i2030-Informationsveranstaltung „Verlängerung der Bahnsteige in Groß Kreutz und Götz“ am 23.09.2025

RE1-Infoveranstaltung in Groß Kreutz, Foto: DB InfraGO AG

Informationsveranstaltung „Verlängerung der Bahnsteige in Groß Kreutz und Götz“

vom 23. September 2025

RE1-Infoveranstaltung in Groß Kreutz, Foto: DB InfraGO AG
RE1-Infoveranstaltung in Groß Kreutz, Foto: DB InfraGO AG

Der RE1 wächst – die Bahnsteige wachsen mit.

Der Regionallinie RE1 ist die stärkste Linie im VBB-Land und die Ost-West-Verbin­dung durch die Hauptstadtregion. Damit auf dem RE1 längere Züge auf der Strecke fahren und auch halten können, müssen die Bahnsteige in den kommenden Jahren an verschiedenen Stationen auf eine Nutzlänge von 220 m verlängert werden.

Dies ist auch für Groß Kreutz und Götz vorgesehen. Am 23. September lud die DB InfraGO AG zum Informationsgespräch in die Gemeinde Groß Kreutz ein.

In Groß Kreutz wird mit den Bahnsteigverlängerungen gleichzeitig die Bahnsteighöhe von 55 auf 76 cm angehoben. Dies erleichtert den Fahrgastwechsel. Die Zuwegungen werden barrierefrei neu errichtet. Dabei werden Unterführung, Treppen,  und Blindenleitsysteme erneuert. Aufzüge werden an der Station ergänzt.

Die Baumaßnahmen sind terminlich auf den Sommer 2028 orientiert. In diesem Zeitraum ist eine Totalsperrung der Strecke erforderlich. Die Umsetzung erfolgt gemeinsam mit der Verkehrsstation Götz.

Die Zugangsbereiche zu beiden Bahnsteigen erhalten eine Grunderneuerung und werden neu gestaltet, Grafik: DB InfraGO AG
Die Zugangsbereiche zu beiden Bahnsteigen erhalten eine Grunderneuerung und werden neu gestaltet, Grafik: DB InfraGO AG

Für den Umbau an der Verkehrsstation Götz werden zwei neue Bahnsteige östlich des Bahnübergangs mit einer Nutzlänge von 220 m errichtet. Der Zugang erfolgt barrierefrei über Rampen. Die vorhandenen Bahnsteige werden vollständig zurückgebaut. Der bestehende Bahnübergang bleibt erhalten. 

Alle Informationen sind in der gezeigten Präsentation, hier im Download, zusammengefasst. 

Weitere Rückfragen gerne unter Bauprojekte.Ost@deutschebahn.com

Die alten Bahnsteige in Götz werden zurückgebaut, die neuen Bahnsteige befinden sich auf der Ostseite der Straße, Grafik: DB InfraGO AG
Die alten Bahnsteige in Götz werden zurückgebaut, die neuen Bahnsteige befinden sich auf der Ostseite der Straße, Grafik: DB InfraGO AG

Feierliche Eröffnung: Fahrradparkhaus Eichwalde setzt neuen Standard für nachhaltige Mobilität

Beleuchteter VBB-RadPark in Eichwalde © Gemeinde Eichwalde

Feierliche Eröffnung: Fahrradparkhaus Eichwalde setzt neuen Standard für nachhaltige Mobilität

26. September 2025

Beleuchteter VBB-RadPark in Eichwalde © Gemeinde Eichwalde
Beleuchteter VBB-RadPark in Eichwalde © Gemeinde Eichwalde

Nach rund einem halben Jahr Bauzeit wurde heute das neue Fahrradparkhaus am S-Bahnhof Eichwalde feierlich eröffnet. Mit 340 komfortablen Stellplätzen – darunter Sammelschließanlagen, sicheren Abstellmöglichkeiten für Lastenräder und Kinderanhängern und modernen Doppelstockparkern – bietet die Anlage Pendlerinnen und Pendlern ab sofort einen attraktiven Service für den Alltag.

Das Fahrradparkhaus Eichwalde setzt in mehrfacher Hinsicht neue Maßstäbe: Es verbindet den modularen Ansatz und eine innovative Holzbauweise mit einem begrünten Dach und Photovoltaikmodulen. Die Anlage bietet vielseitige Abstellmöglichkeiten, von klassischen Fahrradständern bis hin zu einem speziellen Abteil für Lastenräder. Sicherheit und Komfort werden durch Videotechnik, einem digitalen Zugangssystem und einen hell und freundlich gestalteten Vorplatz gewährleistet. Das Zusammenspiel all dieser Faktoren macht den „RadPark“ zu einem Vorzeigeprojekt.

Das Vorhaben ist Teil des Pilotprojekts „Modulares Fahrradparken“ und wurde gemeinsam von Bund, Land, Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg (VBB), infraVelo und der Gemeinde Eichwalde umgesetzt. Die Finanzierung erfolgte überwiegend aus dem Sonderprogramm „Stadt und Land“. Das Bundesministerium für Verkehr (BMV) übernimmt bis zu 90 % der förderfähigen Gesamtkosten und stellt eine Fördersumme von insgesamt rund 1,8 Millionen Euro zur Verfügung. Darüberhinausgehende Kosten tragen die Gemeinde Eichwalde und ÖPNV-Invest des Landes Brandenburg.

Bundesverkehrsminister Patrick Schnieder sagte anlässlich der Eröffnung: „Fahrradparken ist ein zentraler Bestandteil moderner Mobilität. Sichere und wettergeschützte Fahrradabstellanlagen an Bahnhöfen machen vor allem das Kombinieren von Zug und Fahrrad auf dem täglichen Arbeitsweg einfach und bequem. Um die Mobilität deutschlandweit spürbar zu verbessern, braucht es schnell umsetzbare Lösungen. Das in Eichwalde erprobte serielle System ermöglicht es, Fahrradparken in der Fläche schnell auszubauen – zugleich kann die Anlage flexibel auf die individuellen Bedürfnisse in den Kommunen vor Ort zugeschnitten werden. Ich begrüße daher ausdrücklich, dass von dieser innovativen Lösung nicht nur die Fahrradfahrerinnen und Fahrradfahrer Eichwaldes, sondern zeitnah auch viele Bürgerinnen und Bürger in zwölf weiteren Kommunen Brandenburgs profitieren werden.“

Zitat Dr. Ina Bartmann, Staatssekretärin im Ministerium für Infrastruktur und Landesplanung in Brandenburg:
„Mit dem „VBB-RadPark“ in Eichwalde setzen wir neue Maßstäbe für nachhaltige Mobilität in Brandenburg. Die Kombination aus modularer Holzbauweise, begrüntem Dach, Photovoltaik und innovativen Serviceangeboten macht das Fahrradparkhaus zu einem echten Vorbild für künftige Projekte. Unser Ziel ist es, komfortable, sichere und klimafreundliche Radinfrastruktur im ganzen Land zu etablieren.“

Zitat Christoph Heuing, Geschäftsführer VBB:
„Eine gute Verknüpfung von Bus und Bahn mit dem Fahrrad ist mir eine echte Herzensangelegenheit. Die VBB-RadParks entstehen genau an dieser wichtigen Schnittstelle, im engen Schulterschluss zwischen Bund, Ländern und den Kommunen. Damit all das ineinandergreift, unterstützt die VBB-Vernetzungsstelle Bike & Ride die Projektpartner bei der Planung und Umsetzung, berät zu Fördermitteln und hält die Fäden in der Hand. Die Fahrradfahrenden in Eichwalde können ihr Rad jetzt wettergeschützt und sicher am Bahnhof abstellen und bequem umsteigen.“

Zitat Michael Fugel, Geschäftsführer infraVelo:
„Unsere selbst entwickelte App ParkYourBike ist ein wirklich innovatives Mobilitätsangebot: Sie ist der Schlüssel für alle öffentlichen, gesicherten Fahrradabstellanlagen in Berlin und immer mehr in Brandenburg. Mit Eichwalde haben wir den zweiten Standort in Brandenburg angebunden und fördern mit unserer digitalen Infrastruktur den Radverkehr in unserer Region. Und andersherum werden wir die neue Modulbauweise der Anlage Eichwalde in Berlin Mahlsdorf einsetzen.“

Zitat Jörg Jenoch, Bürgermeister von Eichwalde: 
„Eichwalde ist schon lange eine Pendler- und Radfahrergemeinde, deshalb war es vollkommen klar, dass wir uns um moderne Radabstellanlagen an einem jetzt attraktiven Bahnhof bemühen müssen. Dieses Pilotprojekt zeigt, wie die Verkehrsinfrastruktur auch modernisiert werden kann: die Bedürfnisse der Bürgerinnen aufgreifend und durch Bündelung schnell und kostengünstig. Besonders stolz macht uns, dass nun auch andere Kommunen von unserer Vorarbeit, unseren Erfahrungen und den entstehenden Synergieeffekten profitieren können. Solche Projekte sind aus unserer Sicht unerlässlich, um nachhaltige Veränderungen flächendeckend in die Kommunen zu bringen.“

Mit dem „VBB-RadPark“ in Eichwalde wurde ein wichtiger Schritt zur Verknüpfung von ÖPNV und Radverkehr gemacht – weitere Projekte im Land Brandenburg sind bereits im Bau und werden bis 2026 umgesetzt. 8 der 13 neuen modularen Fahrradparkhäuser in Brandenburg werden zusätzlich mit Mitteln des Landes Berlin mitfinanziert. Außerdem wird das Berliner Zugangssystem “ParkyourBike“, das extra auf die Anforderungen des Landes Brandenburg angepasst wurde, an allen Brandenburger Radmodulanlagen zum Einsatz kommen.

Beschreibung Fahrradparkhaus am S-Bahnhof Eichwalde

Es entsteht eine B+R Anlage, die aus insgesamt 12 Modulen besteht und Platz für insgesamt 340 B+R Stellplätze bietet.

