Neue Trikots vom Projekt i2030 für Tänzerinnen der SG Askania Kablow 1916 e. V. in Königs Wusterhausen

Neue Trikots vom Projekt i2030 für Tänzerinnen der SG Askania Kablow 1916 e. V. in Königs Wusterhausen, Foto: VBB, Köhler

Neue Trikots vom Projekt i2030 für Tänzerinnen der SG Askania Kablow 1916 e. V. in Königs Wusterhausen

11. Juli 2025

Der Tanzverein SG Askania Kablow erhielt am 10. Juli 2025 30 neue Trikots vom Infrastrukturprojekt „i2030 – Mehr Schiene für Berlin und Brandenburg“. Im Beisein von Michaela Wiezorek, Bürgermeisterin von Königs Wusterhausen, übergab Christoph Heuing, Geschäftsführer des Verkehrsverbundes Berlin-Brandenburg (VBB), die neue Vereinskleidung. Künftig werden die „Askania Girls“ diese Trikots bei ihren öffentlichen Auftritten tragen und dabei auch die Botschaften des Schienenausbaus in Königs Wusterhausen und Umgebung sichtbarer machen.

Im Projekt i2030 planen die Länder Berlin und Brandenburg zusammen mit der Deutschen Bahn und dem VBB den Infrastrukturausbau im Regional- und S-Bahnverkehr für die kommenden Jahre. Zentrale Aufgabe ist dabei die Bevölkerung über die Pläne und Hintergründe zum Schienenausbau zu informieren. Mit der Unterstützung von aktiven Vereinen aus Kommunen und Bezirken, die von den besseren Bahnanbindungen profitieren sollen, wollen die i2030-Projektpartner ins Gespräch kommen. Ein Teilprojekt ist dabei der stufenweise Ausbau am Bahnhof Königs Wusterhausen.

Nachdem im Februar 2025 die Erneuerung der Straßenüberführung über die Storkower Straße abgeschlossen wurde (die Fertigstellung der Straßenbaustelle erfolgt Ende des Jahres 2025), hat jetzt die Baustelleinrichtung für den nördlichen Bereich des Bahnhofs begonnen. Die Bauarbeiten starten im September 2025. Bisher steht nur ein durchgehendes Gleis für den Regionalverkehr bei der Ein- und Ausfahrt in Königs Wusterhausen zur Verfügung. Als wichtiger Bahnknoten zwischen Berlin und der Lausitz wird mit einer Zunahme der Verkehrsströme in den kommenden Jahren gerechnet. Darum haben sich die Partner im gemeinsamen Infrastrukturprojekt i2030 vorgenommen, diesen Engpass zukünftig zu beseitigen.

Allgemein bedeutet ein Ausbau von Schieneninfrastruktur im Vorfeld eine Reihe von Planungsschritten, die sich über mehrere Jahre erstrecken. Die bauliche Umsetzung kann im Anschluss teilweise mit Streckensperrungen und möglichen Belastungen für die Fahrgäste verbunden sein. Diese Hintergründe zu erklären und für Akzeptanz zu werben, ist ein wichtiger Teil der i2030-Projektarbeit und geht nicht ohne Unterstützung der Menschen vor Ort. Mit viel Zuspruch wurde darum die Aktion der i2030-Botschafter*innen (www.i2030.de/botschafter-in) ins Leben gerufen. Zu ihnen gehört auch die Bürgermeisterin Königs Wusterhausens, Michaela Wiezorek. Die größte Stadt im Landkreis Dahme-Spreewald fördert mit einem eigenen Mobilitätskonzept den öffentlichen Nahverkehr zwischen der Kernstadt und den sieben Ortsteilen. Das i2030 Projekt kooperiert mit der Sektion Tanzen der SG Askania Kablow 1916 e. V. Auf den 30 neuen Trikots für die Askania Girls stehen nun das Vereinslogo und das Logo von i2030 mit dem Motto: „Im Takt der Verkehrswende“.

Michaela Wiezorek, Bürgermeister von Königs Wusterhausen: „Der Ausbau des Schienennetzes betrifft uns alle – deshalb ist es umso wichtiger, das Projekt i2030 sichtbar zu machen und transparent zu kommunizieren. Wer gut informiert ist, kann sich besser auf Einschränkungen rund um den Bahnhof und die Schieneninfrastruktur einstellen – und geht mit mehr Verständnis durch die Bauzeit. Vor allem, wenn klar ist, welche langfristigen Verbesserungen am Ende entstehen. Vom Projekt i2030 profitieren nicht nur Reisende und Pendler*innen, sondern auch die regionale Wirtschaft. Mit dem Ausbau des Nordkopfes wird im für uns so wichtigen Hafen eine schnellere und effizientere Abwicklung der Umschlagprozesse möglich. Gleichzeitig schafft der Ausbau die Voraussetzung für eine höhere Frequentierung des Bahnverkehrs – mehr Züge, mehr Verbindungen, mehr Möglichkeiten für alle.“

Christoph Heuing, Geschäftsführer des Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg (VBB): „Sport und Schienenausbau haben vieles gemeinsam: Für sichtbare Erfolge braucht es Einsatz und Durchhaltevermögen. Beim i2030-Projekt planen wir sorgfältig den Ausbau des Bahnnetzes in der Hauptstadtregion und es vergeht viel Zeit, bis die Bagger rollen. Die Bürgerinnen und Bürger wollen wir frühzeitig über die Planungen informieren. Dazu gibt es Infoveranstaltungen, Pressetermine, eine i2030-Webseite und nun auch die Kooperation mit Sportvereinen im Umfeld der i2030-Botschafter*innen. Ich freue mich, den Askanier Girls heute neue Trikots zu übergeben, mit denen sie das Thema Schienenausbau künftig tanzend sichtbar machen.“

Sissy Jäger, Vorstandsmitglied der SG Askania Kablow 1916 e. V.: „Wir freuen uns sehr über die neuen T-Shirts, damit wir uns einheitlich als starkes Team bei Auftritten und Wettkämpfen präsentieren können. Wir bedanken uns für die Anerkennung unseres Engagement und Förderung unsere Vereinsarbeit. Genau wie beim Schienenbau setzt das Vereinsleben auf Verbindung und Teilhabe für die Zukunft.“

In den nächsten Wochen folgen weitere Kooperationen mit Vereinen, u.a. in Nauen, Stahnsdorf und Mühlenbecker Land. Auch dort wird an der Erweiterung der Schieneninfrastruktur im Zusammenhang mit dem Projekt i2030 gearbeitet und eng mit den Kommunen zusammengearbeitet.

