Potsdamer Stammbahn+/ S25 Süd
Eine Zusatzverbindung zwischen Potsdam und Berlin
Die Pendlerzahlen zwischen den beiden Landeshauptstädten belegen in der Region den Spitzenplatz. Mit der geplanten Reaktivierung der Potsdamer Stammbahn entsteht eine alternative Verbindung über den Südwesten Berlins, die gleichzeitig die Wachstumsgebiete zwischen Teltow, Kleinmachnow und Stahnsdorf anbindet. Die mit untersuchte S-Bahnverlängerung bis Stahnsdorf vollendet die Erschließung des Südwestens an die Schiene.
Ausgangslage
Die Landeshauptstadt Potsdam nimmt als Wissenschafts-, Medien- und Tourismusstandort unter den regionalen Wachstumskernen Brandenburgs einen herausragenden Platz ein. Potsdam ist mit hohem Abstand die Pendlerhochburg Nummer 1 in Brandenburg. Die Stadt belegt sowohl bei den Aus- als auch bei den Einpendlern den Spitzenplatz. Deswegen ist die Nachfrage nach schnellen und zuverlässigen Zugverbindungen groß. Die Anbindung über die Berliner Stadtbahn ist stark ausgelastet.
Die Reaktivierung der Potsdamer Stammbahn würde eine Ergänzung und Alternative über den Südwesten Berlins darstellen und dabei noch die Anbindung weiterer Wachstumsgebiete ermöglichen. Der sich dynamisch entwickelnde Europarc Dreilinden an der Autobahn 115 an der Berliner Stadtgrenze in Kleinmachnow etwa, in dem mehr als 3.500 Beschäftigte arbeiten, ist bisher noch nicht ans Schienennetz angebunden.
Auf Drängen der Länder Berlin und Brandenburg ist die Potsdamer Stammbahn in den zweiten Gutachterentwurf des Deutschlandtaktes wiederaufgenommen worden. Mit einer Reaktivierung der Potsdamer Stammbahn werden sich die Reisezeiten für bestimmte Verbindungen mit der Stammbahn stark verkürzen. Derart attraktive Verbindungen sind geeignet, Pendler von der Schiene zu überzeugen.
Die Potsdamer Stammbahn, Preußens erste Eisenbahnlinie, 1838 eröffnet, ist seit 1945 zwischen Berlin-Düppel und Griebnitzsee unterbrochen, seit 1980 gibt es auch keinen S-Bahnbetrieb mehr zwischen Zehlendorf und Berlin-Düppel.
Im Umfeld der Potsdamer Stammbahn befinden sich mit Kleinmachnow die Gemeinde mit den höchsten Immobilienpreisen im Land Brandenburg. Die drei Orte Kleinmachnow, Teltow und Stahnsdorf haben zusammen bereits fast 62.000 Einwohner. Allein die Stadt Teltow hat seit 1990 rund 11.000 Einwohner dazugewonnen und wird 2030 mit 30.000 Einwohnern mehr als doppelt so viele haben wie 1990. Die Stadt erhielt 2005 den Anschluss ans S-Bahnnetz, die Fahrgastzahlen haben sich seitdem gut entwickelt. Daher hat auch die Nachbargemeinde Stahnsdorf großes Interesse daran, ebenfalls von der schnellen S-Bahnverbindung ins Berliner Zentrum zu profitieren.
Zielstellung
- Schaffung von Mehrverkehren, neuen umsteigefreien Verbindungen und zusätzlichen Halten innerhalb Berlins
- Wiederaufbau des Berliner Innenrings zur Flexibilisierung der Verkehre im Knoten Berlin und zur Einbindung der Verkehre von der Potsdamer Stammbahn in den gesamten Knoten
- Anbindung von Kleinmachnow an den Schienenpersonennahverkehr
- mehr Resilienz für Berliner Stadtbahn
- Anbindung von Stahnsdorf an das Berliner S-Bahnnetz mit Bedienung im 10-Minuten-Takt
Projektumfang
Teilprojekt Potsdamer Stammbahn+
- Wiederaufbau der Potsdamer Stammbahn zwischen Griebnitzsee und Berlin Potsdamer Platz, ca. 21 km
- Wiederaufbau des Berliner Innenrings zwischen Schöneberg und Treptow, ca. 10 km
Teilprojekt S25 Süd
- S25 Süd Südende – Teltow Stadt – Stahnsdorf: Ausbau/Neubau ca. 12 km
Ergebnisstand
planung
Teilprojekt Potsdamer Stammbahn+
Projektstatus: Grundlagenermittlung
- i2030-Lenkungskreis hat Systementscheid zugunsten der Regionalverkehrslösung und südöstlichem Berliner Innenring getroffen, neue Korridorbezeichnung „Potsdamer Stammbahn + / S25-Süd“
- Finanzierungsvertrag zur Vorplanung (Leistungsphase 2) abgestimmt und in den Zeichnungslauf übergeben
Teilprojekt S25 Süd
Projektstatus: Vorplanung
- Vorplanung (Lph 2) derzeit in der Vergabe zur Bindung eines Ingenieurbüros
- Fortlaufender Austausch mit Anrainerkommunen
Weiterführende Informationen Süd-West
Zahlen und Fakten
der Stammstrecke
der Fahrgastzahlen
im VBB
Streckenlänge gesamt
geschätzte Kosten
FAQs
Bevor es mit i2030 losging, führte der VBB gemeinsam mit den Ländern Berlin und Brandenburg mit dem „ÖPNV-Konzept 2030“ zunächst eine Untersuchung zu den S-Bahn- und Regionalverkehrskorridoren in der Hauptstadtregion durch. Auf dem Verkehrsmodell basierend wurden die Bedarfe für die Zukunft im Jahre 2030 unter der Berücksichtigung der demografischen Entwicklung berechnet.
Aus den vielen Handlungsfeldern einigten sich die Projektbeteiligten auf mehrere Infrastrukturprojekte, die unter dem Namen i2030 vorangetrieben werden.
Das heißt nicht, dass die anderen Infrastrukturmaßnahmen auf Eis gelegt werden. zusätzlichen Erweiterung der Schieneninfrastruktur wird gleichzeitig der Ausbau des Bahnknoten Berlin weiter vorangetrieben.