neue Zugänge erreicht werden. Zwei neue Aufzüge gewährleisten dabei die Barrierefreiheit. Ab 2027 sollen am neuen Regionalbahnsteig dann Züge des RE 1 halten und von dort quer durch Berlin in Richtung Brandenburg an der Havel sowie in die Gegenrichtung nach Frankfurt (Oder) halbstündlich und in der Hauptverkehrszeit alle 20 Minuten fahren. An der Strecke werden mit dem Projekt i2030 parallel zu kurze Bahnsteige an weiteren Stationen verlängert, damit längere Züge zukünftig an allen RE1-Stationen halten können. 

Komfortabler haben es künftig auch S-Bahn-Reisende: Die neu errichteten Zugänge verkürzen die Wege zum bisherigen Bahnsteig. Auch hier wird in Zukunft ein weiterer Aufzug am östlichen Zugang entstehen. Darüber hinaus erneuert die DB auf einem 3,2 Kilometer langen Abschnitt Gleise und Oberleitungen und baut ein neues Überholgleis. Reisende profitieren damit von einem zuverlässigeren Schienenverkehr, der noch besser gegen Störungen gewappnet ist.

Erstmals errichtet die DB auf rund 4,2 km Länge Schallschutzwände im Umfeld des Bahnhofs, um die Anwohner:innen vom Schienenverkehrslärm zu entlasten. Durch die mit transparenten Elementen ausgestatteten Schallschutzwände sowie weitere lärmreduzierende Maßnahmen im Gleisbereich wird es spürbar leiser.

Die Ausbauarbeiten erfolgen in insgesamt vier Bauabschnitten. Dabei lassen sich Einschränkungen für Anwohnende und Reisende leider nicht vermeiden. Die Bahn bittet für etwaige Einschränkungen um Entschuldigung und Verständnis.

(Die Presseinformation wurde durch die Deutsche Bahn am 22.3.2023 veröffentlicht, Email: presse@deutschebahn.com)

Taskforce Cottbus verkündet Ausbau vom Bahnhof Königs Wusterhausen

Taskforce Cottbus treibt Schienenausbau zwischen Berlin und Cottbus voran, Foto: Deutsche Bahn AG, Volker Emersleben

Strukturentwicklung Lausitz: Neubau des ICE-Werks in Cottbus läuft nach Plan / Finanzierungsvereinbarung zum Ausbau des Bahnhofs Königs Wusterhausen (Nordkopf) unterzeichnet

03.03.2023

Deutliche Fortschritte zur Stärkung des Bahnstandortes Cottbus: Der Bau der ersten Halle des neuen ICE-Instandhaltungswerkes in Cottbus geht zügig voran. Zugleich werden die Planungen für die bessere Schienenanbindung der Lausitz-Metropole forciert. So haben Bund, Land und Deutsche Bahn zu Beginn des Jahres eine Finanzierungsvereinbarung zum Ausbau des Bahnhofs Königs Wusterhausen (Nordkopf) unterzeichnet. Dieser ist bislang nur eingleisig befahrbar und ist daher ein Nadelöhr auf der vielbefahrenen Bahnstrecke Berlin-Cottbus. Die Engstelle soll durch den Bau von Gleisen und Weichen sowie den Ausbau der Eisenbahnüberführung Nottekanal beseitigt werden. Das teilten Ministerpräsident Dietmar Woidke und die Vorständin für Digitalisierung und Technik der Deutschen Bahn AG, Daniela Gerd tom Markotten, heute nach der zweiten Sitzung der gemeinsamen Task Force zum Bahnstandort Cottbus mit.

Die im November vergangenen Jahres gegründete Task Force unter Leitung von Woidke und Gerd tom Markotten begleitet den Bau des neuen ICE-Instandhaltungswerkes im Rahmen der Lausitzer Strukturstärkung sowie weitere Schienenprojekte mit Bezug zu Cottbus. Für das Werk werden am Standort des bisherigen Bahnwerkes Cottbus zwei neue Hallen für die Instandhaltung der ICE-4-Flotte errichtet. Dabei soll die zweigleisige Halle bis 2024 und eine viergleisige Halle bis 2026 fertiggestellt sein. Insgesamt entstehen in dem neuen ICE-Werk 1.200 zusätzliche Industriearbeits- und Ausbildungsplätze. Auf der zweiten Sitzung des Gremiums wurden neben dem Baufortschritt beim neuen ICE-Instandhaltungswerk auch das Energie- und Wassermanagement sowie die Arbeits- und Fachkräftegewinnung für das neue Werk diskutiert.