In den Sammelschließanlagen:

    • 126 Stellplätzen (3 Module mit 42 Stellplätzen) in Doppelstockparker
    • 6 Abstellplätze für Lastenfahrräder an Bügeln (1 Modul)
    • Drehtür mit Zugangssicherung je Modul
    • 8 Schließfächer je Sammelschließanlagenmodul

In einem überdachten frei zugänglichen Teil der Anlage:

    • 176 Stellplätze in Doppelstockparker (7 Module)
    • 32 Stellplätze an Hoch-Tief-Reihenbügeln

Zur B+R-Anlage gehört außerdem folgende Ausstattung:

    • Dachkonstruktion besteht vorwiegend aus Holz mit einem Stahlanteil
    • Gründach mit Photovoltaik-Anlage (Fläche von 6 Modulen)
    • Infostelle auf dem Vorplatz
    • Fahrradreparatursäule
    • Informationswand mit Umgebungskarte
    • Videoüberwachung

Die Außenbereiche und der Vorplatz am Zugang zum Bahnhof erhalten:

    • Befestigte Flächen mit Betonsteinpflaster für Vorplatz und Zuwegungen
    • Begrünung und Bepflanzung der angrenzenden Flächen
    • Versickerungsbecken
    • Aufenthaltsbereiche mit Sitzbänken 

Dies ist auch eine Pressemitteilung des MIL. Quelle: https://mil.brandenburg.de/mil/de/presse/detail/~26-09-2025-radpark-eichwalde-eroeffnung

Alle Informationen und Hintergründe zur Vernetzungsstelle Bike and Ride beim VBB unter vbb.de/bikeandride.

Mehr und flexiblerer Bahnverkehr – Brücke über Nottekanal in Königs Wusterhausen wird breiter

Baustart am Nottekanal für Umbau der nördlichen Einfahrt am Bahnhof Königs Wusterhausen , Foto: VBB

Mehr und flexiblerer Bahnverkehr – Brücke über Nottekanal in Königs Wusterhausen wird breiter

22. September 2025

Komplexes Bauvorhaben in Königs Wusterhausen • für mehr Kapazität im Schienenverkehr • Bahnreisende profitieren ab 2027 von kürzeren Fahrzeiten

Der Schienenverkehr im Bahnhof Königs-Wusterhausen wird künftig flexibler. Die Länder Berlin und Brandenburg haben sich im gemeinsamen Infrastrukturprogramm i2030 zum Ausbau und zur Erweiterung der Schieneninfrastruktur unter anderem vorgenommen, einen Engpass dort zu beseitigen. Dazu muss die Eisenbahnbrücke über den Nottekanal verbreitert werden. Zunächst musste dafür ein Teilstück der Brücke abgesägt werden. Schwere Technik kommt auch zum Einsatz, um die Ufer zu befestigen. Die hier eingeplante Vibrationsramme bietet maximale Leistung bei minimaler Bodenerschütterung.  

Am Bahnhof Königs Wusterhausen steht bisher für den Regionalverkehr nur ein durchgehendes Gleis zur Verfügung. Daher müssen Regionalzüge bei Ein- und Ausfahrten im Bahnhof aufeinander warten. Für einen reibungslosen Betriebsablauf und kürzere Fahrzeiten soll sich dies ändern. Weitere Gleise und Weichen schaffen auch mehr Kapazität für den Güterverkehr.

Im nördlichen Bereich des Bahnhofs, dem so genannten Nordkopf, werden die Gleise so verlängert, dass aus Berlin kommende Züge auf Gleis 1 einfahren können. Zugleich werden Züge in Richtung Berlin über Gleis 3 ausfahren können. Dafür muss ein zusätzliches Gleis verlegt und die Eisenbahnbrücke über den Nottekanal um rund sieben Meter verbreitert werden. Zudem werden zwei neue Weichen eingebaut. Auch der Abriss des alten, schon länger nicht mehr genutzten Stellwerks ist geplant. Der Bund finanziert den Ausbau vom Nordkopf im Rahmen des Investitionsgesetzes Kohleregionen (InvKG) mit rund 10,3 Mio. Euro.

Alexander Kaczmarek, DB-Konzernbevollmächtigter: „Der Schienenverkehr rund um Königs-Wusterhausen wird flexibler und damit attraktiver. Das stärkt die Region, das stärkt die umweltfreundliche Schiene. Und wir zeigen mit dem Infrastrukturprogramm i2030 und dem InvKG, dass das Zusammenspiel zwischen DB, Land und Bund sehr gut funktioniert.“

Ulrich Lange, Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister für Verkehr (BMV): „Es ist sehr erfreulich, dass nun auch im Bahnbereich die Projekte des 40 Milliarden schweren Investitionspakets vorankommen, mit dem die Bundesregierung die vom Strukturwandel am stärksten betroffenen Regionen unterstützt. Hier vor Königs-Wusterhausen beseitigen wir so ein echtes Nadelöhr und verbessern so die Anbindung an die Hauptstadt. Das schafft neue Perspektiven und Chancen für die Menschen und die Wirtschaft vor Ort.“

Detlef Tabbert, Minister für Infrastruktur und Landesplanung des Landes Brandenburg (MIL): „Das Vorhaben im Bahnhof Königs Wusterhausen gehört zum Infrastrukturprogramm i2030, in dem das Schienennetz der Zukunft in Berlin und Brandenburg geplant wird. Die Verbreiterung der Bahnbrücke über den Nottekanal ist Voraussetzung dafür, dass ein Engpass in der Schieneninfrastruktur beseitigt wird, der bislang einen leistungsfähigeren Schienenverkehr ausgebremst hat.  Erst mit der Fertigstellung der Zweigleisigkeit am Nordkopf im Zusammenspiel mit der Inbetriebnahme des zweigleisigen Ausbaus des Abschnittes Lübbenau – Cottbus Ende 2027 kann die spürbare Verbesserung der Betriebsstabilität erfolgen. Und das sowohl für den Schienenpersonen- als auch den Schienengüterverkehr auf der Relation Berlin – Königs Wusterhausen – Cottbus / Senftenberg / Polen. Dies spiegelt die Bedeutung dieser Infrastrukturmaßnahme.“

Arne Herz Staatssekretär für Mobilität und Verkehr im Land Berlin (SenMVKU): „Mit dem Beginn der Bauarbeiten zur Erweiterung der Eisenbahnbrücke über den Nottekanal setzen wir ein starkes Zeichen: Wir investieren in eine leistungsfähige Schieneninfrastruktur, die den steigenden Anforderungen gerecht wird und die Menschen in der Region besser verbindet. Diese Brücke ist mehr als ein Bauwerk. Sie ist ein Symbol für den Wandel, den wir gerade erleben: weg von Engpässen, hin zu mehr Kapazität und Verlässlichkeit auf der Schiene.“

Christoph Heuing, Geschäftsführer Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg (VBB): „Ich freue mich, dass ein weiteres i2030-Projekt mit gesicherter Bundesfinanzierung in die Umsetzung geht. Der Schienenknoten Königs Wusterhausen wird durch den stufenweisen Umbau für den Regionalverkehr und die S-Bahn stabiler. In der Folge heißt das: künftig sind mehr Züge und pünktliche Züge von und nach Berlin und zum Flughafen BER unterwegs. Für die Fahrgäste im Brandenburger Südosten werden die Verbindungen deutlich attraktiver.“

Weitere Informationen zum gesamten Projekt finden Sie hier: bauprojekte.deutschebahn.com/p/koenigs-wusterhausen

Begehung auf der Siemensbahn zum Tag der Schiene 2025

Begehung der Siemensbahn zum Tag der Schiene, die Bahn soll mit dem Projekt i2030 reaktiviert werden, Foto: VBB GmbH, Fülling

Begehung der historischen Siemensbahn zum Tag der Schiene 2025

19. September 2025, von Thomas Fülling

Bäume wachsen zwischen den Gleisen, Gebüsch umrankt die Stromschienen und Bauzäune versperren den Zugang zu den Bahnhofsgebäuden: Seit nunmehr 45 Jahren befindet sich die Siemensbahn im Berliner Nordwesten in einer Art Dornröschenschlaf. Doch das soll sich bald ändern. Die 4,5 Kilometer lange S-Bahn-Strecke wird reaktiviert. Im nächsten Jahr beginnen dafür die Bauarbeiten. Im Dezember 2029 und damit genau 100 Jahre nach der Eröffnung der Strecke soll dann erstmals wieder ein elektrischer S-Bahn-Zug zwischen den Stationen Jungfernheide in Charlottenburg und Gartenfeld in Spandau fahren. Das Vorhaben ist damit eines der am weitesten gediehenen Maßnahmen, die die Länder Berlin und Brandenburg im Projekt i2030 zum Ausbau und zur Erweiterung der Schieneninfrastruktur in der Region beschlossen haben.

Ende September hatten rund 100 Berliner die Möglichkeit, sich bei exklusiven Führungen zum bundesweiten Tag der Schiene vor Ort über den Projektstand zu informieren. Für viele Teilnehmerinnen und Teilnehmer sollte es zu einer spannenden Zeitreise werden. Diese führte in die 1980er-Jahre, als die Strecke von der in der DDR angesiedelten Deutschen Reichsbahn faktisch über Nacht stillgelegt wurde. Im S-Bahnhof Siemensstadt etwa scheint die Zeit stehen geblieben zu sein. An den Wänden im Eingangsbereich kleben noch immer Plakate, die für Reisen mit der Deutschen Bundesbahn werben. Auch die mit kleinen Fenstern und Durchreichen versehenen Schalter, wo einst Fahrkarten für die S-Bahn verkauft wurden, befinden sich – wenngleich durch Vandalismus arg ramponiert – noch im Originalzustand.

Dieser werde auch weitgehend erhalten bleiben, informierte Markus Hindahl bei dem Rundgang. Der 30-Jährige ist Verkehrsingenieur und gehört bei der Bahntochter DB InfraGO AG zu dem Team, das sich seit einiger Zeit um die Vorbereitung der Siemensbahn-Reaktivierung kümmert. „Das ist eine Herausforderung, denn die gesamte Strecke steht unter Denkmalschutz“, sagte er. Das bedeutet unter anderem, dass die verfallenen Bahnsteighäuschen nach historischen Vorgaben wieder aufgebaut und die Dachkonstruktionen im alten Stil erneuert werden. Auch die historisch belegte Farbgebung der Stahlkonstruktionen soll zurückkehren. „Anfangs hatten die Brücken und Viadukte eine blaue Farbe, später wurde diese mit grauem Rostschutz überstrichen“, so Hindahl. Wer genau hinschaut, kann an einigen Stellen der Viadukte das ursprüngliche Blau noch entdecken. Ganz ohne Veränderungen geht es jedoch nicht. Vor allem heute gültige Forderungen nach barrierefreier Zugänglichkeit von Verkehrsstationen sorgen dafür. So erhalten laut Hindahl alle drei Bahnhöfe an der Strecke einen Aufzug. Auch die Gestaltung der Treppenaufgänge werde an die aktuellen Vorschriften angepasst. Der Einbau von Fahrtreppen ist jedoch nicht vorgesehen.