Mehr Infos zum i2030-Ausbaukorridor: www.i2030.de/suedost

Mehr Infos zum Verein SG Askania Kablow 1916 e. V.: www.askania-kablow.de

Start für den Umbau der nördlichen Einfahrt zum Bahnhof Königs Wusterhausen

Bauvorbereitung für Umbau der nördlichen Einfahrt am Bahnhof Königs Wusterhausen starten, Foto: VBB, Stapf

Start für den i2030-Umbau der nördlichen Einfahrt zum Bahnhof Königs Wusterhausen – Regionalzüge von und nach Berlin sollen gleichzeitig fahren können

4. Juni 2025, Autor: Thomas Fülling

Regionalzüge von und nach Berlin sollen gleichzeitig fahren können

Am Bahnhof Königs Wusterhausen tut sich wieder etwas: Nachdem im Februar 2025 die aufwendige Erneuerung der Straßenüberführung über die Storkower Straße abgeschlossen wurde, haben jetzt Arbeiten am sogenannten Nordkopf des beinahe zu allen Tageszeiten stark frequentierten Bahnknotens begonnen. Am Ufer des Nottekanals und direkt neben dem Bahndamm richten die damit beauftragten Baufirmen, eine Arbeitsgemeinschaft (Arge) der Klostermann Baugesellschaft mbH und der Sächsischen Bau GmbH, die Baustelle ein. In den zurückliegenden Wochen wurden dazu vorbereitende Arbeiten wie der Rückschnitt der Vegetation ausgeführt und geschützte Tierarten wie die Zauneidechse umgesiedelt. Etwas lauter wird es dann im September, kündigte Corwyn Schutz von der DB InfraGO AG, Region Ost, an. „Um die Eisenbahnbrücke über den Nottekanal verbreitern zu können, müssen wir erst einmal ein Stück absägen“, sagte der 45 Jahre alte Projektleiter. Bis Frühjahr 2027 will die DB InfraGo AG als Schienennetzbetreiber den nördlichen Bereich des Bahnhofs Königs Wusterhausen so erweitern und umgestalten, dass Regionalzüge gleichzeitig ein- und ausfahren können.

Ein Vorhaben, über das seit langem von Verkehrspolitikern, Fahrgästen und Anwohnern engagiert diskutiert wird. Ist doch der Bahnhof Königs Wusterhausen derzeit ein Nadelöhr auf der wichtigen Bahnverbindung zwischen der Bundeshauptstadt Berlin und der Lausitz. In den vergangenen Jahren hat auf der Trasse nicht nur der Ausflugsverkehr in den Spreewald oder das Freizeitzentrum Tropical Islands stark zugenommen. Auch die Zahl der Berufstätigen und Studierenden, die täglich zwischen Berlin, dem Umland sowie Cottbus pendeln, ist spürbar gestiegen. Eine weitere starke Zunahme der Verkehrsströme gilt angesichts des mit Milliarden aus den Etats von Bund und Ländern geförderten Strukturwandels der einstigen Kohleregion Lausitz als sicher. Auch für den Güterverkehr ist Wachstum prognostiziert und gilt zudem als klimapolitisch wünschenswert.

Bislang sind dem weiteren Ausbau des Schienenverkehrs jedoch Grenzen gesetzt. Zum einen ist der Streckenabschnitt zwischen Lübbenau und Cottbus nur eingleisig befahrbar. Zum anderen steht im Bahnhof Königs Wusterhausen bisher nur ein durchgehendes Gleis für den Regionalverkehr zur Verfügung. Daher müssen Regionalzüge bei der Ein- und Ausfahrt in Königs Wusterhausen aufeinander warten, was viel Zeit kostet. Beide Engpässe zu beseitigen, haben sich die Länder Berlin und Brandenburg im gemeinsamen Infrastrukturprogramm i20230 zum Ausbau und zur Erweiterung der Schieneninfrastruktur in der Hauptstadtregion fest vorgenommen.

Ein erster Schritt bei der Umgestaltung des Bahnhofs Königs Wusterhausen erfolgte bereits im Jahr 2023. Damals wurde im Rahmen von i2030 ein zusätzliches sogenanntes Kehrgleis in Betrieb genommen. Dadurch blockieren Züge der Regionalbahnlinie RB 22, die in Königs Wusterhausen enden, nicht mehr das durchgehende Hauptgleis. Außerdem kann das Gleis auch zum Abstellen von Zügen über Nacht genutzt werden.

Nun steht der zweite Schritt an. Im nördlichen Bereich des Bahnhofs werden die Gleise so verlängert, dass aus Berlin kommende Züge auf Gleis1einfahren und gleichzeitig Züge in Richtung Berlin über Gleis 3 ausfahren können. Dafür muss ein zusätzliches Gleis verlegt und die Eisenbahnbrücke über den Nottekanal um rund sieben Meter verbreitert werden. Zudem werden zwei neue Weichen eingebaut. Auch der Abriss des alten, schon länger nicht mehr genutzten Stellwerks ist geplant.

Ohne Einschränkungen für den laufenden Zugbetrieb geht es allerdings nicht. Projektleiter Schutz kündigte mehrere Sperrpausen für den Fernverkehr an: Die erste erfolgt demnach vom 12. bis 26. September 2025, Beginn und Ende jeweils 21 Uhr. In dieser Zeit ist unter anderem der Rückbau von Kabelschächten, Entwässerungsanlagen geplant. Das alte Stellwerk hingegen wird im laufenden Betrieb abgebrochen. Eine zweite Sperrpause ist im Jahr darauf im Zeitraum September bis Oktober für den Fern- und S-Bahnverkehr vorgesehen, in dem die neuen Weichen eingebaut und die Oberleitungen verlegt werden. Anfang 2027 erfolgt in einer letzten Sperrpause schließlich der Anschluss an das elektronische Stellwerk, damit der umgebaute Nordkopf des Bahnhofs Königs Wusterhausen schließlich in Betrieb gehen kann. Über die genauen Zeiträume werden die Fahrgäste rechtzeitig informiert.