Woidke betonte: „Wir kommen auf allen Ebenen gut voran. Der Bau der zweigleisigen Halle läuft richtig zügig. Sie kann bereits in knapp einem Jahr in Betrieb gehen – und damit zwei Jahre früher als ursprünglich geplant. Hier werden ab Anfang 2024 ICE-4-Züge in einer hochmodernen Anlage gewartet, die zu den klimafreundlichsten in Europa zählen wird.

Gerd tom Markotten fügte hinzu: „In Cottbus entsteht das modernste Instandhaltungswerk der Deutschen Bahn. Der Bau geht in Höchstgeschwindigkeit voran und liegt voll im Zeitplan. In rund zehn Monaten rollen hier die ersten ICE 4 zur Wartung ein. Wir brauchen diese zusätzlichen Kapazitäten dringend, damit unsere ICE-Flotte weiterwachsen kann. Nur dann können mehr Menschen mit der Bahn fahren und wir so einen entscheidenden Beitrag zur Erreichung der Klimaziele leisten. Wir sind stolz darauf, mit diesem Werk gleichzeitig zum Strukturwandel in der Region beitragen zu können.“

Zu den einzelnen Beratungsschwerpunkten des heutigen Treffens:

  • Infrastruktur / Bahnanbindung Lausitz
    Die Lausitz soll unter Einbeziehung der grenzüberschreitenden Entwicklungsachsen als lebenswerte und innovative Wirtschaftsregion gestärkt und weiterentwickelt werden. Dafür muss sie noch besser an die Metropolen Berlin sowie Breslau und Prag angebunden werden. Zudem müssen die Verbindungen innerhalb der Lausitz verbessert werden. Das ist auch zur Sicherung des Fachkräftebedarfs notwendig. Verkehrsdrehscheibe in der Lausitz ist und bleibt Cottbus.

Zur Verbesserung der Schienenanbindung werden der Ausbau des Bahnhofs Königs Wusterhausen und der zweigleisige Ausbau der Bahnstecke Lübbenau – Cottbus im Rahmen  beitragen. Beide Vorhaben werden über Mittel aus der Strukturstärkung finanziert und werden im Ausbauprojekt i2030 – Mehr Schiene für Berlin und Brandenburg umgesetzt.

Für den Ausbau des Nordkopfes des Bahnhofs Königs Wusterhausen steht die Finanzierung. Die Kosten werden sich auf rund elf Millionen Euro belaufen. Erste vorbereitende Arbeiten werden bereits ausgeführt, die Bauarbeiten sollen bis 2027 beendet sein.

Das dringend erforderliche zweite Gleis der Strecke Lübbenau-Cottbus soll 2027 in Betrieb gehen. Um den Prozess zu beschleunigen, ist das Land Brandenburg mit 13 Millionen Euro für Planungsarbeiten in Vorleistung gegangen.

  • Fachkräfte- und Auszubildendengewinnung für das neue ICE-Werk

Im Instandhaltungswerk Cottbus entstehen gut bezahlte, tariflich abgesicherte Industriearbeitsplätze. Bislang läuft der Aufbau des Personals nach Plan.

Für die erste Ausbauphase – Inbetriebnahme der ersten Halle Anfang 2024 – sind bereits fast alle benötigten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an Bord. Die Personalgewinnung läuft auf verschiedenen Wegen. Wichtiger Partner ist die LEAG. Die ersten LEAG-Beschäftigten wurden schon im vergangenen Jahr von der Deutschen Bahn übernommen. Darüber hinaus konnte die DB konzernintern Beschäftigte für einen Wechsel in das neue Werk gewinnen. Dazu gehören auch Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die in ihre Lausitzer Heimat zurückkehren. Hinzu kommen externe Einstellungen. Die DB kooperiert unter anderem mit der Arbeitsagentur, um Logistiker, Elektriker und Elektroniker zu gewinnen. Die Mitarbeitenden werden umfassend qualifiziert – unter anderem in den anderen ICE-Werken der DB.