Bei den Exkursionen erinnerten Hindahl und seine Kollegen vom Projektteam auch an die interessante Geschichte der Siemensbahn. Die in Jungfernheide von der Ringbahn abzweigende Strecke war am 18. Dezember 1929 nach nur knapp zweijähriger Bauzeit eröffnet worden. Planung, Finanzierung und Bau hatte der Siemens-Konzern übernommen, der den meist in anderen Teilen der Stadt wohnenden Arbeiterinnen und Arbeitern den Weg zu den damals stark prosperierenden Werken der Elektroindustrie erleichtern wollte. Die Akzeptanz war groß. Von den rund 90.000 Mitarbeitern, die Siemens zu dieser Zeit allein in Siemensstadt beschäftigte, sollen etwa 17.000 die im Fünf-Minuten-Takt verkehrende S-Bahn auf der Fahrt zu ihrem Arbeitsplatz genutzt haben.

Nach dem Zweiten Weltkrieg änderte sich das Bild allerdings grundlegend. Der Siemens-Konzern, dessen Zentrale bedingt durch die deutsche Teilung nach München abgewandert war, beschäftigte in der Siemensstadt immer weniger Mitarbeiter. Viele West-Berliner boykottierten zudem die S-Bahn, weil diese nach dem Willen der Alliierten, von der DDR-Regierung unterstellten Deutschen Reichsbahn betrieben wurde. Die Reichsbahn revanchierte sich, in dem sie nur noch das Allernötigste in Gleisanlagen und Bahnhöfe des im Westteil Berlins gelegenen Netzes investierte. Nach dem großen Streik West-Berliner Reichsbahner, die im September 1980 vergeblich für mehr Lohn und bessere Arbeitsbedingungen kämpften, stellte das Unternehmen den Verkehr auf einem Großteil der in den Westsektoren befindlichen Strecken ein. Auch die Siemensbahn gehörte dazu.

Ende 2026, also gut 45 Jahre später, sollen die Arbeiten zur Reaktivierung der Siemensbahn real beginnen. Der große Vorteil für die Planer: Die Strecke war nach 1980 nie entwidmet, also verkehrsrechtlich nicht aufgegeben worden. Daher gilt Bestandsschutz, zeitaufwendige Planfeststellungsverfahren, wie sie für Neubauten notwendig sind, können entfallen. Mit einigen Ausnahmen: So muss die Einfädelung der Siemensbahn in den S-Bahn-Ring neu gestaltet werden. An den Bahnhöfen Jungfernheide und Westhafen soll dafür ein separates Gleis mit Bahnsteig geschaffen werden. Der überwiegend in Dammlage verlaufende Streckenabschnitt von Jungfernheide über die Spree bis ans Spandauer Ufer wird laut DB InfraGO AG komplett neu geplant. Notwendig sind unter anderem die Erneuerung der Eisenbahnbrücke über den Tegeler Weg und der unteren Spreebrücke. Auch für die geplante neue Zug-Abstellanlage hinter dem S-Bahnhof Gartenfeld ist ein Planfeststellungsverfahren notwendig. „Die neuen S-Bahn-Züge mit ihren Klimaanlagen und neuen Warngeräuschen an den Türen erzeugen einen anderen Lärmpegel. Die Anlage wird daher eine Überdachung bekommen“, so Markus Hindahl vom Projektteam der Siemensbahn. Da im Bestand gebaut wird, kann auf hohe Lärmschutzwände entlang der Strecke verzichtet werden. Dennoch werden mehrere innovative technische Maßnahmen eingesetzt, um nach der Inbetriebnahme der Strecke die Lärmbelastung der Anwohner möglichst gering zu halten. Geplant sind etwa Unterschottermatten unter den Gleisen sowie Schienenschmieranlagen, die die metallischen Schleifgeräusche der Zugräder in den oft engen Kurven verringern sollen und die Erschütterungen erheblich dämpfen werden. Zudem erzeugen die S-Bahnzüge der neuesten Generation erheblich weniger Schallemissionen als die Züge aus den 1970ern.

Mit der Wieder-Inbetriebnahme der Siemensbahn will das Land Berlin vor allem die neu geplanten Wohn- und Gewerbegebiete besser mit öffentlichen Verkehrsmitteln erschließen. 2018 hatte der Siemens-Konzern seine Entscheidung verkündet, seinen alten Berliner Standort zu einem Stadtquartier der Zukunft zu entwickeln. Bis 2035 entstehen in Siemensstadt dafür nicht nur zahlreiche Stätten für innovative Arbeit und Forschung, sondern auch tausende neue Wohnungen. 35.000 Menschen sollen einmal hier leben und arbeiten.

Geplante Schienenstrecken schon heute per Rad oder zu Fuß erkunden

i2030: Geplante Schienenstrecken in Berlin und Brandenburg schon heute per Rad oder zu Fuß erkunden

GEPLANTE SCHIENENSTRECKEN

IN BERLIN & BRANDENBURG ...

… schon heute mit dem Rad oder zu Fuß erkunden

Das Projekt i2030 steht für den kommenden Schienenausbau in Berlin und Brandenburg. Die Planungen laufen. Bis zur Umsetzung wird es auf manchen Strecken aber noch eine Zeit dauern. Wir berichten fortlaufend von den Fortschritten … aber warum sich nicht einfach ein Bild vor Ort machen? Nutzen Sie die Möglichkeit und erkunden Sie die Strecken schon heute per Rad oder zu Fuß.

In Kooperation mit der der Routenapp Komoot haben wir Rad- und Wanderstrecken mit Bezug zum Projekt i2030 zusammengestellt. Auf 15 Routen können Sie entlang der geplanten Strecken auf Entdeckungstour gehen. Wesentliche Wegmarken halten Detailinfos und Hintergründe zu den Projekten bereit.

So erfahren Sie mehr von Bahnstrecken, die vor der Reaktivierung stehen oder bestehenden Linien, die verlängert oder ausgebaut werden sollen. Bahnhöfe, die heute im Lost-Places-Charme daherkommen, sollen mit i2030 neu belebt werden. Und wo heute Feldwege und Brachen liegen, könnten durch den geplanten Schienenausbau anliegende Wohn- und Gewerbegebiete mit der Bahn erschlossen werden.    

Also raus in die Natur und viel Spaß beim Erkunden der Projekte von „i2030 – Mehr Schiene für Berlin und Brandenburg“.

Karten unserer Wander- und Fahrradkollektionen

Übersicht aller Wander- und Fahrradtouren

Hier alle Routen entdecken:

Forschungsprojekt „Wasserstoffschiene Heidekrautbahn“: Deutschlandweit einzigartiges Projekt erfolgreich auf die Schiene gebracht

Präsentation der fertigen Wasserstofftankstelle für die Züge der NEB, Foto: NEB, Reichardt

Forschungsprojekt „Wasserstoffschiene Heidekrautbahn“: Deutschlandweit einzigartiges Projekt erfolgreich auf die Schiene gebracht

Präsentation der fertigen Wasserstofftankstelle für die Züge der NEB, Foto: NEB, Reichardt
Präsentation der fertigen Wasserstofftankstelle für die Züge der NEB, Foto: NEB, Reichardt

20.08.2025

    • Wasserstoffzüge rollen seit Dezember 2024
    • Anfangsschwierigkeiten sind überwunden
    • Umsetzung der finalen Ausbauphasen in Sicht 

Noch vor wenigen Jahren war es unvorstellbar, dass auf der Heidekrautbahn einmal etwas anderes als die typischen Talent-Dieseltriebwagen unterwegs sein würden. Doch im Dezember 2024 fuhr tatsächlich der erste nagelneue Zug vom Typ Mireo Plus H, der seine Energie für den Elektro-Antrieb aus einer Wasserstoff-Brennstoffzelle bezieht, auf der Traditionsstrecke. Die Umstellung der Regionalbahn RB27 auf Wasserstoffzüge ist Teil eines größeren Projektes, das mit einer Vielzahl an Partnern umgesetzt wird. Kern des vom Bund und den Ländern Berlin und Brandenburg geförderten und wissenschaftlich begleiteten Pilot-Verbundprojektes ist der Aufbau einer regionalen, nachhaltigen Wasser­stoffinfrastruktur – und damit die Umsetzung der gesamten Wertschöpfungs­kette: von der Produktion des grünen Wasserstoffs mit Hilfe von lokal erzeugtem Strom aus Wind- und Sonnenenergie bis zu dessen Verbrauch durch regional agierende Unternehmen, wie beispielsweise der Nieder­barnimer Eisenbahn mit der Heidekrautbahn. Für die Projektkoordination sowie den Bau der Tankstelle sind die Kreiswerke Barnim verantwortlich. Das Wasserstoffwerk wird von Enertrag unweit der Bahnstrecke gebaut. Wissenschaftlich begleitet wird das Projekt vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt sowie der Brandenburgisch Technischen Universität Cottbus-Senftenberg.

Nun, nach mehr als einem halben Jahr Zugbetrieb auf der Heidekrautbahn, können die Akteure auf eine erfolgreiche erste Projektumsetzung zurückblicken. Skeptiker hatten im Vorfeld mit ähnlichen Problemen wie bei anderen deutschen Wasserstoffprojekten im Regionalverkehr gerechnet. Doch beim Projekt Wasserstoffschiene Heidekrautbahn gab es nur zum Start Mitte Dezember kleinere Anlaufschwierigkeiten, die aber lediglich logistischer und nicht technischer Natur waren. Seitdem läuft der Betrieb mit den neuen Fahrzeugen stabil. Auftretende Herausforderungen wurden von den Verantwortlichen mit großem Engagement bewältigt. Mit der Überführung der errichteten Tankstelle in den Probebetrieb und dem Spatenstich zum Bau des Wasserstoffwerkes am 12. September 2025 konnten bzw. können noch weitere Meilensteine erreicht werden. Damit befindet sich das Projekt insgesamt auf einem guten Weg.

Selbstverständlich interessiert sich auch die Brandenburger und Berliner Landespolitik, die dieses Projekt seit Langem begleitet und fördert, für den Zwischenstand dieses in Deutschland einzigartigen Forschungsprojekts. Am Mittwoch, dem 20. August, besuchten die Brandenburger Landes­minister Detlef Tabbert (Infrastruktur und Landesplanung) und Robert Crumbach (Finanzen und Europa) sowie der Berliner Staatssekretär für Mobilität und Verkehr, Arne Herz, und der Geschäftsführer des Verkehrsverbundes Berlin-Brandenburg, Christoph Heuing, das Betriebs­gelände der Niederbarnimer Eisenbahn und die neue Wasserstofftankstelle in Basdorf (Gemeinde Wandlitz). Nach einer Zugfahrt ab Gesundbrunnen – natürlich mit einem Wasserstoffzug – gab es vor Ort die Gelegenheit, die Tankstelle zu besichtigen und sich mit den Beteiligten über das Projekt auszutauschen.