In einem weiteren Schritt sieht das Infrastrukturprogramm i2030 auch die Neugestaltung des südlichen Bereichs des Bahnhofs Königs Wusterhausen vor. Unter anderem mit dem Einbau von drei neuen Weichen soll der Zugverkehr stabiler und flexibler werden „Durch das Gesamtprojekt schaffen wir unter anderem die Voraussetzungen für einen stabileren Regional- und Güterverkehr. Reisende können zukünftig konstanter zwischen Berlin und Brandenburg pendeln und erreichen Cottbus mittelfristig mit mehr Zügen. Für den Güterverkehr entsteht der Vorteil, dass sich nach dem Ausbau der Gleise 740 Meter lange Güterzüge überholen können, wodurch die betriebliche Qualität erhöht wird. Ebenso wird die Anbindung des Hafens Königs Wusterhausen deutlich verbessert“, verspricht die DB InfraGO AG. Perspektivisch ist ein gesamthafter Umbau des Bahnknotens vorgesehen. Dabei sollen die Linienläufe von S-Bahn und Regionalbahn komplett getrennt werden.

Die Planung für die Neugestaltung des Südkopfs des Bahnhof Königs Wusterhausen ist angelaufen, aktuell wird die weitere Finanzierung der Planung für das Vorhabens geklärt. „Wir hoffen, dass wir dann ab 2028 bauen können“, so Projektleiter Schutz.

Reaktivierung der Stammstrecke der Heidekrautbahn – Arbeiten am Bahnhof Wilhelmsruh nehmen Fahrt auf

i2030-Baustelle in Wilhelmsruh im Teilprojekt "Reaktivierung der Stammstrecke der Heidekrautbahn", Foto: VBB, Stapf

i2030-Reaktivierung der Stammstrecke der Heidekrautbahn – Arbeiten am Bahnhof Wilhelmsruh nehmen Fahrt auf

27. Mai 2025, Autor: Thomas Fülling

Neuer Regionalbahnsteig für die Niederbarnimer Eisenbahn soll bis Herbst fertiggestellt sein

Berlin. Ende April war es vorbei mit der Ruhe am Bahnhof Berlin-Wilhelmsruh. Schwere Baugeräte rollten an. Mit dabei ein sogenannter Mäkler-geführter Rammbagger. Dessen Aufgabe: Mit hoher Präzision direkt neben der S-Bahn-Strecke insgesamt 96 Spundwände bis zu drei Meter tief in Erde zu rütteln. Immer wieder schaute dabei ein Arbeiter durch ein Messgerät, ob die jeweils 1,40 Meter breiten Stahlbohlen tatsächlich genau im Lot und in der richtigen Lage sind. „Wir arbeiten hier auf den Zentimeter genau“, sagte dazu Tim Kanellos. Der 32-jährige Ingenieur der Firma Echterhoff ist Oberbauleiter für das Vorhaben der Niederbarnimer Eisenbahn AG (NEB), neben dem S-Bahnhof Wilhelmsruh ihren einstigen Regionalbahnhof wieder aufzubauen.

Der Startschuss für dieses Projekt war bereits im November 2024 gefallen. Doch bevor schwere Technik anrücken konnte, sei noch eine Menge zu tun gewesen, erläuterte Detlef Bröcker, langjähriger NEB-Geschäftsführer. Nach seiner Pensionierung kümmert er sich nun als externer Berater der NEB um das ambitionierte Vorhaben. Für die Baufreiheit mussten Bäume und Sträucher gerodet sowie der Mauerradweg verlegt werden. Auch rechtliche Fragen waren noch zu klären. Nun aber haben die Arbeiten für den Wiederaufbau des Regionalbahnhofs Wilhelmsruh endlich Fahrt aufgenommen.

Den Bahnhof gibt es bereits seit mehr als 60 Jahren nicht mehr. Er stand den Grenzanlagen im Wege, die die DDR-Führung 1961 auf der Sektorengrenze zwischen den Bezirken Reinickendorf (West) und Pankow (Ost) errichten ließ. Während der S-Bahnhof stehen blieb, wurden die Anlagen der Regionalbahn stillgelegt. Die NEB musste den Bahnverkehr nach dem Mauerbau auf ihrer seit 1901 bestehenden Stammstrecke zwischen Wilhelmsruh und Schildow abrupt einstellen. Als beliebte Ausflugsroute der Großstädter ins Umland ist die Verbindung seit den 1920er-Jahren auch als „Heidekrautbahn“ bekannt. Die Reaktivierung der Heidekrautbahn ist eines der zentralen Vorhaben, die die Länder Berlin und Brandenburg in ihrem Infrastrukturprogramm i2030 zum Ausbau und zur Erweiterung der Schieneninfrastruktur in der Hauptstadtregion beschlossen haben.

Die Geschichte der „Heidekrautbahn“ ist in Wilhelmsruh heute nicht nur mit einer Gedenkstele vor dem S-Bahnhof präsent. So wurde der Postenweg der DDR-Grenzer nach der Wiedervereinigung zu einem beliebten Radweg. „Bei den Tiefbauarbeiten sind wir auch an mehreren Stellen auf Fundamente für die Grenzmauer gestoßen“, berichtete Ralf Mandelkow (59), Polier der Baufirma Bunte, die in einer Arbeitsgemeinschaft (Arge) mit der Firma Echterhoff am Wiederaufbau des Regionalbahnhofs arbeitet. Der Regionalbahnhof wird jedoch nicht in seiner ursprünglich ebenerdigen Lage errichtet. Vielmehr wird der für den S-Bahnverkehr bestehende Bahndamm in Wilhelmsruh um rund acht Meter verbreitert. Damit wird Platz geschaffen für ein neues Gleis, die Fahrgäste der Regionalbahn können an einem neuen, 145 Meter langen Seitenbahnsteig aussteigen. Dieser erhält auf der östlichen Seite des Bahndamms einen Treppenabgang. Eine lange Rampe hinab zur Kopenhagener Straße stellt die gesetzlich geforderte Barrierefreiheit der Station her. Dort ist auch der Übergang zur S-Bahn (Linien S1 und S85) und zu den Bussen der BVG geplant.