Wichtiger Baustein für die Fachkräftesicherung ist zudem die eigene Ausbildung bei der DB AG. Die Zahl der Ausbildungsplätze ist massiv erhöht worden. Im vergangenem Jahr wurden 100 Ausbildungsplätze besetzt und auch in diesem Jahr sollen es wieder 100 Auszubildende werden. Die Auszubildenden, die ab 2021 eingestellt wurden, werden nach ihrer Ausbildung übernommen. Fachkräftesicherung in der Lausitz wird letztlich nur über den Zuzug von außen und über neue direkte Wege der  Fachkräfteansprache gelingen. Das gilt für die DBAG, aber auch für die Region insgesamt. Deshalb hat das Land Brandenburg gemeinsam mit Partnern die Imagekampagne „Krasse Lausitz“ gestartet. Geplant ist zudem eine Kooperation mit der BTU Cottbus-Senftenberg, um auch Studienabbrecher und abgelehnte Bewerberinnen und Bewerber in den Blick zu nehmen.

  • Nachhaltigkeit beim Bau des ICE-Werks

Energiemanagement: Das Dach der viergleisigen Halle wird mit einer Photovoltaikanlage geplant. Der zusätzliche Strombedarf soll über grünen Strom der Elektroenergieversorgung Cottbus GmbH gedeckt werden. Die Lüftungsanlagen werden mit Wärmerückgewinnungssystem ausgestattet. Eine Machbarkeitsstudie zur Herstellung, Speicherung und Nutzung von Wasserstoff wurde in Auftrag gegeben.
Wassermanagement: Durch den Bau der Hallen wird Fläche versiegelt, die nicht
mehr für die Versickerung von Regenwasser zur Verfügung steht. Durch verschiedene Maßnahmen wird dem entgegengewirkt. So soll zum Beispiel Regenwasser in Auffangspeicher mit Rückgewinnung, sogenannten Rigolen, versickert werden. Das Regenwasser muss so nicht der Kanalisation zugeführt werden, sondern kann auf natürlichem Weg in den Boden gelangen. Darüber hinaus wird geprüft, inwiefern eine Rückführung von Teilen des Regenwassers auf die Gründächer der Hallen sinnvoll ist. So kann das Regenwasser über die natürliche Verdunstung dem Wasserkreislauf wieder zugeführt werden.

Nachhaltigkeit: Beim Bau des neuen Werks in Cottbus verwendet die DB erstmals klimafreundlich hergestellten, „grünen“ Beton. Der klimafreundliche Baustoff wird
durch das Cottbuser Start Up Sonocrete hergestellt.

Damit der „grüne“ Beton am Ende dieselben Eigenschaften besitzt wie konventioneller Beton, nutzt Sonocrete eine spezielle Ultraschalltechnologie. Die Bauteile erfüllen damit alle Anforderungen an Stabilität und Festigkeit. Durch den Einsatz von Sonocrete-Beton kann die benötigte Zementmenge reduziert werden. Dadurch entstehen rund 30 Prozent weniger CO2-Emmission bei der Betonherstellung und auch der Energieverbrauch sinkt um fast 30 Prozent.

  • Fortschritt beim Bau des neuen ICE-Instandhaltungswerkes

Halle 2 (zweigleisig, aktuell im Bau)

    • Baubeginn für Halle 2 im Mai 2022
    • Im März 2023 beginnt Innenausbau
    • Bis Ende 2023 Außenanlagen, Stromversorgung und Gleise sowie bahntechnische Ausrüstung und Einbau Maschinentechnik
    • Start Betrieb Anfang 2024

Halle 1 (viergleisig, Bau bis 2026)

    • Planungen für Halle 1 laufen auf Hochtouren
    • Bauvorbereitende Maßnahmen haben im Herbst 2022 begonnen (z. B.
      Kampfmittelsondierung auf dem Baufeld)
    • Inbetriebnahme für 2026 geplant.

(Die Presseinformation wurde durch die Staatskanzlei des Landes Brandenburg am 3.3.2023 veröffentlicht, Email: presseamt@stk.brandenburg.de

Ausbau von S25 Nord und Prignitz-Express

Der Prignitz-Express soll zukünftig öfter fahren, Foto: VBB

Berlin und Brandenburg treiben Ausbau von S25 Nord und Prignitz-Express voran

01.03.2023

  • Streckenausbau der S-Bahn zwischen Berlin-Schönholz und Hennigsdorf für 10-Minuten-Takt
  • Reaktivierung der S-Bahn zwischen Hennigsdorf und Velten für 20-Minuten-Takt
  • Regionalverkehr zukünftig mit zwei Verbindungen über Außenring aus Neuruppin in die Berliner Innenstadt

Für den i2030-Ausbaukorridor Prignitz-Express/Velten wurde im Lenkungskreis vom Juni 2022 eine angepasste Infrastrukturlösung verabredet. Nun haben die Länder Berlin und Brandenburg mit der Deutschen Bahn die Finanzierungsvereinbarung für die Vorplanung (Leistungsphase 2 nach HOAI) über rund 27 Millionen Euro unterzeichnet. Damit wird eine weitere große Teilmaßnahme im Projekt i2030 in die vertiefende Planung überführt. Die umfassenden Untersuchungen der Vorplanung laufen bis zum Jahr 2026.