Start des Probetriebs für die Wasserstofftankstelle in Basdorf für die NEB-Züge, Foto NEB
Start des Probetriebs für die Wasserstofftankstelle in Basdorf für die NEB-Züge, Foto NEB

 

Detlef Tabbert, Minister für Infrastruktur und Landesplanung des Landes Brandenburg: „Die Inbetriebnahme der Wasserstoffzüge und die neue Tankstelle auf der Heidekrautbahn sind ein wichtiger Meilenstein für eine klimafreundliche und innovative Mobilität in Brandenburg. Mit dieser Technologie gestalten wir den Verkehr nicht nur nachhaltiger, sondern stärken auch die regionale Wertschöpfung und machen uns unabhängiger von fossilen Energien. Unser Ziel ist klar: Brandenburg soll Vorreiterregion bei der emissionsfreien Mobilität werden – die Wasserstoffschiene Heidekrautbahn ist ein wichtiger Schritt auf diesem Weg.“

Robert Crumbach, Minister der Finanzen und für Europa des Landes Brandenburg: „Wichtig für so ein Projekt ist es, dass der Kraftstoff, also der Wasserstoff, in ausreichender Menge zur Verfügung steht. Hier wird mit der Zug-Tankstelle eine nächste Stufe erreicht. So ein Alltagstest kann auch zum Ergebnis kommen, dass zunächst nicht ausreichend grüner Wasserstoff zur Verfügung steht, dass auch aus konventionellem Strom erzeugter Wasserstoff notwendig ist. Ich bin sehr gespannt auf die Ergebnisse dieses Projektes.“

Arne Herz, Staatssekretär für Mobilität und Verkehr in der Senatsverwal­tung für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt in Berlin:  „Ich freue mich, dass die Niederbarnimer Eisenbahn in der Region Vorreiter beim Umstieg auf moderne Antriebsformen im Schienenpersonennahverkehr auf nicht elektrifizierten Strecken ist. Mit dem Wasserstoffbetrieb erproben wir – neben den Elektro-Triebwagen mit Batteriespeicher – eine weitere Antriebsart und gewinnen Erkenntnisse, ob diese Technologie möglicherweise auch für andere Strecken geeignet sein könnte.“

Daniel Kurth, Landrat des Landkreises Barnim:  „Die enge Zusammenarbeit zwischen Wirtschaft, Wissenschaft und öffentlicher Hand zeigt, dass wir gemeinsam Großes bewegen können. Ich bin überzeugt, dass die Wasserstoffschiene Heidekrautbahn ein Leuchtturmprojekt für die gesamte Region ist und weit über die Grenzen des Landkreises Barnim hinaus als Vorbild für eine nachhaltige Verkehrswende dienen wird. In diesem Sinne freue ich mich darauf, diesen Weg mit unseren Partnern weiterzugehen und die Zukunft der klimafreundlichen Mobilität aktiv mitzugestalten.“

Christoph Heuing, Geschäftsführer des Verkehrsverbundes Berlin-Brandenburg (VBB):  „Unser Ziel steht: Bis 2037 wollen wir im gesamten Verbundgebiet dieselfrei unterwegs sein. Das Wasserstoffprojekt der NEB auf der Heidekrautbahn bringt uns dem Ziel der Dekarbonisierung einen großen Schritt näher und leistet einen wichtigen Beitrag für den Klimaschutz in der Region.“

Christian Mehnert, Geschäftsführer der Kreiswerke Barnim, Projektkoordinator Wasserstoffschiene Heidekrautbahn:  „Beim Aufbau einer funktionierenden Wasserstoffinfrastruktur sowie dem Einsatz von Wasserstoff handelt es sich um ein einzigartiges, wenn gleich auch herausforderndes Projekt. Dank dem Zusammenspiel aller Projektbeteiligten konnten in der Vergangenheit Hürden gemeistert und vor allem Fortschritte erzielt werden.“

Dr. Gunar Hering, Vorstandsvorsitzender, Enertrag SE:
„Mit der Eröffnung der Wasserstofftankstelle ist ein weiterer wichtiger Meilenstein für die Heidekrautbahn erreicht. Ab 2026 werden wir sie mit grünem Wasserstoff aus unserem neuen Werk in Wensickendorf versorgen – und so eine vollständig regionale, klimafreundliche Wertschöpfungskette schließen.“

Gerhard Greiter, CEO für die Region Nordosteuropa bei Siemens Mobility: „Wir freuen uns, dass sich unsere Wasserstoffzüge Mireo Plus H auf der Heidekrautbahn im täglichen Betrieb bewähren und damit einen wichtigen Beitrag zum lokalen emissionsfreiem Regionalverkehr in Berlin-Brandenburg leisten. Mit einer Reichweite von bis zu 1.200 km, höherer Beschleunigung zur Fahrplanstabilisierung und einem Brennstoffzellensystem der neuesten Generation bietet der Wasserstoffzug eine zukunftsgerichtete, nachhaltige und leistungsstarke Alternative zu Dieseltriebzügen.“

Sebastian Achtermann, Geschäftsführer der Niederbarnimer Eisenbahn: „Das Projekt Wasserstoffschiene Heidekrautbahn ist ein echter Gewinn für die Fahrgäste, die Regionen Barnim und Oberhavel und die Umwelt. Wir können stolz darauf sein, was wir mit unseren Projektpartnern Kreiswerke Barnim und Enertrag, sowie unserem Fahrzeuglieferanten Siemens Mobility geschafft haben – nämlich einen inzwischen sehr stabilen und zuverlässigen Betrieb auf die Beine zu stellen. Das ist herausragend und wegweisend – und in Deutschland derzeit einzigartig.“

 (Namen der Personen auf dem Gruppenfoto von links nach rechts:
S. Achtermann (NEB), C. Heuing (VBB), Minister D. Tabbert (MIL),Minister R. Crumbach (MDFE), Staatssekretär Arne Herz (Sen. F. Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt)

Achtteiliger Zug des RE1 hält erstmals zur Potsdamer Schlössernacht an verlängertem Bahnsteig in Park Sanssouci

Achtteilige Züge der ODEG halten erstmals in Potsdam Park Sanssouci zur Schlössernacht, Foto: VBB GmbH, Stapf

Achtteiliger Zug des RE1 hält erstmals zur Potsdamer Schlössernacht an verlängertem Bahnsteig in Park Sanssouci

21. August 2025

Die beliebte Potsdamer Schlössernacht wird auch in diesem Jahr zahlreiche Gäste anziehen. Für eine bequeme ÖPNV-Anreise halten am 22. August 2025 erstmals Züge der ODEG mit acht Wagen und 800 Sitzplätzen an der Station Potsdam Park Sanssouci. Im Vorfeld wurde dafür im Projekt „i2030 – Mehr Schiene für Berlin und Brandenburg“ ein Bahnsteig an der Station auf die erforderliche Länge von rund 220 Metern verlängert. Die Bahnsteige an weiteren neun Stationen folgen bis voraussichtlich 2028. Parallel dazu baut die ODEG einen Teil ihres Fahrzeugflotte sukzessive um, damit das Angebot auf dem RE1 bereits frühzeitig mit verlängerten Zügen erhöht werden kann. Die Bordtechnik der eingesetzten Doppeltraktion aus zwei 4‑teiligen Desiro HC-Zügen baut auf modernste Fahrzeugarchitektur: Mit bis zu 4.000 kW Leistung, acht angetriebenen Achsen und einer Höchstgeschwindigkeit von 160 km/h ermöglichen sie zuverlässiges, zügiges Fahren mit hoher Beschleunigung. Dank des Single-/Doppelstock-Konzepts verbindet der Zug Effizienz mit Komfort. Breite Türen, große Mehrzweckbereiche und barrierefreie Einstiegsmöglichkeiten bei zwei Bahnsteighöhen (55 cm und 76 cm) sorgen für einen entspannten Fahrgastwechsel. 

Die Regionalexpresslinie zwischen Magdeburg – Berlin – Eisenhüttenstadt ist eine wichtige Lebensader für viele Pendler*innen, Studierende und Ausflügler. Mit Betriebsaufnahme des Netzes Elbe-Spree Ende 2022 wurde das Angebotskonzept auf der RE1 in den Hauptverkehrszeiten abschnittsweise auf drei Züge pro Stunde erweitert – davon fahren zwei Züge mit sechs Wagen, ein dritter mit acht. Letzterer hält als Expresszug nur an größeren Bahnhöfen, deren Bahnsteige lang genug für die knapp 210 Meter messenden Züge sind.

Bis 2028 werden zahlreiche Stationen von der DB InfraGO AG im Rahmen des Projektes i2030 für den Einsatz von längeren Zügen auf der Linie RE1 vorbereitet. Das Land Brandenburg sichert die Finanzierung der Bahnsteigverlängerungen zunächst ab. Sobald die nötigen Zuwendungsbescheide vorliegen, wird ein Teil dieser Mittel durch Bundesfördermittel abgelöst. Verlängert werden die Bahnsteige an den Stationen:

    • Potsdam Park Sanssouci
    • Hangelsberg
    • Berkenbrück
    • Jacobsdorf (Mark)
    • Pillgram
    • Götz
    • Groß Kreutz
    • Briesen (Mark)
    • Ziltendorf

Parallel beginnt die Ostdeutsche Eisenbahn GmbH (ODEG) als Streckenbetreiber ab Ende 2025 mit dem Umbau der vorhandenen Desiro-Zugflotte auf acht Wagen. 