Mit den jetzt gesetzten Spundwänden sind die Voraussetzungen für weitere Arbeiten geschaffen. So werden diese durch 92 horizontal eingebaute Anker stabilisiert. Bis Ende Juni, so der Zeitplan der Baufirmen, soll der Spundwandkasten mit rund 40.000 Tonnen Erdreich aufgefüllt sein. Das wird für entsprechenden Lkw-Verkehr an der Baustelle sorgen. „Wir rechnen mit bis zu 1000 Tonnen Material am Tag“, sagte Bauleiter Kanellos. Das Besondere: Das Erdreich kommt von anderen Berliner Großbaustellen. Nach einer Aufbereitung kann es zu 90 Prozent wiederverwandt werden. „Das schont die Umwelt und verringert den Bauverkehr“, so Kanellos. Nach dem Aufschütten des Bahndamms erfolgt der Aufbau des neuen, 2,50 Meter breiten Bahnsteigs. Vorgesehen sind zudem eine Wandverkleidung aus Sichtbeton und Rasengrün an den Hängen. Letzte Pflasterarbeiten sind im Spätsommer geplant. NEB-Projektberater Bröcker geht davon aus, dass der Regionalbahnhof Wilhelmsruh bis zum Herbst fertiggestellt sein wird.

Bevor jedoch die Züge wieder ab Wilhelmsruh fahren können, muss die gesamte, rund 14 Kilometer lange Strecke bis Schönwalde erneuert werden. Dafür gibt es bislang noch kein Baurecht. Die nach einer ersten Auslegung überarbeiteten Pläne für den auf dem Gebiet des Landes Berlin gelegenen Abschnitt sollen laut Bröker bis Jahresende erarbeitet sein und Anfang 2026 veröffentlicht werden. Dann besteht für Anwohner und Träger öffentlicher Belange erneut die Möglichkeit zur Einsicht und Mitsprache. In der Vergangenheit hatte es vor allem natur- und lärmschutzrechtliche Bedenken gegeben. Im Verlauf des Jahres 2026 sollen dann auch die überarbeiteten Planfeststellungsunterlagen für den Bauabschnitt auf Brandenburger Gebiet vorliegen. Folgend bleiben die Einwendungen und das weitere Verfahren der Planfeststellungsprozesse in Berlin und Brandenburg abzuwarten.

Erst mit vorliegenden Baugenehmigungen kann die NEB die baulichen Anpassungen an der Trasse vornehmen und anschließend den Bahnbetrieb auf ihrer Stammstrecke wieder aufnehmen. Geplant sind in der ersten Betriebsstufe Fahrten im Stundentakt zwischen Berlin-Wilhelmsruh und Basdorf. Langfristig soll die Heidekrautbahn mit einem Halbstundentakt über die Nordbahn zum Bahnhof Berlin-Gesundbrunnen durchgebunden werden.  Die NEB wird auf der Verbindung umweltfreundliche Züge mit Wasserstoffantrieb einsetzen. Diese halten auf der Strecke an den Stationen PankowPark (neu), Berlin-Rosenthal, Berlin-Blankenfelde, Schildow, Schildow-Mönchmühle, Mühlenbeck sowie Schönwalde West. Nördlich von Schönwalde erfolgt der Anschluss an das bestehende NEB-Netz.

Ursprünglich wurde für die Reaktivierung der NEB-Stammstrecke mit Baukosten von ca. 46 Millionen Euro gerechnet. Aufgrund zusätzlich notwendiger Lärmschutzwände und steigender Baukosten ist mit höheren Investitionskosten zu rechnen. Wegen der großen verkehrlichen Bedeutung für die Region sind die Länder Berlin und Brandenburg für die Planung und das Land Berlin für die Baurealisierung des Bahnhofs Wilhelmruh zunächst in Vorleistung gegangen. Nach Vorliegen aller Baugenehmigungen wird im Rahmen eines Förderantrages über das Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz eine bis zu 90-prozentige Übernahme der Baukosten durch den Bund angestrebt.

Infrastrukturausbau für die Taktverdichtung Velten – Neuruppin verzögert sich

Der Prignitz-Express soll zukünftig im 30-Minuten-Takt zwischen Velten und Neuruppin verkehren, Foto: VBB

Infrastrukturausbau für die Taktverdichtung Velten – Neuruppin (Prignitz-Express) verzögert sich

14. April 2025

Die Planungen im i2030-Projekt Velten – Neuruppin (Prignitz-Express) sind bereits weit fortgeschritten. Der Abschluss aller Planfeststellungsverfahren wird im Verlauf des Jahres 2025 erwartet. Die Finanzierung der Planungsleistungen erfolgte zu 100 Prozent durch das Land Brandenburg.

Für die bauliche Realisierung des Projektes ist eine Förderung über das Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz (GVFG) vorgesehen, welches ein Antragsverfahren auf Basis der Planfeststellung vorsieht. Um zeitliche Auswirkungen der Beantragung der Bundesförderung auf die Realisierung des Projektes abzufedern und die angestrebte Inbetriebnahme 2027 abzusichern, hat das Land Brandenburg für die anstehenden Leistungsphasen und bauvorbereitenden Maßnahmen Ende 2024 einen weiteren Finanzierungsvertrag gezeichnet.

Neben der zeitlich aufwendigen Sicherstellung der Finanzierung für die bauliche Umsetzung werden insbesondere auch ausreichende Fachressourcen für den Eisenbahnbau benötigt. Eine zentrale Rolle im Bereich der Leit- und Sicherungstechnik (LST) nehmen die hochspezialisierten Plan- und Abnahmeprüfer ein. Der Ressourcenengpass bei diesen Spezialisten hat dazu geführt, dass die im Jahr 2027 geplanten Bauarbeiten für das Projekt Velten – Neuruppin (Prignitz-Express) weiter verschoben werden müssen.