Die Untersuchungen zur Einführung des 10-Minuten-Taktes der S-Bahn zwischen Berlin-Schönholz und Hennigsdorf sowie zur Weiterführung der S-Bahn nach Velten im 20-Minuten-Takt haben den nächsten Meilenstein erreicht und werden in die Vorplanung überführt. Geprüft wird dabei auch die mögliche Realisierung von zwei neuen S-Bahnhöfen: Berlin-Borsigwalde und Hennigsdorf Nord.
Von der geplanten Taktverdichtung profitieren nicht nur die Fahrgäste entlang der S-Bahn, sondern mit der verbesserten Anschlusssituation auch Fahrgäste aus der Prignitz nach Berlin.

Zur Einbindung eines zweiten stündlichen Zuges des Prignitz-Expresses nach Berlin werden derzeit verschiedene Laufwege über den Berliner Außenring geprüft. Es wird unter anderem auch eine Verbindungskurve zwischen Velten und dem östlichen Berliner Außenring („Kurve Hohenschöpping“) als eine mögliche Lösung in der Vorplanung mit untersucht.

Zum i2030-Korridor Prignitz-Express/Velten gehören weitere Teilmaßnahmen: Voraussichtlich ab 2026 soll in einer ersten Ausbaustufe des Korridors der Takt zwischen Hennigsdorf und Neuruppin auf zwei Fahrten je Stunde (RE6 und zusätzlich Verlängerung der RB55) verdichtet werden. Parallel wird die (Teil-) Elektrifizierung der Strecke zwischen Wittenberge – Wittstock – Hennigsdorf geplant. Hierzu wird ein gesonderter Finanzierungsvertrag geschlossen.

Bettina Jarasch, Senatorin für Umwelt, Mobilität, Verbraucher und Klimaschutz des Landes Berlin:
„Gemeinsam mit Brandenburg nehmen wir richtig viel Geld in die Hand, um die Planungsarbeiten für den Ausbau der Schienenverbindungen zwischen Reinickendorf und dem Landkreis Oberhavel sowie auf dem Prignitz-Express voranzubringen. Die Verlängerung der S25 bis Velten, neue Bahnhöfe und ein 10-Minutentakt bringen wesentliche Verbesserungen für zahlreiche Fahrgäste, die täglich zur Arbeit pendeln. Wir stellen heute die Weichen, um die Planungen für den notwendigen Gleisausbau und damit auch den Klimaschutz in unserer Region voranzubringen.“ 

Guido Beermann, Minister für Infrastruktur und Landesplanung des Landes Brandenburg:
„Mit dem Start der Vorplanung kommen wir unseren gemeinsamen Zielen, eine bessere SPNV-Anbindung der Prignitz und auf den S-Bahn Außenästen einen 10-Minutentakt anbieten zu können, wieder einen Schritt näher. Auch für Velten ist das eine gute Botschaft: die konkrete Planung des S-Bahnanschlusses – nur wenige Monate nach dem Variantenentscheid im Lenkungskreis i2030 – kommt voran. Dieser i2030-Korridor ist ein positives Beispiel dafür, wie die Verbindungen für Pendlerinnen und Pendler aus der Region und dem nahen Umland gemeinsam verbessert werden können. Damit leisten wir einen wichtigen Beitrag zur Verkehrswende und für den Klimaschutz.“