Detlef Tabbert, Minister für Infrastruktur und Landesplanung des Landes Brandenburg: „Wir möchten die für Brandenburg so wichtige Strecke des RE1 fit für die Zukunft machen. Dazu gehört, dass wir zunächst die Bahnsteige der Stationen Potsdam Park Sanssouci und Hangelsberg verlängert haben, um längere Züge mit noch mehr Kapazitäten einsetzen zu können. Das Land ist dafür in die Finanzierung gegangen, und ich bin mir sicher, dass unsere Investition in Höhe von 2,75 Millionen Euro für die Stationen Potsdam Park Sanssouci und Hangelsberg ein Schritt für einen noch besseren ÖPNV sind. Besonders freue ich mich, dass nun erstmals zur Potsdamer Schlössernacht längere Züge am Park Sanssouci halten werden.“

Ute Bonde, Senatorin für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt des Landes Berlin: „Mit Inbetriebnahme des verlängerten Bahnsteiges am Bahnhof Potsdam Park Sanssouci können dort nun acht Wagen der wichtigen Pendlerlinie RE1 halten. Dies führt zu einer spürbaren Entlastung in der Hauptverkehrszeit. Die Kapazitätssteigerung durch den Einsatz der langen Züge ist ein wichtiger Beitrag für eine zuverlässige und attraktive Schienenverbindung in der Region. Erstmals zur Potsdamer Schlössernacht wird dies zu spüren sein.“

Alexander Kaczmarek, Konzernbevollmächtigter der DB für Berlin, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern: „Mit der Verlängerung von neun Bahnsteigen entlang der Trasse des RE 1 schafft die Deutsche Bahn die Voraussetzung, längere Züge einzusetzen und somit mehr Sitzplatzkapazität anzubieten. Damit wird für die Menschen ein weiterer Anreiz geschaffen, auf die umweltfreundliche Schiene umzusteigen.“

Lars Gehrke, Geschäftsführer der Ostdeutschen Eisenbahn GmbH (ODEG): „Dieser erste planmäßige Halt unserer Doppeltraktion am verlängerten Bahnsteig ist für uns ein greifbares Zeichen dafür, dass i2030 Wirklichkeit wird. Gemeinsam bringen wir 800 Sitzplätze pro Zug – mit hohem Komfort und echter Barrierefreiheit – direkt in den Alltag unserer Fahrgäste. Zur Schlössernacht vereinen wir Mobilitätsqualität mit einem kulturellen Highlight.“ 

Christoph Heuing, Geschäftsführer des Verkehrsverbundes Berlin-Brandenburg (VBB): „Der RE1, die „Hauptschlagader“ durch das VBB-Land, wird nun weiter aufgewertet. Durch die Bahnsteigverlängerung können wir jetzt längere Züge zum Einsatz bringen. Die dadurch deutlich erhöhte Kapazität führt dazu, dass sich der stark nachgefragte RE 1 für unsere Fahrgäste nun entspannter und komfortabler nutzen lässt, eine echte Verbesserung, an der wir lange gearbeitet haben. Und das Projekt i2030 beweist hier, dass der gemeinsam geplante Infrastrukturausbau nach den notwendigen Jahren der Planung auch wirklich umgesetzt wird. Dass dies gelungen ist, freut mich nicht nur für alle, die zur Potsdamer Schlössernacht mit dem Zug anreisen, sondern besonders für diejenigen, die den RE1 tagtäglich nutzen.“

Mit einem temporären Fahrplankonzept für die Jahre 2026 bis 2028 wird die Voraussetzung geschaffen, dass die sukzessiv umgebauten Achtteiler bereits ab Dezember 2025 in den Einsatz gehen können. So werden mit dem kommenden Fahrplanwechsel z.B. die Stationen Potsdam Park Sanssouci und Potsdam Charlottenhof neu von den verlängerten Zügen bedient. Nach Fertigstellung des aktuell in Neubau befindlichen Bahnhofs Fangschleuse vsl. Ende 2026 werden auch dort Züge mit 800 Sitzplätzen halten können und somit die Kapazität stark erhöht.

Voraussichtlich ab dem Fahrplanwechsel Ende 2028 sollen dann an alle Stationen verlängert sein, sodass dort achteilige Züge halten können.

Mehr Informationen:

www.i2030.de/der-re1-waechst-die-bahnsteige-wachsen-mit

odeg-nes.de

Der RE1 wächst – die Bahnsteige wachsen mit

RE1-Bahnsteigverlängerung an der Station Potsdam Park Sanssouci, Foto: DB InfraGO AG

Der RE1 wächst – die Bahnsteige wachsen mit

20. August 2025

Wie das Projekt i2030 die wichtigste Regionalexpresslinie Brandenburgs fit für die Zukunft macht

Ob Pendler/-innen, Studierende oder Ausflügler: Die Nachfrage auf der Strecke des RE1 ist hoch – und sie steigt weiter. Kein Wunder, schließlich legt der Zug auf seinem Weg von West nach Ost über 200 Kilometer Strecke zurück. Damit das Niveau und die steigende Nachfrage auch in Zukunft bewältigt werden können, braucht es mehr Kapazität.

Und genau hier setzt das Infrastrukturprojekt i2030 an: Damit längere Züge fahren und alle Fahrgäste bequem einsteigen können, werden die Bahnsteige entlang der Strecke schrittweise verlängert. Denn wer wachsen will, muss Platz schaffen – und das beginnt am Bahnsteig.

Der RE1: Lebensader zwischen Magdeburg und Eisenhüttenstadt. 

Die Bedeutung des RE1 lässt sich nicht nur an Fahrgastzahlen festmachen, sondern auch an seiner Funktion für die Länder Berlin und Brandenburg. Allein zwischen Potsdam und Berlin überqueren täglich zehntausende Pendler/-innen die Stadtgrenze. Der RE1 verbindet die beiden Großstädte in nur 25 Minuten. Wer aus Brandenburg an der Havel kommt, ist in etwa 45 Minuten in Berlin, Studierende und Berufspendler/-innen erreichen Frankfurt (Oder) in gut einer Stunde und auch der Halt in Fangschleuse, nahe der Gigafactory von Tesla, hat in den letzten Jahren stark an Bedeutung gewonnen. Mit wachsender Wirtschaft und Bevölkerungszahlen steigt auch der Druck auf den Regionalverkehr – der RE1 muss mithalten.

Um auf die steigende Nachfrage zu reagieren, wurde das Angebot auf dem RE1 bereits 2022 im Rahmen des Verkehrsvertrags Elbe-Spree deutlich ausgeweitet. Seither fahren zwischen Brandenburg an der Havel und Frankfurt (Oder) in der Hauptverkehrszeit drei Züge pro Stunde – zwei davon mit sechs Wagen, ein dritter mit acht. Letzterer hält jedoch nur an größeren Bahnhöfen, denn viele Stationen verfügen noch nicht über ausreichend lange Bahnsteige.

Ein achtteiliger Zug bietet rund 800 Sitzplätze – und sorgt dafür, dass mehr Menschen bequem und ohne Enge reisen können. Doch ein Zug kann nur so lang sein, wie die Bahnsteige es zulassen. Heute besteht pro Stunde ein Sitzplatzangebot für rund 2.100 Fahrgäste. Das ist einmalig für eine Regionalexpress-Linie in Deutschland. Das soll aber noch nicht alles sein. Bis 2028 sollen alle relevanten Stationen für längere Züge vorbereitet werden. Denn: Nur wer alle Türen öffnen kann, kann auch alle Fahrgäste mitnehmen.

Individuelle Lösungen für individuelle Bahnhöfe

28 Stationen entlang der RE1-Strecke sind derzeit nicht lang genug für achtteilige Züge. Und keine Station gleicht der anderen: Unterführungen, Straßenanbindungen, bestehende Brücken oder angrenzende Bebauungen machen jede Planung zur Einzelanfertigung. Ein Standardkonzept für die Bahnsteigverlängerung gibt es nicht – dafür aber einen klaren Zeitplan und viel Ingenieurskunst.

Die Maßnahmen gliedern sich in zwei Baustufen: In der ersten Stufe, die bis Ende 2022 abgeschlossen wurde, konnten die Bahnsteige zwischen Erkner und Frankfurt (Oder) so verlängert werden, dass sechs- statt nur fünfteilige Züge halten können.

In der zweiten Stufe, die aktuell läuft, geht es nun ans Eingemachte: Achtteilige Züge sollen flächendeckend an den Stationen halten können. Das Land Brandenburg sichert die Finanzierung der Bahnsteigverlängerungen zunächst ab. Sobald die nötigen Zuwendungsbescheide vorliegen, wird ein Teil dieser Mittel durch Bundesfördermittel abgelöst. Seit März 2025 laufen die Bauarbeiten an der Station Potsdam Park Sanssouci, im Juli folgte Hangelsberg. Bis 2028 sollen insgesamt neun Stationen neue, längere Bahnsteige erhalten:

    • Potsdam Park Sanssouci 
    • Hangelsberg
    • Berkenbrück 
    • Jacobsdorf (Mark)
    • Pillgram 
    • Götz
    • Groß Kreutz 
    • Briesen (Mark)
    • Ziltendorf

Diese Bauarbeiten bedeuten zwar vorübergehend Einschränkungen, sind aber essenziell, damit der RE1 sein volles Potenzial entfalten kann. Auf der Strecke des RE1 kommen inzwischen nämlich moderne Doppelstockzüge des Typs Desiro HC zum Einsatz. Zur heutigen Standardausstattung zählen WLAN, Klimatisierung sowie Echtzeitinformationen. Auch die Barrierefreiheit wurde deutlich verbessert, sodass Rollstuhlfahrer/-innen, Eltern mit Kinderwagen und Fahrgäste mit Fahrrädern die Züge nun ohne Schwierigkeiten nutzen können. 

Parallel dazu beginnt die Ostdeutsche Eisenbahn GmbH (ODEG) ab Ende 2025 mit dem Umbau vorhandener Desiro-Züge auf acht Wagen – so bereiten sich Infrastruktur und Fuhrpark Hand-in-Hand auf die Zukunft vor.

Mit einem temporären Fahrplankonzept für die Jahre 2026 bis 2028 wird die Voraussetzung geschaffen, dass die sukzessiv umgebauten Achtteiler bereits ab Dezember 2025 in den Einsatz gehen können. So werden mit dem kommenden Fahrplanwechsel z.B. die Stationen Potsdam Park Sanssouci und Potsdam Charlottenhof neu von den verlängerten Zügen bedient.

Nach Fertigstellung des aktuell in Neubau befindlichen Bahnhofs Fangschleuse vsl. Ende 2026 werden auch dort Züge mit 800 Sitzplätzen halten können und somit die Kapazität stark erhöht.

Ab dem Fahrplanwechsel Ende 2028 sollen dann an alle gennanten Stationen verlängert sein, sodass dort achteilige Züge halten können.