Gemeinsam arbeiten das Land Brandenburg und die Deutsche Bahn daran, den Projektablauf vor diesem Hintergrund neu aufzustellen. Aktuell wird daher neben dem Termin- auch der Finanzierungsplan für das Projekt überarbeitet. Für alle Beteiligten ist klar, dass an der Umsetzung festgehalten wird. Das i2030-Projekt ist wichtig, um eine Taktverdichtung im Schienenpersonennahverkehr und somit eine bessere Anbindung im öffentlichen Personennahverkehr für die Kreisstadt Neuruppin und die Prignitz zu erreichen.

Gemeinde und Schienenausbauprojekt i2030 werten Fußgängertunnel am Bahnhof Brieselang auf

i2030-Neugestaltung des Tunnels in Brieselang, Foto: VBB

Gemeinde und Schienenausbauprojekt i2030 werten Fußgängertunnel am Bahnhof Brieselang auf

27. März 2025

Wo noch vor wenigen Tagen diverse Graffitis und Schmierereien ins Auge fielen, verbreitet nun eine neue Wandgestaltung im Fußgängertunnel am Bahnhof Brieselang eine freundlichere Atmosphäre. In Zusammenarbeit der Gemeinde Brieselang, dem Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg (VBB) und der DB InfraGO AG im Infrastrukturprojekt i2030 wurden die Tunnelwände neugestaltet und nun feierlich eingeweiht. Auf einer Gesamtlänge von rund 70 Metern werden das Schienenausbauprojekt und die Vielfältigkeit der Gemeinde Brieselang sichtbar.

Der Fußgängertunnel unter der Bahnstrecke in Brieselang gilt als wichtige Verbindung zwischen dem Süd- und Nordteil der Gemeinde. In den letzten Jahren nahm die Zahl der illegalen Graffitis in der Unterführung immer weiter zu. Konzepte zur Verschönerung des Tunnels wurden in der Gemeinde schon länger diskutiert. Hierbei brachte sich das Projekt „i2030 – Mehr Schiene für Berlin und Brandenburg“ in den Austausch mit ein. Der geplante Schienenausbau auf der Strecke zwischen Berlin-Spandau – Falkensee – Brieselang – Nauen ist eines der großen Vorhaben im Projekt i2030, dass sich in der vertieften Planung befindet. Der Ausbau wird erst mit einer gesicherten Finanzierung durch den Bund und den nötigen Genehmigungen in einigen Jahren starten können. Aber schon heute wird durch die Verschönerungsaktionen am Bahnhof Brieselang deutlich: mit i2030 wird das Bahnfahren sichtbar verbessert. Die Gestaltung soll auf die Projektziele hinweisen und auch die Akzeptanz für die Bauprojekte auf der Schiene erhöhen. Ermöglicht wurde die neue Tunnelgestaltung durch Mittel aus der CEF-Förderung, dem zentralen Förderinstrument der EU für den Ausbau von hochleistungsfähiger Infrastruktur in Europa, der Länder Berlin und Brandenburg sowie der Gemeinde Brieselang.

Das Konzept für die Gestaltung des Tunnels haben die Gemeinde Brieselang und die i2030-Partner gemeinsam erstellt. Nach der Reinigung der Fliesenwände wurden an beiden Seiten insgesamt 57 Bild-Borde angebracht, die spezielle Graffitischutzfolien aufweisen und sich damit mögliche Verunreinigungen leichter entfernen lassen. Auch bieten sie die Möglichkeit für individuelle Designs. Hier waren sich die Beteiligten schnell einig, eine Seite mit Motiven der Gemeinde Brieselang und die andere durch Designelemente vom Projekt i2030 aufzuwerten.

Die kreativen Ideen für den Brieselanger Anteil kamen von Jugendlichen aus dem Ort, die im Rahmen der Bürgerbeteiligung für die Gestaltung gewonnen werden konnten. Während der letzten Sommerferien gingen sie auf Motivsuche, um ihre Sicht auf ihren Wohnort einzufangen. Es entstanden Aufnahmen vom Nymphensee, der Feuerwehr, dem Marktplatz, der Brücke über dem Havelkanal und vielen anderen Orten, die Brieselang ausmachen. Die Aufnahmen wurden grafisch aufbereitet und in das rund 70 Meter lange „Wimmelbild“ übertragen. So können die Bewohner*innen immer wieder Ansichten ihrer Heimat entdecken und auch Besucher*innen, die Brieselang mit der Bahn erreichen, sehen die Vielfältigkeit von Brieselang und die geplanten Ausbaumaßnahmen im Rahmen des Projekts i2030.

Kathrin Neumann-Riedel, Bürgermeisterin von Brieselang: „Der neugestaltete Fußgängertunnel an unserem Bahnhof ist weit mehr als eine optische Verschönerung – er ist ein echtes Gemeinschaftsprojekt, das zeigt, wie sehr sich Jugendliche für ihr Brieselang engagieren. Sie haben mit Begeisterung ihre Ideen eingebracht und die Gestaltung der Tunnelwände maßgeblich mitbestimmt. Vielen Dank an alle beteiligten Jugendlichen. Ich appelliere an alle, dieses besondere Kunstwerk zu respektieren, sorgsam damit umzugehen und es vor Beschädigungen zu schützen, damit es langfristig erhalten bleibt.“

Martin Fuchs, Geschäftsführer des Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg (VBB): „Mit der neu aufgewerteten Fußgängerunterführung in Brieselang setzen wir nicht nur ein starkes Zeichen für attraktive Bahnhöfe und ein einladendes Bahnhofsumfeld. Wir machen mit den Motiven auch das Infrastrukturprojekt i2030 im Alltag der Fahrgäste erlebbar und zeigen, dass wir als Kooperationspartner für die Region die Mobilität auf der Strecke Berlin-Spandau-Nauen gestalten.“

Daniel Euteneuer, DB InfraGO AG Personenbahnhöfe, Leiter Regionalbereich Ost: „Bahnhöfe sind die Visitenkarten einer Gemeinde. Der über 70 Meter lange Fußgängertunnel am Bahnhof ist nun mit regionalen Motiven farbenfroh, lebendig und einladend gestaltet. Ich freue mich, dass wir zusammen mit dem VBB und der Gemeinde Brieselang den Tunnel am Bahnhof durch die Kunst zu einem Hingucker machen können. Ich hoffe sehr, dass die Bürgerinnen und Bürger sowie unsere Reisenden viel Freude daran haben und die Gestaltung nicht wieder der sinnlosen Zerstörung anheimfällt, die wir leider zunehmend feststellen müssen.“

Die 2. Baustufe bei RE1-Bahnsteigverlängerungen startet an der Station Potsdam Park Sanssouci

Fläche für die Bahnsteigverlängerung an der Station Potsdam Park Sanssouci wird mit Sand aufgefüllt, Foto: DB InfraGO AG/Marc Manthey

Die 2. Baustufe bei RE1-Bahnsteigverlängerungen startet an der Station Potsdam Park Sanssouci

18. März 2025

Im Projekt i2030 verlängern wir entlang der Strecke Magdeburg – Berlin – Eisenhüttenstadt die Bahnsteige an mehreren Stationen. Dadurch wird der Einsatz längerer Züge mit höheren Sitzplatzkapazitäten auf der Regionalexpresslinie RE1 ermöglicht.