Alexander Kaczmarek, Konzernbevollmächtigter der Deutschen Bahn für Berlin, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern: „Der nächste Teilerfolg für den Ausbau der Schiene im nordwestlichen Speckgürtel Berlins ist gleich in dreifacher Hinsicht ein großer Gewinn. Zum einen profitiert die wachsende Zahl von Pendlerinnen und Pendlern, die ihren Arbeitsweg nicht im Stau, sondern bequem in der Bahn verbringen wollen, von zusätzlichen Angeboten im S-Bahn- und Regionalverkehr. Zum zweiten stärkt ein attraktives Bahn-Angebot die regionalen Wohn- und Wirtschaftsstandorte wie Hennigsdorf, Velten oder Wittenberge. Nicht zuletzt gewinnt der Klimaschutz, für den der Verkehr bekanntermaßen eine Schlüsselrolle spielt.“ 

Martin Fuchs, Geschäftsführer des Verkehrsverbundes Berlin-Brandenburg (VBB): 
„Die infrastrukturelle Weiterentwicklung der Strecke des Prignitz-Expresses ist uns seit Jahren ein Anliegen. Nun gehen wir einen entscheidenden Schritt voran: Mit der Finanzierungszusage der Länder Berlin und Brandenburg kann der zweite Zug pro Stunde von Neuruppin nach Berlin und der Ausbau der nördlichen S25 geplant werden. Vor allem die Pendler*innen aus der bzw. in die Region werden in Zukunft von den Planungen im i2030-Korridor Prignitz-Express/Velten profitieren.“ 

Im Auftrag des VBB wird begleitend zur Vorplanung eine erste Nutzen-Kosten-Grobbewertung durchgeführt, um die Wirtschaftlichkeit der Untersuchungsvarianten zu prüfen. Ein hinreichendes Nutzen-Kosten-Verhältnis ist die Voraussetzung für eine finanzielle Beteiligung durch den Bund. Es finden regelmäßige Gespräche mit dem Bundesministerium für Digitales und Verkehr statt, damit mit dem Bund als Fördermittelgeber die Umsetzung der i2030-Teilprojekte gelingt.

 

Die Inhalte der Vorplanung im Überblick:

Wesentliche Planungsprämissen sind:

  • Vollständiger zweigleisiger Ausbau für die S-Bahn zwischen Schönholz und Hennigsdorf (Vorzugsvariante), alternativ abschnittsweise zweigleisiger Ausbau
  • Eingleisige Reaktivierung der S-Bahnstrecke zwischen Hennigsdorf und Velten neben dem bestehenden Regionalverkehrsgleis
  • Optionale, eingleisige Verbindungskurve (sogenannte „Hohenschöppinger Kurve“) für den Regionalverkehr zwischen der Regionalverkehrsstrecke Velten – Hennigsdorf und dem östlichen Berliner Außenring

Weitere Planungsprämissen von Süd nach Nord:

  • Zweigleisiger Ausbau der Verkehrsstation Berlin-Alt Reinickendorf
  • Neuerrichtung der barrierefreien Verkehrsstation Berlin Karl-Bonhoeffer-Nervenklinik im Bereich Ollenhauerstraße (Optimierung der Umsteigewege zur U8) und Rückbau der bestehenden Station
  • Zweigleisiger Ausbau der Verkehrsstation Berlin Eichborndamm
  • Neuerrichtung der Verkehrsstation Berlin-Borsigwalde im Bereich Holzhauser Straße (fahrplanbedingt nur bei durchgehend zweigleisigem Ausbau der S-Bahn-Strecke bis Hennigsdorf)
  • Zweigleisiger Ausbau der Verkehrsstation Berlin-Schulzendorf
  • Berücksichtigung der Einbindung eines potenziellen Werkstattstandorts südlich der Verkehrsstation Hennigsdorf für zusätzliche Verkehrsleistungen auf den Teilnetzen Stadtbahn und Nord-Süd der Berliner S-Bahn
  • Umbau der Bahnsteigkonfiguration im Bahnhof Hennigsdorf zur Ermöglichung der Durchbindung der S-Bahn in Richtung Velten und Prüfung der Reaktivierung und Erweiterung des nördlichen Bahnsteigzugangs
  • zusätzliche S-Bahn-Abstellanlage nördlich des Bahnsteigs in Hennigsdorf
  • Prüfung der Errichtung eines neuen S-Bahn-Haltepunktes Hennigsdorf Nord im Bereich des Fußgängertunnels Hennigsdorf Fontanesiedlung
  • Errichtung eines Mittelbahnsteiges für die S-Bahn in Velten

Aufgaben innerhalb der Vorplanung sind u.a.:

  • Erarbeitung der planerischen Lösung – ggf. in Varianten – für den Ausbau der Strecke und der Stationen
  • Bauwerksuntersuchungen an vorhandenen Anlagen
  • Erstellen fehlender Bestandsunterlagen
  • Notwendige technische Studien, Gutachten und Machbarkeitsanalysen
  • Notwendige Konzepte und Analysen zur Umfeldentwicklung
  • Notwendige Beräumung von Altmaterialien und Vegetationsrückschnitte sowie Umweltäquivalenzausgleich
  • Erstellen und Abschluss von Planungsvereinbarungen sowie Vorabstimmungen zu Kreuzungsvereinbarungen
  • Abstimmung mit Behörden und Trägern öffentlicher Belange sowie Öffentlichkeitsarbeit
  • Begleitung der Nutzen-Kosten-Untersuchung

An die Vorplanung schließt sich die Entwurfsplanung (3. Leistungsphase nach HOAI) und die Genehmigungsplanung (4. Leistungsphase nach HOAI) an, mit der das Planfeststellungsverfahren für das Ausbauprojekt vorbereitet wird.

 

Umbau des Bahnhofs Köpenick zum Regionalbahnhof

Bahnhof Köpenick wird zum Regionalbahnhof, Foto: DB Netz AG/Angelika Britz

Umbau des Bahnhofs Köpenick zum Regionalbahnhof

Schnelle Verbindungen,
pünktliche Züge,
mehr Platz in der Bahn:


Attraktiveres Bahnangebot

In den nächsten Jahren erweitert und modernisiert die Deutsche Bahn den S-Bahnhof Köpenick und macht ihn im Auftrag des Landes Berlin als neuen Halt im Regionalverkehr fit für die Zukunft. Damit ist Köpenick für Pendler*innen schneller per Bahn direkt erreichbar und ÖPNV-Verbindungen im Südosten Berlins und Brandenburg werden verbessert.

Der insgesamt 3,2 Kilometer lange Streckenabschnitt gehört zum Ausbauprojekt Berlin-Frankfurt (Oder)–Bundesgrenze D/PL, dessen Ziel unter anderem die Erhöhung der Streckengeschwindigkeit auf bis zu 160 Stundenkilometer ist.

Der Ausbau ist eine wichtiger Bestandteil für die Regionalexpresslinie RE1. Hier werden im Projekt i2030 weitere RE1-Stationen verlängert, um den Einsatz längerer Züge mit mehr Sitzplätzen zu ermöglichen.

Beim Bahnhof Köpenick werden ein rund 220 Meter langer Bahnsteig für den Regionalverkehr mit insgesamt drei Zugängen, ein Elektronisches Stellwerk sowie Stützbauwerke errichtet. Darüber hinaus werden westlich der Bahnhofstraße ein Zugang zur S-Bahn und zum Regionalbahnsteig sowie östlich eine Personenunterführung mit Zugängen zum S- und Regionalbahnsteig gebaut. Mit dem Bau von insgesamt drei neuen Aufzügen wird die Verkehrsstation auch barrierefrei. Ein drittes Gleis mit Anbindung an den Berliner Außenring ist ebenfalls vorgesehen. Es werden vier Eisenbahnüberführungen erneuert und rund vier Kilometer Schallschutzwände errichtet.

Die Bauarbeiten beginnen im März 2023 im Bereich nördlich des S-Bahngleises. Dabei stehen vor allem der Neubau des nördlichen S-Bahngleises sowie der Eisenbahnbrücken
Wuhle, Forum und Bahnhofstraße an. Diese Bauarbeiten werden hauptsächlich unter eingleisiger Sperrung, aber auch unter Totalsperrung des S-Bahnverkehrs durchgeführt.
Nach Umbau der S-Bahngleise rücken die Bauarbeiten in den südlichen Bereich. Ab Mitte 2024 werden die Fernbahngleise, die betroffenen Brücken sowie der Regionalbahnsteig errichtet. Die Inbetriebnahme erfolgt voraussichtlich 2027.