Haltekonzept für den RE1 aktuell, Grafik: VBB GmbH
Haltekonzept für den RE1 aktuell, Grafik: VBB GmbH
Haltekonzept für den RE1 ab Dezember 2025 (Fahrplanwechsel 2026), Grafik: VBB GmbH
Haltekonzept für den RE1 ab Dezember 2025 (Fahrplanwechsel 2026), Grafik: VBB GmbH

Neue ÖPNV-Anbindung zum Flughafen BER ab dem 14. Dezember 2025

Neue ÖPNV-Anbindung zum Flughafen BER ab dem 14. Dezember 2025, Foto: VBB GmbH

Neue ÖPNV-Anbindung zum Flughafen BER ab dem 14. Dezember 2025

Neue ÖPNV-Anbindung zum Flughafen BER ab dem 14. Dezember 2025, Foto: VBB GmbH

18.08.2025

Mit dem Fahrplanwechsel am 14.12.2025 wird die Dresdner Bahn auf Berliner Gebiet für die Nutzung von Regional- und Fernzügen freigegeben. Damit wird eine wichtige Lücke im Schienennetz von Berlin und Brandenburg geschlossen, so dass die Fahrzeiten auf vielen Relationen deutlich verkürzt und Takte verdichtet werden können.

Besonders die SPNV-Anbindungen zum Flughafen BER können nun, wie ursprünglich seit Inbetriebnahme des BER geplant, umgesetzt werden. Dadurch kann ab Dezember eine schnelle Shuttle- Verbindung zwischen Berlin Hbf und dem Flughafen BER im 15-Minuten-Takt und einer deutlich reduzierten Fahrzeit von nur noch 23 Minuten angeboten werden. Mit der Inbetriebnahme der Dresdner Bahn tritt auch die zweite Betriebsstufe im Netz Elbe-Spree in Kraft. Durch die zusätzliche Infrastruktur können Linien neu geordnet und weitere direkte Zugverbindungen aus der Region zum Flughafen im Taktverkehr umgesetzt werden. Alle Informationen zur An- und Abreise, FAQs, eine interaktive Liniennetzkarte mit allen Änderungen auf einen Blick, sowie Fahrpläne und grafische Liniennetze finden Sie unter: www.vbb.de/ber.

Die wichtigsten Änderungen und Verbesserungen zum Fahrplanwechsel im Dezember 2025 des Schienenverkehrs zum Flughafen BER:

    • Neue Linienführung der Flughafenexpresslinie FEX: Doppelter Takt und deutlich reduzierte Fahrzeit vom Berliner Hauptbahnhof.
      Durch die direkte Linienführung über die Dresdner Bahn kann die Fahrzeit ab Berlin Hbf zum Flughafen BER von heute 39 Minuten auf etwa 23 Minuten nahezu halbiert werden.
      Vom Potsdamer Platz werden sogar nur etwa 19 Minuten benötigt und ab Südkreuz nur noch 14 Minuten.
    • Die regionale Erreichbarkeit des Flughafens wird durch Direktverbindungen von Lübbenau (RE20), Eberswalde (RB24) und Oranienburg (RB32) verbessert. Die bestehenden Direktverbindungen aus Ludwigsfelde, Zossen, Potsdam und Königs Wusterhausen bleiben erhalten.
    • Es ergeben sich bessere Verbindungen aus den nördlichen und östlichen Berliner Stadtbezirken durch die neuen Linienführungen der RB24 und RB32 und die Verlängerung der S85 zum Flughafen BER. 

Flughafenanbindung 

Da bislang auf der sog. Anhalter Bahn und auf der Berliner Stadtbahn keine ausreichenden Kapazitäten für den Flughafenexpress zur Verfügung stehen, müssen die FEX-Züge bislang den Umweg über den nördlichen Innenring nehmen. Im Zusammenhang mit der Inbetriebnahme der Dresdner Bahn kann die Flughafenanbindung ab Dezember 2025 neu geordnet werden. Für den Regionalverkehr bedeutet das

    • mehr Fahrten und eine Halbierung der Fahrzeit vom Berliner Zentrum durch die neue Linienführung des FEX über Berlin Südkreuz: Die Fahrzeit ab Berlin Hbf zum Flughafen BER wird von heute 39 Minuten auf künftig etwa 23 Minuten nahezu halbiert. Vom Potsdamer Platz werden sogar nur etwa 19 Minuten benötigt und ab Südkreuz bloß noch 14 Minuten
    • eine gute Verknüpfung des FEX mit den Regional- und Fernverkehrszügen sowie den S-Bahnen auf der Berliner Stadtbahn am Hauptbahnhof, mit den S-Bahnen im Nord-Süd-Tunnel am Potsdamer Platz sowie mit der Ringbahn am Südkreuz
    • eine Verbesserung der regionalen Erreichbarkeit durch neue Direktverbindungen zum Beispiel von Lübbenau und Lübben (RE20), Eberswalde und Bernau (RB24) sowie Oranienburg (RB32) zu den Terminals 1+2
    • eine bessere Anbindung der östlichen Stadtbezirke und weiterhin gute Umsteigemöglichkeiten am Ostkreuz zu zwei schnellen Verbindungen pro Stunde mit RB24 und RB32 direkt zu den Terminals 1+2
    • Neue schnelle Direktverbindung: Vom Umsteigeknoten Schöneweide zwei Mal pro Stunde ohne Zwischenhalt in ca. 12 Minuten zum BER

Die Inbetriebnahme der Dresdner Bahn und die daraus resultierenden Anpassungen im Regionalverkehr führen auch zu Änderungen im S-Bahn-Netz. Für die S-Bahn bedeutet das:

    • Neue Direktverbindung von Frohnau (Montag-Freitag) bzw. Pankow (Samstag-Sonntag) über Ostkreuz zum Flughafen BER mit der Linie S85
    • Verlängerung der Linie S47 von Spindlersfeld bis Südkreuz
    • Verdichtung der Linie S46 zwischen Grünau und Hermannstraße auf 5/15-min-Takt
    • Übernahme der bisherigen Leistungen der S45 durch die anderen Linien

Die einzelnen Linien des Regionalverkehrs und der S-Bahn erschließen damit viele Berliner Bezirke und umliegende Kommunen in Brandenburg direkt. Darüber hinaus profitieren viele weitere Orte in Berlin, Brandenburg und auch überregional von der neu eingerichteten Shuttle-Verbindung mit dem FEX ab Berlin Hbf, da von vielen Fernverkehrs-, Regionalverkehrs- und S-Bahn-Linien nur ein Umstieg zum FEX erforderlich ist. Durch den 15-Minuten-Takt ist zeitnah auch immer eine Weiterfahrt zum Flughafen möglich.

Weitere Verknüpfungen bestehen mit den U-Bahnen, Straßenbahnen und Bussen der BVG, z.B. am Hauptbahnhof, am Potsdamer Platz, in Lichtenberg oder Schöneweide. Bei einigen Relationen besteht zudem die Wahl zwischen einer Direktverbindung mit der S-Bahn oder einer schnellen Umsteigeverbindung mit dem FEX, wie z.B. ab Spandau, dem Olympiastadion, dem Messegelände bzw. ab Frohnau oder Bornholmer Straße.

Christoph Heuing,
Geschäftsführer des Verkehrsverbundes Berlin-Brandenburg (VBB):
„Von Beginn an hat der VBB das Verkehrskonzept zur Anbindung an den Flughafen BER mitgestaltet. Mit der Inbetriebnahme der Dresdner Bahn profitieren die Fahrgäste von deutlich schnelleren und häufigeren Verbindungen – im Brandenburger Südosten, nördlich von Berlin und vom Hauptbahnhof zum Flughafen BER im 15-Minuten-Takt. Eine solche Flughafenanbindung ohne Aufpreis im regulären VBB-Tarif ist im Vergleich zu anderen europäischen Metropolen außergewöhnlich.“

Ute Bonde,
Senatorin für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt des Landes Berlin:
„Mit Entfall der Umleitung wird der Flughafenexpress nun zu einer echten Expresslinie. Durch die kluge Anbindung der wichtigen Umsteigknoten können fast alle Berlinerinnen und Berliner von den neuen kurzen Fahrtzeiten profitieren. Das stärkt die Hauptstadt als Standort und den Flughafen BER.“

Detlef Tabbert,
Minister für Infrastruktur und Landesplanung des Landes Brandenburg: „Der BER ist für die beiden Bundesländer Brandenburg und Berlin von außerordentlicher Bedeutung. Deshalb freue ich mich, dass die wichtige Optimierung für die An- und Abreise zum Flughafen nun umgesetzt werden kann und ab dem nächsten Fahrplanwechsel wirksam wird. Mit der neuen Strecke in Berlin wird insbesondere die Anbindung des RE 8 für die Landkreise Teltow-Fläming und Elbe-Elster nach Berlin schneller und im Berliner Umland auch häufiger. Das sind für alle Fahrgäste spürbare Entlastungen und Verbesserungen.“

Aletta von Massenbach,
Vorsitzende der Geschäftsführung des Flughafens Berlin Brandenburg:
„Mit der Inbetriebnahme der Dresdner Bahn werden Reisende aus der Hauptstadtregion und dem Umland noch besser und schneller an den Flughafen Berlin Brandenburg angebunden. Fluggäste und Beschäftigte werden ab dem 14. Dezember von erheblich kürzeren Fahrzeiten und erhöhten Frequenzen profitieren. Damit verbessert sich die landseitige Anbindung des BER nochmals deutlich.“

Alexander Kaczmarek,
Konzernbevollmächtigter der DB für Berlin, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern: „Mit der neuen Linienführung über die Dresdner Bahn verbessert sich die Anbindung an den BER zum Fahrplanwechsel im Dezember wesentlich. Durch die hohe Takt-Dichte und die kürzere Fahrzeit ist der FEX der ideale Zubringer zum Hauptstadt-Flughafen.“

Die Änderungen im Detail durch die Inbetriebnahme der Dresdner Bahn und die Aufnahme der 2. Betriebsstufe im Netz Elbe-Spree im Regionalverkehr 

Linien zum Flughafen BER 

FEX Berlin Hbf – Flughafen BER

Der Flughafen-Express fährt mit neuer direkter Linienführung ab Berlin Hauptbahnhof über Berlin Potsdamer Platz und Berlin Südkreuz zum Flughafen BER. Vom bisherigen Halt Ostkreuz fahren künftig die Linien RB24 und RB32 zum Flughafen BER (vgl. dort) und ab Gesundbrunnen können die S-Bahnen zum Potsdamer Platz und ab dort der FEX genutzt werden.

Der FEX fährt rund um die Uhr, dabei ca. zwischen 4 Uhr und 0:30 Uhr alle 15 Minuten. Die Fahrzeit zwischen Südkreuz und BER beträgt 14 Minuten. Gemeinsam mit dem RE20 werden zwischen den Stationen Berlin Hauptbahnhof, Potsdamer Platz sowie Südkreuz und BER fünf Fahrten je Stunde und Richtung angeboten.