Die Regionalexpresslinie RE1 ist eine der wichtigsten Verbindungen im Verbundgebiet des VBB und für die Fahrgäste von großer Bedeutung. Mit den Bahnsteigverlängerungen reagieren wir auf den steigenden Bedarf.
In 2025 ist nun die Baustufe 2 gestartet, in der die Bahnsteige auf eine Länge von 220 Metern verlängert und auf 76 Zentimeter erhöht werden, sofern diese Höhe bisher nicht vorhanden ist. Das passiert an insgesamt neun Stationen: Potsdam Park Sanssouci, Hangelsberg, Berkenbrück, Jacobsdorf (Mark), Pillgram, Götz, Groß Kreutz, Briesen (Mark) und Ziltendorf. Noch Im März 2025 werden die Arbeiten an der Station Potsdam Park Sanssouci abgeschlossen, im Juli folgt die Station Hangelsberg. Ziel ist es, die Bahnsteige an allen genannten Stationen bis 2028 zu verlängern. 

Die Bauarbeiten der DB InfraGO AG sind in Potsdam Park Sanssouci Anfang März 2025 angelaufen und werden Ende des Monats planmäßig abgeschlossen. Neben der Bahnsteigverlängerung wird auch die Beleuchtung vor Ort erneuert. Im Juli 2025 werden die Arbeiten in Hangelsberg fortgesetzt. Weitere Stationen folgen ab 2026.

Die Umsetzung sichert das Land Brandenburg finanziell ab, um den Bau schon jetzt zu ermöglichen. Die vom Land gewährten Zuschüsse werden nach Vorliegen der Zuwendungsbescheide mit Bundesmitteln aus dem Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz (GVFG) anteilig abgelöst.

Einschränkungen im Fahrplan gibt es durch die Bauausführungen in Potsdam Park Sanssouci nicht. 

Mehr Infos zum Projekt auch unter: https://bauprojekte.deutschebahn.com/p/re1

Baurecht liegt nun vor – Wichtiger Meilenstein für Ausbau Lübbenau–Cottbus

Unterzeichnetes Planrecht für den zweigleisigen Ausbau Lübbenau-Cottbus, Foto: DB In

Baurecht liegt nun vor: Wichtiger Meilenstein für i2030-Teilprojekt Lübbenau–Cottbus

Unterzeichnetes Planrecht für den zweigleisigen Ausbau Lübbenau-Cottbus, Foto: DB In

21. Februar 2025

Mehr Bahn für die Lausitzregion: Die Deutsche Bahn hat einen wichtigen Meilenstein beim Ausbau der Strecke zwischen Lübbenau und Cottbus erreicht. Für das Bauprojekt liegen nun die  Planfeststellungsbeschlüsse vor. Die Bekanntmachung für die Öffentlichkeit erfolgt in Kürze auf der Internetseite des Eisenbahn-Bundesamtes.

Zur Erteilung der Planfeststellungsbeschlüsse erklärt Brandenburgs Verkehrsminister Detlef Tabbert: „Die Ausbaustrecke Lübbenau – Cottbus ist ein Leuchtturmprojekt für die Lausitz und für ganz Brandenburg. Denn sie steht für mehr Verbindungen und mehr Komfort für die Fahrgäste und unterstützt den Strukturwandel in der Region. Nun liegen die Planfeststellungsbeschlüsse vor. Damit ist, nach der Unterzeichnung der Finanzierungsvereinbarung Ende 2023, ein weiterer wichtiger Meilenstein auf dem Weg zu einem planmäßigen Betriebsstart Ende 2027 erreicht worden. Wenn nach der Umsetzung dieses i2030-Vorhabens die Züge im Halbstundentakt von Berlin nach Cottbus rollen, stärkt das nicht nur die Entwicklung der Region, sondern auch den klimafreundlichen Schienenpersonennahverkehr.“

Die Bauleistungen können voraussichtlich im Herbst dieses Jahres vergeben werden. Ebenfalls in diesem Jahr sind bereits bauvorbereitende Maßnahmen für den Schutz der Umwelt vorgesehen. Ab Ende 2027 sollen die Züge auf dem neuen zweiten Gleis rollen.

Zusätzlich zum Bau des zweiten Gleises einschließlich Oberleitung und Signaltechnik werden auf der 29 Kilometer langen Strecke zwölf Bahnübergänge angepasst. Sechs Eisenbahnbrücken und 18 Durchlässe (beispielsweise für Bäche) müssen erweitert werden. Die Stationen Raddusch, Kunersdorf und Kolkwitz bekommen einen zweiten Bahnsteig.

Der Ausbau der Strecke ist ein weiterer Entwicklungsimpuls für die Region und unterstützt so den Strukturwandel. Unter anderem ist ein stabiler Halbstundentakt zwischen Berlin und Cottbus möglich.

Die beiden Planfeststellungsbeschlüsse des Eisenbahn-Bundesamtes sind die rechtliche Voraussetzung für den Beginn der Bauarbeiten. Sie umfassen auch sämtliche Aspekte hinsichtlich der Umweltverträglichkeit. Das Bauprojekt ist Teil des Infrastruktur-Entwicklungsprogramms „i2030 – Mehr Schiene für Berlin und Brandenburg“.