Potsdamer Stammbahn: Zwischen Potsdam-Griebnitzsee, Berlin-Zehlendorf und Potsdamer Platz können Planungen starten

Potsdamer Stammbahn: Zehlendorf Richtung Wannsee, Foto: VBB

Zwischen Potsdam-Griebnitzsee, Berlin-Zehlendorf und Potsdamer Platz können Planungen starten

03.01.2023

  • Finanzierung für Vorplanung durch Länder Berlin und Brandenburg abgesichert
  • Reaktivierung der Stammbahn wesentlicher Beitrag zur Weiterentwicklung des Bahnknoten Berlins
  • Projekt spielt übergeordnete Rolle für die Realisierung des Deutschlandtaktes
  • Planungen für den Ausbau des südöstlichen Berliner Innenrings werden im gesonderten Finanzierungsvertrag geregelt

Im i2030-Lenkungskreis vom Juni 2022 verständigten sich die Partner zum Ausbau der Potsdamer Stammbahn als zweigleisige, per Oberleitung elektrifizierten Strecke. Jetzt wurde die Finanzierungsvereinbarung für die Vorplanung (2. Leistungsphase nach HOAI) von den Ländern Berlin und Brandenburg über rund 26 Mio. Euro unterzeichnet. Die umfassenden Untersuchungen der Vorplanung durch die Deutsche Bahn laufen bis 2026. Sie beinhaltet den Streckenbereich der historischen Potsdamer Stammbahn zwischen Griebnitzsee bis Potsdamer Platz.

Die seit Jahren in wesentlichen Teilen stillgelegte Potsdamer Stammbahn ist eine der letzten freien Schienenachsen, die eine zusätzliche Direktverbindung zwischen Berlin und Brandenburg ermöglicht und auch überregional eine dringend erforderliche Kapazitätserhöhung des Schienennetzes sowie stabilere Verkehre und Verkehrsmehrungen entfalten wird. Sie ist ein wichtiger Bestandteil für die Weiterentwicklung und Engpassbeseitigung des Bahnknotens Berlin, um u.a. die hoch frequentierte Stadtbahn zu entlasten. Zusätzliche Halte in Berlin und die Anbindung der wachsenden Region um Kleinmachnow sorgen für schnelle und umsteigefreie Zugverbindungen. Das Gesamtkonzept des i2030-Korridors Potsdamer Stammbahn+ beinhaltet über die Reaktivierung der Stammbahn hinaus die Elektrifizierung und den zweigleisigen Ausbau des südöstlichen Berliner Innenrings in Richtung Ostkreuz, um die Führung von Zügen der Stammbahn auch über diese Strecke zu ermöglichen. Die Planung dieses Streckenbereichs wird in einer separaten Finanzierungsvereinbarung verankert. Das fokussierte Procedere gewährleistet im Rahmen seiner 1. Stufe, dass zunächst ein umfänglicher Überblick des Abschnittes Griebnitzsee-Zehlendorf-Potsdamer Platz eingeholt werden kann.

Bettina Jarasch, Senatorin für Umwelt, Mobilität, Mobilität, Verbraucher und Klimaschutz des Landes Berlin: Die Pläne für die Reaktivierung der Potsdamer Stammbahn werden nun konkret: Mitte 2022 haben wir die Entscheidung getroffen, auf dieser wichtigen i2030-Strecke künftig die Regionalbahn mit Verbindungen aus Brandenburg über das südwestliche Umland direkt ins Berliner Zentrum fahren zu lassen. Und jetzt haben wir uns mit allen Partnern auf die Finanzierung der ersten Planungsphase geeinigt. Wir wollen, dass die Potsdamer Stammbahn die hoch frequentierte Stadtbahn in Berlin mit einer neuen Pendler*innen-Strecke aus Südwest ergänzt und noch bessere Verbindungen bietet – und wir wollen, dass der Bund auch die Stammbahn in den Deutschlandtakt einbezieht. Auch dafür ist dieser Planungsschritt sehr wichtig.“

Guido Beermann, Minister für Infrastruktur und Landesplanung des Landes Brandenburg: „Die Reaktivierung der Potsdamer Stammbahn ist für die Hauptstadtregion Berlin Brandenburg und den Eisenbahnknoten Berlin eine Riesenchance und Signal das zukünftige Regionalverkehrsangebot bis in den ländlichen Raum Brandenburgs auszuweiten, zu stärken und neu zu organisieren. Es freut mich, dass wir in i2030 jetzt mit den konkreten Planungen vorankommen. Eine Inbetriebnahme im Jahr 2038 – dem 200. Jubiläum der Strecke – wäre eine gute Zielmarke. So gestalten wir den Deutschlandtakt und die Verkehrswende mit.“ 