Zur verbesserten Einbindung des FEX in den Stadtverkehr verkehrt die Linie im Nachtverkehr über die Berliner Stadtbahn. 

RE20 Berlin Hbf – Flughafen BER – Lübbenau (– Cottbus)

Diese Linie ist ein neues Angebot in Zusammenhang mit der zweiten Betriebsstufe des Netz Elbe-Spree und verbessert unmittelbar die Anbindung des Flughafens. Der RE20 fährt neu täglich im Stundentakt von ca. 4 bis 21 Uhr zwischen Berlin Hauptbahnhof und Lübbenau. Halte sind: Berlin Potsdamer Platz, Südkreuz, Flughafen BER, Königs Wusterhausen und Lübben. Die Fahrzeit zwischen dem BER und Lübbenau beträgt ca. 50 Minuten. Aufgrund der noch eingleisigen Strecke Lübbenau – Cottbus sind im Fahrplan 2026 nur Einzelfahrten der Linie RE20 von/nach Cottbus mit Halt in Vetschau möglich. Nach aktuellem Planungsstand sollen morgens die ersten drei Fahrten in Cottbus beginnen und nachmittags die zwischen 17 und 20 Uhr in Berlin startenden Züge nach Cottbus fahren.

Die Linie RE20 ersetzt und erweitert die bisherigen Verstärkerfahrten des RE2. Zusammen mit den Linien RE2 und RE7 fahren zwischen Lübbenau und Berlin drei Fahrten pro Stunde, neu sogar täglich und über den ganzen Tag.

Nach dem zweigleisigen Ausbau der Strecke Lübbenau – Cottbus soll die Linie mit allen Fahrten weiter bis nach Cottbus fahren, sodass dort ein ca. halbstündliches Angebot in Richtung Berlin besteht.

RB22 Potsdam – Flughafen BER – Königs Wusterhausen

Die Linie RB22 fährt unverändert im Stundentakt von Potsdam über Golm und den Flughafen BER nach Königs Wusterhausen. Die Landeshauptstadt Potsdam und der Universitätsstandort Golm sind somit weiterhin direkt an den Flughafen BER angebunden. In Königs Wusterhausen bestehen Anschlüsse von und zum RE2 Richtung Lübben, Lübbenau und Cottbus. Auch die Fahrzeiten bleiben konstant. 

RB24 Eberswalde – Berlin Ostkreuz – Flughafen BER – Blankenfelde  (– Wünsdorf-Waldstadt)

Die bislang geteilte Linie RB24 wird nun zu einer durchgehenden Linie zusammengefasst. Sie fährt täglich ca. von 4 Uhr bis 22 Uhr im Stundentakt von Eberswalde über Berlin Ostkreuz und Flughafen BER nach Blankenfelde und Wünsdorf-Waldstadt – hinzu kommen einige Nachtfahrten an den Wochenenden zwischen Flughafen BER und Wünsdorf-Waldstadt. Baubedingt müssen im Fahrplanjahr 2026 jedoch tagsüber alle Fahrten dieser Linie bereits in Blankenfelde (Teltow-Fläming) beginnen und enden.

Gemeinsam mit der Linie RB32 werden von den Halten Berlin-Hohenschönhausen (ab Februar 2026), Berlin-Lichtenberg, Berlin Ostkreuz und Berlin-Schöneweide zwei Verbindungen pro Stunde direkt zu den Terminals 1+2 am Flughafen BER angeboten. Am Bahnhof Schönefeld (bei Berlin) halten keine Regionalzüge mehr. 

RB32 Oranienburg – Berlin Ostkreuz – Flughafen BER – Ludwigsfelde

Die bislang geteilte Linie RB32 wird nun zu einer durchgehenden Linie zusammengefasst. Sie fährt täglich ca. von 4 Uhr bis 22 Uhr im Stundentakt von Oranienburg über Berlin Ostkreuz und Flughafen BER nach Ludwigsfelde – hinzu kommt eine Nachtfahrt gegen Mitternacht von Ludwigsfelde zum Flughafen BER und zurück. Wegen der baubedingten Umleitung der Linie RE6 über Oranienburg kann die Linie RB32 voraussichtlich erst ab Februar 2026 wieder nach Oranienburg fahren und endet bis dahin Berlin-Lichtenberg.

Gemeinsam mit der Linie RB24 werden von den Halten Berlin-Hohenschönhausen (ab Februar 2026), Berlin-Lichtenberg, Berlin Ostkreuz und Berlin-Schöneweide zwei Verbindungen pro Stunde direkt zu den Terminals 1+2 am Flughafen BER angeboten. Am Bahnhof Schönefeld (bei Berlin) halten keine Regionalzüge mehr.

S85 Frohnau/Pankow – Bornholmer Straße – Ostkreuz – Schöneweide – Adlershof – Flughafen BER

Die Linie S85 wird im südlichen Abschnitt neu bis zum Flughafen BER geführt. Von Montag bis Freitag fährt sie im 20-Minuten-Takt von Frohnau über Ostkreuz zum Flughafen BER, an Samstagen, Sonn- und Feiertagen beginnt sie in Pankow. Dadurch ergeben sich neue Direktverbindungen mit der S-Bahn zum Flughafen BER u.a. ab Frohnau, Wittenau (jeweils Mo-Fr) bzw. Pankow (Sa-So), Bornholmer Straße, Schönhauser Allee, Greifswalder Straße und Ostkreuz.

S9 Spandau – Berlin Hbf – Schöneweide – Flughafen BER

Die Linie S9 stellt unverändert die Direktverbindung von Spandau über Olympiastadion, Messe Süd und die Berliner Stadtbahn einschließlich Charlottenburg, Zoologischer Garten, Friedrichstraße, Hackescher Markt, Alexanderplatz, Ostbahnhof und Warschauer Straße zum Flughafen BER her. Sie verkehrt im 20-Minuten-Takt, im Nachtverkehr an Wochenenden im 30-Minuten-Takt.

Zwischen Treptower Park, Schöneweide, Adlershof, Schönefeld und dem Flughafen BER überlappen sich die Linien S9 und S85 tagsüber zu sechs Verbindungen pro Stunde. 

Größere Änderungen in Berlin und/oder Brandenburg auf weiteren Linien 

RE2 Nauen – Berlin Hbf – Cottbus

Durch die Einführung der neuen Linie RE20 entfallen die bisherigen Verstärkerfahrten des RE2 zwischen Berlin und Lübbenau
(Cottbus). 

RE7 Dessau – Berlin Hbf – Lübbenau – Senftenberg

Die Verstärkerzüge dieser Linie fahren ab Dezember 2025 ganztägig nur noch auf dem Abschnitt Bad Belzig – Berlin-Wannsee. Dies stellt den ursprünglich mit der Ausschreibung des Netzes Elbe-Spree geplanten Zustand dar. Die seit Ende 2022 zwischenzeitlich umgesetzten Durchbindungen auf die Verstärkerfahrten der Linie RE2 sind nicht mehr möglich, unter anderem da diese Fahrten neu als Linie RE20 in den Berliner Nord-Süd-Tunnel fahren (vgl. dort).

Von und zu den Verdichterzügen des RE7 besteht zur Hauptverkehrszeit in Berlin-Wannsee ein zeitnaher Anschluss an Regionalzüge aus und in die Berliner Innenstadt. Ganztags werden die S1 und S7 mit einer Umsteigezeit von ca. 5 Minuten erreicht.

RE8 Wismar – Wittenberge – Berlin Hbf – Elsterwerda

Die bisher geteilte Linie RE8 wird nun zu einer Linie zusammengefasst. Sie fährt von Wismar bzw. Wittenberge ab Berlin-Spandau über Berlin Jungfernheide – Hauptbahnhof – Potsdamer Platz – Südkreuz und nach Wünsdorf-Waldstadt, Baruth und Elsterwerda. Die Linie wird durch die Inbetriebnahme der Dresdner Bahn um ca. 10 Minuten beschleunigt. Zwischen Nauen und Berlin sowie in den Hauptverkehrszeiten zunächst zwischen Berlin und Rangsdorf wird sie durch die RB10 verdichtet (vgl. dort). In den Spitzenzeiten bestehen somit zwei schnelle Verbindungen von Rangsdorf, Dahlewitz und Blankenfelde aus in die Berliner Innenstadt.

Nach der einseitigen Kündigung der Tarifanerkennung von VBB-Fahrausweisen in Fernverkehrszügen durch die DB können die Fernverkehrszüge aus Berlin nach Elsterwerda nicht mehr mit Nahverkehrstickets genutzt werden. Zur Kompensation werden die bisher von/nach Finsterwalde fahrenden Zusatzfahrten von/nach Finsterwalde neu von/nach Elsterwerda verkehren. In Doberlug-Kirchhain kann von/nach Finsterwalde umgestiegen werden.

In Blankenfelde (Teltow-Fläming) bestehen Anschlüsse aus Richtung Elsterwerda zur RB24 in Richtung Flughafen BER, Berlin Ostkreuz, Eberswalde und zurück.

Wegen der laufenden Generalsanierung Berlin-Hamburg beginnt die Linie RE8 bis Ende April 2026 noch in Elstal.

RB10 Nauen – Berlin Hbf – Rangsdorf (– Wünsdorf-Waldstadt)

Die Linie RB10 wird neu durch die ODEG betrieben und zur Hauptverkehrszeit ab Berlin Südkreuz Richtung Wünsdorf-Waldstadt verlängert. Die Linien RE8 und RB10 ergänzen sich zu zwei Fahrten pro Stunde im angenäherten Halbstundentakt. Aufgrund von Bauarbeiten enden und beginnen die meisten Fahrten der Linie RB10 vorübergehend voraussichtlich in Rangsdorf. Die Fahrzeit von Rangsdorf nach Berlin Hbf beträgt etwa 25 Minuten. 

RB14 Nauen – Berlin Ostbahnhof

Die Linie RB14 fährt wieder ab Berlin-Spandau über die Berliner Stadtbahn bis Berlin Ostbahnhof statt durch den Nord-Süd-Tunnel nach Berlin Südkreuz. 

RB23 Golm – Potsdam – Berlin Ostbahnhof

Die Linie RB23 fährt weiterhin montags bis freitags tagsüber zwischen Golm und Potsdam Griebnitzsee und stellt damit die Verbindung zwischen den Universitätsstandorten in Potsdam sicher. Zu den nachfragestarken Zeiten morgens und am Nachmittag werden wie bisher Direktverbindungen zwischen Golm und Berlin Ostbahnhof angeboten, die Weiterfahrt zum Flughafen BER entfällt jedoch. In den nachfrageschwächeren Zeiten können anstelle der RB23 zwischen Potsdam und Berlin die Züge der Linien RE1 und S7 genutzt werden. Zwischen Golm und Berlin Gesundbrunnen fahren zudem die Züge der Linie RB21 im Stundentakt über Wustermark. 