Zeitplan für Inbetriebnahme der Taktverdichtung Prignitz-Express Velten – Neuruppin soll eingehalten werden

Der Prignitz-Express im Bahnhof Velten, Foto: VBB GmbH

Zeitplan für Inbetriebnahme der Taktverdichtung Prignitz-Express Velten – Neuruppin soll eingehalten werden

Der Prignitz-Express im Bahnhof Velten, Foto: VBB GmbH
Der Prignitz-Express im Bahnhof Velten, Foto: VBB GmbH

Potsdam, 6. Dezember 2024

Das Ministerium für Infrastruktur und Landesplanung (MIL), die DB InfraGo und die DB Energie GmbH haben den Realisierungs- und Finanzierungsvertrag für die Planungserstellung der weiteren Leistungsphasen sowie für die bauvorbereitenden Arbeiten des i2030-Infrastrukturvorhabens „Prignitz-Express Velten – Neuruppin“ in den Zeichnungslauf gegeben. Der Realisierungs- und Finanzierungsvertrag ist die zentrale Voraussetzung dafür, dass der Zeitplan für eine Inbetriebnahme im Jahr 2027 eingehalten werden kann.

Der Vertrag umfasst die Leistungsphasen 5 bis 7 (HOAI), also Ausführungsplanung, Ausschreibungsunterlagen und Vorbereitung der Vergabe. Auch die bauvorbereitenden Maßnahmen wie zum Beispiel die Berücksichtigung der Aspekte des Umwelt- und Artenschutz und Kompensationsmaßnahmen sind Teil des Vertrages. Sie müssen vor der eigentlichen Realisierung des Infrastrukturvorhabens i2030 Velten – Neuruppin umgesetzt werden. Die Finanzierung wird über das Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz (GVFG- Bundesprogramm) angestrebt. Vor der endgültigen Programmaufnahme wird die Finanzierung zunächst durch das Land Brandenburg sichergestellt.

Der geschäftsführende Infrastrukturminister Rainer Genilke erklärt dazu: „Mit der Unterzeichnung des Realisierungs- und Finanzierungsvertrages wird  die Voraussetzung geschaffen, den sehr ambitionierten  Zeitplan  einhalten zu können. Dieser sieht die Inbetriebnahme der Taktverdichtung auf zwei Züge die Stunde des Prignitz-Express zwischen Velten – Neuruppin für 2027 vor. Durch den nun geschlossenen Vertrag und die Vorfinanzierung durch das Land kann eine drohende Verschiebung der Baurealisierung bis in einen Zeitraum weit nach 2027 abgewendet werden.“

Die Gesamtkosten der Planungen der Leistungsphase 5 bis 7 und der bauvorbereitenden Maßnahmen werden nach aktuellem Preisstand voraussichtlich rund 12,7 Millionen Euro betragen.

 

Stadt Nauen bekommt i2030-Sitzbankensemble am Bahnhofsvorplatz

Nauens Bürgermeister Herr Meger und Kollegen aus dem i2030-Team sitzen auf der neuen i2030-Bank vor dem Bahnhof Nauen Bild: Stadt Nauen

Stadt Nauen bekommt i2030-Sitzbankensemble am Bahnhofsvorplatz

Nauens Bürgermeister Herr Meger und Kollegen aus dem i2030-Team sitzen auf der neuen i2030-Bank vor dem Bahnhof Nauen Bild: Stadt Nauen
Nauens Bürgermeister Herr Meger und Kollegen aus dem i2030-Team sitzen auf der neuen i2030-Bank vor dem Bahnhof Nauen Bild: Stadt Nauen

Nauen, 2. Dezember 2024

Gegenüber dem Ticket-And-More-Kiosk am Bahnhofseingang lädt ab sofort eine i2030-Sitzbank mit begrünten Pflanzkübeln zum Verweilen ein. Die Bank weist auf den geplanten Streckenausbau zwischen Berlin-Spandau und Nauen hin. Nauens Bürgermeister Manuel Meger begrüßt die Initiative der Länder Berlin und Brandenburg, Deutscher Bahn und VBB und wirbt als Botschafter für den Infrastrukturausbau in dem Ausbaukorridor.   

Bis vor kurzem noch führte ein Trampelpfad vom Parkplatz zum Bahnhofseingang. Nun steht auf der gepflasterten Fläche ein Bankensemble und bietet eine Sitzgelegenheit für kurze Pausen. Mit solch kleinen Zwischenmaßnahmen will das Projekt „i2030 – Mehr Schiene für Berlin und Brandenburg“  über den kommenden Streckenausbau informieren.

Ziel der laufenden Planungen ist es, durch zusätzliche Gleise die Fern- und Regionalverkehre zu trennen, damit zukünftig mehr Züge auf der viel befahrenen Strecke zwischen Berlin und Hamburg unterwegs sein können und die Pünktlichkeit weiter verbessert wird. Der Prozess für die Planung, Finanzierung, Genehmigung und den Ausbau wird noch einige Jahre andauern. Bis zur Umsetzung sollen erste sichtbare Nutzungsangebote an den Stationen auf die kommenden Verbesserungen für die Fahrgäste hinweisen und die Akzeptanz für die Bauprojekte erhöhen. Dafür werden Gelder aus der CEF-Förderung, dem zentralen Förderinstrument der EU für den Ausbau von hochleistungsfähiger Infrastruktur in Europa, sowie der Länder Berlin und Brandenburg, bereitgestellt.

Die Bank ist gleichzeitig ein erstes gemeinsames Projekt zwischen der Stadt Nauen und dem Projekt i2030. Als Botschafterkommune steht Nauen mit Bürgermeister Meger hinter den Plänen für den Streckenausbau und wirbt dafür, den geplanten Ausbau und die dafür zu führenden Dialoge zwischen den Beteiligten gemeinsam und konstruktiv anzugehen.