Alexander Kaczmarek, Konzernbevollmächtigter der Deutschen Bahn für Berlin, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern: „Zurück ans Netz! Das gilt nun auch für die älteste Eisenbahnstrecke in der Metropolregion Berlin-Brandenburg. Die Potsdamer Stammbahn ist eine wichtige Ergänzung des Eisenbahnknotens Berlin und bedeutsam für die Flexibilität und Resilienz des Eisenbahnverkehrs in der Hauptstadtregion. Die Kolleg:innen der DB werden mit Begeisterung an ihre neue Aufgabe gehen.“ 

Martin Fuchs, Geschäftsführer des Verkehrsverbundes Berlin-Brandenburg (VBB): „Die angestrebte Reaktivierung der Potsdamer Stammbahn im Projekt i2030 spiegelt die enge Zusammenarbeit der Länder Berlin und Brandenburg in Sachen Mobilitätswende wider. Der gemeinsame Verkehrsverbund freut sich über den Meilenstein der gesicherten Finanzierung für die Vorplanung. Vor uns liegen intensive Jahre der Planungen, mit dem Ziel eine zusätzliche Schienenverbindung in der Hauptstadtregion zu schaffen von der das Schienennetz auch überregional profitiert.“

Im Auftrag des VBB wird parallel zur Vorplanung eine überschlägige Nutzen-Kosten-Bewertung durchgeführt, um die Wirtschaftlichkeit der Zielvarianten zu prüfen. Ein hinreichendes Nutzen-Kosten-Verhältnis ist die Voraussetzung für eine finanzielle Beteiligung durch den Bund. Es finden regelmäßige Gespräche mit dem Bundesministerium für Digitales und Verkehr statt, um den Bund als Finanzierungsgeber für i2030 zu gewinnen und die Priorisierung innerhalb des Deutschlandtaktes weiter zu forcieren.

Der Planungsumfang der Vorplanung für die Potsdamer Stammbahn im Überblick:

Wesentliche Planungsprämissen für das i2030-Teilprojekt Potsdamer Stammbahn sind:

    • Durchgehende Zweigleisigkeit im gesamten Planungskorridor mit Ausnahmen der Verbindungskurve von und nach Michendorf sowie der Verbindungskurve zwischen Stammbahn und Innenring bei Schöneberg (aufgrund beengter Platzverhältnisse)
    • Leistungsfähige, niveaufreie Einbindung der Stammbahn in Richtung Griebnitzsee
    • Untersuchung einer zweigleisigen (als Vorzugsvariante) sowie einer eingleisigen (als Rückfallebene) Ausführung der Verkehrsstationen Rathaus Steglitz und Schöneberg (aufgrund beengter Platzverhältnisse)
    • Elektrifizierung mit Oberleitung im gesamten Projektbereich

Folgende Stationen werden erweitert bzw. neu errichtet, jeweils mit Bahnsteignutzlängen von 220 m, einer Bahnsteighöhe von 76 cm und barrierefreiem Zugang:

    • Potsdam Griebnitzsee (Verlängerung der Bahnsteige)
    • Europarc Dreilinden (Neuerrichtung)
    • Düppel-Kleinmachnow (Reaktivierung)
    • Berlin-Zehlendorf: (Reaktivierung Regionalbahnsteig)
    • Berlin Rathaus Steglitz (Erweiterung um Regionalbahnsteig)
    • Berlin-Schöneberg (Erweiterung um Regionalbahnsteig)

Aufgaben innerhalb der Vorplanung sind u.a.:

      • Bauwerksuntersuchungen an vorhandenen Anlagen
      • Erstellen fehlender Bestandsunterlagen
      • Notwendige technische Studien, Gutachten und Machbarkeitsanalysen
      • Notwendige Konzepte und Analysen zur Umfeldentwicklung
      • Notwendige Beräumung von Altmaterialien und Vegetationsrückschnitte sowie Umweltäquivalenzausgleich
      • Erstellen und Abschluss von Planungsvereinbarungen sowie Vorabstimmungen zu Kreuzungsvereinbarungen
      • Abstimmung mit Behörden und Träger öffentlicher Belange sowie Öffentlichkeitsarbeit
      • Begleitung der Nutzen-Kosten-Untersuchung

An die Vorplanung schließt sich die Entwurfsplanung (3. Leistungsphase nach HOAI) und die Genehmigungsplanung (4. Leistungsphase nach HOAI) an, mit der das Planfeststellungsverfahren für das Projekt vorbereitet wird.

Schnelle Verbindungen,
pünktliche Züge,
mehr Platz in der Bahn:


Attraktiveres Bahnangebot