S-Bahn

S45

Die heutige S45 Südkreuz – Schöneweide – Flughafen BER entfällt. Die Leistungen werden abschnittsweise von den Linien S46, S47 und S85 übernommen.

S46 Königs Wusterhausen – Schöneweide – Südkreuz – Westend

Die Linie wird Mo-Fr in der Zeit ca. 6-19 Uhr im Abschnitt Grünau – Hermannstraße auf sechs Fahrten pro Stunde und Richtung verdichtet (~ 5/15-min-Takt). Die Linie S46 verbindet unverändert Königs Wusterhausen über Schöneweide, den Südring und Berlin Südkreuz mit dem S-Bahnhof Westend.

S47 Spindlersfeld – Schöneweide – Neukölln – Hermannstraße – Südkreuz

Die Linie S47 fuhr bislang von Spindlersfeld über Schöneweide und Neukölln bis zur Station Hermannstraße. Die Linie wird über Hermannstraße hinaus bis Südkreuz verlängert.

Die endgültigen Fahrpläne ab 14. Dezember 2025 sind derzeit noch in Erstellung und werden im dritten Quartal 2025 in den Fahrplanauskunftsmedien veröffentlicht.

Generalsanierung der Metropolen-Verbindung zwischen Hamburg und Berlin startet

Start der Generalsanierung Berlin - Hamburg in Ludwigslust, Foto: Deutsche Bahn AG

Generalsanierung der Metropolen-Verbindung zwischen Hamburg und Berlin gestartet

Start der Generalsanierung Berlin - Hamburg in Ludwigslust, Foto: Deutsche Bahn AG

01.08.2025

Bauteams bündeln alle Arbeiten an Strecke und Bahnhöfen • Fern- und Güterzüge fahren auf Umleitungsstrecken • Umfassendes Ersatzangebot für Reisende im Regionalverkehr mit Bussen auf 28 Linien

Die Deutsche Bahn (DB) beginnt mit der umfassenden Erneuerung und Modernisierung der Strecke zwischen Hamburg und Berlin. Dr. Philipp Nagl, Vorstandsvorsitzender der DB InfraGO und der Parlamentarische Staatssekretär im Bundesministerium für Verkehr, Ulrich Lange, geben heute Vormittag in Ludwigslust auf einer von rund 130 Baustellenflächen das offizielle Startsignal. In den Abendstunden schaltet das Bauteam die Oberleitungen auf der Strecke ab und die neunmonatige Bauphase beginnt. Züge des Fern- und Güterverkehrs fahren bis 30. April kommenden Jahres auf Umleitungsstrecken. Als Ersatz für Zugverbindungen im Nahverkehr, die während der Bauphase nicht angeboten werden können, kommen mehr als 170 Busse zum Einsatz.

Dr. Philipp Nagl, Vorstandsvorsitzender der DB InfraGO: „Neue Gleise und Weichen, moderne Signal- und Stellwerkstechnik sowie attraktivere Bahnhöfe: Wir machen Deutschlands wichtigste Städte-Direktverbindung zum Stabilitätsanker für einen zuverlässigen Eisenbahnverkehr. Nach der erfolgreichen Generalsanierung der Riedbahn folgt nun die Strecke Hamburg–Berlin. Mit dem Konzept der gebündelten Erneuerung und Modernisierung leisten wir in der Infrastruktur einen wichtigen Beitrag zum Sanierungsprogramm S3, das die Bahn Schritt für Schritt zurück auf Kurs bringen wird. Uns ist bewusst, dass wir Fahrgästen und Unternehmen viel Geduld abverlangen. Aber ich bin überzeugt davon, dass sich dieser Kraftakt für alle auszahlt.“  

Ulrich Lange, Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister für Verkehr: „Nach dem Pilotprojekt Riedbahn wird die Sanierung der Strecke Hamburg–Berlin zum Gradmesser für das Korridorsanierungskonzept. Bei aller Notwendigkeit der Sanierung des Netzes dürfen wir nie vergessen, für wen wir das Ganze machen: Die Vollsperrung verlangt den Pendlerinnen und Pendlern und auch den Güterverkehrskunden viel ab. Die Erwartungen an einen funktionierenden Ersatz- bzw. Umleitungsverkehr und anschließend weitestgehende Baufreiheit sind daher zu Recht hoch. Ich bin der festen Überzeugung, dass wir das enorme Baupensum der kommenden Jahre nur erfolgreich abarbeiten und die Schiene insgesamt verbessern können, wenn die Sanierungen nicht zu Lasten des Flächennetzes gehen und wir die Menschen in den betroffenen Regionen nicht im Regen stehen lassen. Wir werden daher in enger Abstimmung mit der Branche und den betroffenen Regionen das Konzept noch einmal anpassen, um den Mobilitätsbedürfnissen von Wirtschaft und Bevölkerung auch während der Bauphasen gerecht zu werden.“

Ute Bonde, Senatorin für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt des Landes Berlin: „Die Bahnstrecke Berlin–Hamburg ist eine der bedeutendsten Strecken Deutschlands, sowohl im Fernverkehr als auch als wichtige Pendlerachse im Stadt-Umland. Gemeinsam mit dem VBB und dem Land Brandenburg haben wir intensiv an der Ausgestaltung des Ersatzverkehrskonzepts in der Hauptstadtregion gearbeitet. So kann bspw. durch die Anbindung der Ersatzbusse an die Lehrter Bahn auf zusätzliche Busse auf den ohnehin stark ausgelasteten Straßen in Berlin verzichtet werden, wodurch Fahrzeitersparnisse erzielt werden sollen. Mit der neunmonatigen Totalsperrung der 278 km langen Strecke kommen natürlich trotzdem einschneidende Einschränkungen auf die Fahrgäste zu. Umso mehr erwarte ich, dass nach der Generalsanierung ein deutlich stabilerer Betrieb mit weniger Verspätungen Realität wird.“

Detlef Tabbert, Minister für Infrastruktur und Landesplanung des Landes Brandenburg: „Die Generalsanierung der Strecke Hamburg–Berlin ist ein bundesweit bedeutendes Infrastrukturprojekt. Als Ministerium für Infrastruktur und Landesplanung in Brandenburg begrüßen wir das Ziel, die Betriebsqualität und Zuverlässigkeit dieser zentralen Bahnverbindung zu erhöhen. Die intensive Planung und die enge Abstimmung mit allen beteiligten Ländern und Akteuren waren im Vorfeld ein wichtiger Schritt, um die Auswirkungen des Vorhabens möglichst gering zu halten. Vor diesem Hintergrund bin ich besonders dankbar, dass es uns vor wenigen Tagen gemeinsam gelungen ist, mit einer zusätzlichen Buslinie die Verbindung des Wittenberger Raumes via Stendal mit Berlin herzustellen und die Folgen für Berufspendlerinnen und -pendler etwas abzufedern. Es gilt nun, den Betrieb des Schienenersatzverkehrs in der Region insgesamt aufmerksam zu beobachten und nachzujustieren, wo es erforderlich sein sollte.“

Ines Jesse, Staatssekretärin im Landesministerium für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit des Landes Mecklenburg-Vorpommern: „Die Generalsanierung ist eine Maßnahme des Bundes zur Modernisierung der Schieneninfrastruktur. Die Investition in die Infrastruktur ist notwendig – die Auswirkungen der Baumaßnahmen auf die Menschen und unsere Wirtschaft müssen dabei aber immer im Fokus bleiben. Für die Generalsanierung braucht es also verlässliche Konzepte, bestmögliche Koordination und einen Zeitplan, der eingehalten wird: Die Einschränkungen für Pendlerinnen und Pendler und alle anderen Reisenden müssen so gering wie möglich bleiben. Dafür setzt sich Mecklenburg-Vorpommern ein – und dabei muss der Bund seiner Verantwortung gerecht werden.“

Susanne Henckel, Staatssekretärin für Verkehr und Arbeit im Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Arbeit, Technologie und Tourismus des Landes Schleswig-Holstein: „Die Sanierung des Korridors Hamburg–Berlin ist ein zentraler Schritt, um die Qualität und Zuverlässigkeit im Bahnverkehr zu verbessern und die Schiene zukunftsfähig zu machen – im Sinne unserer Fahrgäste, unserer Wirtschaft und unserer Klimaziele. Für den Erfolg des Vorhabens ist es aus unserer Sicht daher entscheidend, dass alle geplanten Verbesserungen nun konsequent umgesetzt werden und der Ersatzverkehr gleichzeitig zuverlässig organisiert und kommuniziert wird.“

Martin Bill, Staatsrat der Behörde für Verkehr und Mobilitätswende in Hamburg: „Die Bahnverbindung Hamburg–Berlin ist eine echte Erfolgsgeschichte! Es ist heute kaum denkbar, dass es früher Linienflüge zwischen beiden Städten gab. Die Generalsanierung ist ein notwendiger Kraftakt für ein leistungsfähiges und zukunftssicheres Bahnnetz. Dabei haben wir das Konzept des Schienenersatzverkehrs bewusst neu gedacht – mit schnellen Anschlüssen an U- und S-Bahn, und zwar nicht nur am Hauptbahnhof, sondern schon an der Landesgrenze, zum Beispiel in Wandsbek und nahe Glinde. So holen wir für die Reisenden das mögliche Maximum raus.“

Information rund um die Generalsanierung und die Ersatzverkehre finden Sie hier auf den Seiten des VBB.

Auch langfristig ist die Strecke von hoher Bedeutung. Darum laufen aktuell die Planungen im Projekt i2030 für den Ausbau der Infrastruktur.  Auf der 23 Kilometer langen Bahnverbindung zwischen Berlin-Spandau und Nauen treffen Regional-, Fern- und Güterverkehre aufeinander und es wird eng auf der Schiene. Deswegen sollen mit i2030 zusätzliche Gleise entstehen, um für die steigenden Pendlerzahlen das Regional- und S-Bahnangebot auszubauen. Parallel wird die Erweiterung des Bahnhofs Spandau geplant. Als wichtiger Meilenstein wurde die Strecke im Projektbündel Berlin – Wittenberge – Hamburg Ende 2023 im vordringlichen Bedarf des Bundesschienenwegeausbaugesetzes (BSWAG) platziert. Die Abstimmungen (Länder, Deutsche Bahn) mit dem Bund befinden sich in Vorbereitung.