Bürgermeister Manuel Meger (Die Ländliche) sagte: „Die künftig verbesserte Schienenanbindung stellt in meinen Augen auch ein Stück verbesserter Lebensqualität für die Pendlerinnen und Pendler dar. Ein gleichmäßiger 20-Minuten-Takt der drei stündlichen Züge inklusiv einem RE8 als schnelle Verbindung nach Berlin nenne ich schon sehr komfortabel – verglichen mit der heutigen Situation, in der die Verteilung der drei Züge ungleichmäßig ist.“

Stammstrecke der Heidekrautbahn: Start der 2. Bauphase am Bahnhof Berlin-Wilhelmsruh

3D-Visualisierungsskizze vom geplanten Haltepunkt Berlin-Wilhelmsruh, Grafik: NEB, VBB & Sequenz

i2030-Teilprojekt Stammstrecke der Heidekrautbahn: Start der 2. Bauphase am Bahnhof Berlin-Wilhelmsruh

• Bauleistungen durch das Land Berlin gefördert
• Weitere Schritte im Planfeststellungsverfahren zur Stammstrecke anstehend
• Gesamte Strecke wird für GVFG-Bundesförderung angemeldet

Berlin, 6. November 2024

Die Reaktivierung der Stammstrecke der Heidekrautbahn geht in die Umsetzungsphase. Der am 01. November 2024 gestartete Bau des Regionalbahnsteiges Berlin-Wilhelmsruh bildet den greifbaren Beginn für die Realisierung des Ausbauvorhabens. Nachdem im Dezember 2020 in einer ersten Baustufe die Vorbereitungen u.a. mit der Verlegung des Mauerwegs und die Baufeldfreilegung initiiert wurden, folgt nun der Wiederaufbau des Regionalverkehrshalts in neuer Lage. Das Land Berlin stellt dafür eine Förderung in Höhe von rund sechs Mio. Euro als Überbrückung bis zur Bewilligung der benötigten Bundesfördermittel zur Verfügung. Die gesamte Strecke von Berlin-Wilhelmsruh bis zum Abschnitt Schönwalde wird für eine Bundesförderung nach dem Gemeindefinanzierungsgesetz (GVFG) angemeldet.

    • Die nun gestarteten Bauarbeiten der 2. Bauphase am Bahnhof Wilhelmsruh umfassen vor allem folgende Maßnahmen:
      Oberbau-, Tiefbau- und Kabeltiefbaumaßnahmen (z. B. Dammaufschüttung, Gleisbau) sowie
      Entwässerungsmaßnahmen
    • Errichtung von Bahnsteig und Zugangsrampe
    • Aufstellung der Ankerwand
    • Fortführung des Rampenbaus mit abschließender Ausstattung (z. B. mit Geländern, Umlaufsperren)
    • Ausstattung des Bahnsteiges (z.B. Anzeigetafeln, Wartehäuschen, Beleuchtung, Wegeleitsystem)
    • Landschaftspflegerische Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen

Gemeinsam mit den Ländern Berlin und Brandenburg wird die NEB-AG die Ko-Finanzierung der Bundesförderung für die Wiederinbetriebnahme der Stammstrecke der Heidekrautbahn zwischen Basdorf und Berlin-Wilhelmsruh absichern. Eine entsprechende Absichtserklärung der Länder und der NEB AG befindet sich in Erstellung. Im Rahmen der Bundesförderung nach dem Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz (GVFG) werden zuwendungsfähige Bau- und Grunderwerbskosten mit bis zu 90 Prozent gefördert.

Während für den Abschnitt vom Bahnhof Wilhelmsruh mit dem nachfolgenden Streckenabschnitt bis zum Bahnübergang Hertzstraße in Berlin schon Planrecht existiert, müssen für den folgenden Abschnitt bis zum Abzweig Schönwalde noch die förmlichen Planfeststellungsverfahren in Berlin und Brandenburg beendet werden. Im Ergebnis der ersten Erörterungstermine im Herbst 2023 wurde die Notwendigkeit von Anpassungen in den vorliegenden Planungen und Gutachten festgestellt. Dies betrifft vor allem die Bereiche Umwelt-, Natur und Schallschutz. Derzeit werden die Unterlagen entsprechend überarbeitet und den Planfeststellungsbehörden im Verlauf des Jahres 2025 zur Prüfung übermittelt. Diese entscheiden dann über das weitere Vorgehen. Darauf aufbauend kann die NEB AG eine Aktualisierung der Terminplanung vornehmen. Angesichts des Umfangs der Änderungen bzw. Fortschreibungen rechnen die Projektpartner mit einer Neuauslage der Planungsunterlagen pro Bundesland. Damit einher geht eine Terminverschiebung für die Wiederinbetriebnahme.

Überblick des Vorhabens
Im Zuge der Reaktivierung der Stammstrecke der Heidekrautbahn ist für die erste Betriebsstufe folgendes Verkehrsangebot zwischen dem Bahnhof Basdorf in Brandenburg und dem Bahnhof Berlin-Wilhelmsruh vorgesehen:

    • Ganztägiger 60-Minuten-Takt
    • Auf der Strecke werden, wie heute schon, auch weiterhin regelmäßige Überführungsfahrten der Firma Stadler aus dem Gewerbegebiet Pankow Park stattfinden

Für die Reaktivierung des SPNV von Basdorf nach Berlin-Wilhelmsruh sind folgende Infrastrukturmaßnahmen zu realisieren:

    • Erneuerung der Infrastruktur der Stammstrecke zwischen dem Abzweig Schönwalde und Berlin-Wilhelmsruh, u.a. Gleisbau, Straßen- und Gleistiefbau, Entwässerungs- und Kabelanlagen
    • Streckenausrüstung mit ESTW-Technik einschließlich Signalen sowie Errichtung eines Elektronischen Stellwerkes (ESTW-A) am Bahnhof Berlin-Rosenthal, Bf. Schildow und am Betriebshalt Mühlenbecker See.
    • Wiederaufbau des Regionalverkehrshalts Berlin-Wilhelmsruh (aktuell gestartetes Bauvorhaben)
    • Erneuerung der sechs Verkehrsstationen im Streckenverlauf, Berlin-Rosenthal, Berlin-Blankenfelde, Schildow, Schildow Mönchmühle, Mühlenbeck und Schönwalde West
    • Bau eines neuen Haltepunkts am Gewerbegebiet Pankow Park
    • Einrichtung bzw. Erneuerung von Kreuzungsgleisen am Bahnhof Berlin-Rosenthal, Bahnhof Schildow und Betriebshalt Mühlenbecker See.
    • Erneuerung von 14 Bahnübergängen sowie Errichtung von drei neuen technisch gesicherten Bahnübergängen