Erste Bürgerinfoveranstaltungen für die S-Bahnverlängerung nach Stahnsdorf

i2030-Infoveranstaltung zur S-Bahnverlängerung Teltow nach Stahnsdorf im Rathaus Teltow, Stubenrauch-Saal, Foto DB InfraGO AG

Erste Bürgerinfoveranstaltungen für die S-Bahnverlängerung nach Stahnsdorf

Jeweils ca. 150 Interessierte kamen zu den Infoveranstaltungen am 13. März 2024 nach Teltow und am 20. März nach Stahnsdorf. Die DB InfraGO AG informierte über die geplante S-Bahnverlängerung der S25 Süd von Teltow Stadt nach Stahnsdorf, Sputendorfer Straße. Hier ein paar Eckdaten und Ergebnisse zum Projekt: 

  • Das Projekt befindet sich in der Vorplanung (Leistungsphase 2 nach HOAI), die in 2024 abgeschlossen werden soll
  • Gespräche zur Länderfinanzierung der kommenden Entwurfs- und Genehmigungsplanung sind gestartet
  • Die Baugrunduntersuchungen haben auf Teltower Gebiet höhere Grundwasserstände als ursprünglich erwartet eingeplant ermittelt. Daher werden gegenwärtig für den Bereich Iserstraße drei Höhenvarianten geprüft
  • Investitionskosten von ca. 320 Mio. Euro (ohne mögliches Trogbauwerk Iserstraße)

Marius Hertzer, Projektleiter bei der DB InfraGO AG, und Ole Grassow, Stakeholdermanagement und die Projektkommunikation, führten durch die rund 45-minütige Präsentation, die hier als Download abrufbar ist.

Danach standen die beiden Ansprechpartner eine gute Stunde für die Fragen der Gäste bereit. Schwerpunkte der Diskussion waren die Wirtschaftlichkeit des Projekts, die Berücksichtigung von Naturschutzaspekten, der Emissionsschutz sowie die bauliche Ausgestaltung der Bahnhofsumfelder einschließlich damit verbundener Verkehrskonzepte. Zu einigen Themen schalteten sich auch jeweils die Bürgermeister der Stadt Teltow und der Gemeinde Stahnsdorf ein, um die Verknüpfungen des Bahnprojektes mit dem Bahnumfeld zu diskutieren und kommunale Positionierungen zu erläutern.

Wenn die Planungen weiter gemeinsam so gut voranschreiten und Finanzierungsabsicherung und Genehmigungsverfahren günstig verlaufen, können die ersten S-Bahnzüge im Jahr 2032 auf der neuen Strecke fahren.

Letzte Regionalexpress-Linie in Brandenburg soll Oberleitung erhalten

i2030-Streckenelektrifizierung zwischen Hennigsdorf und Wittenberge – Letzte Regionalexpress-Linie in Brandenburg soll Oberleitung erhalten, Grafik: VBB

Streckenelektrifizierung zwischen Hennigsdorf und Wittenberge

01.04.2024

Die Länder Berlin und Brandenburg haben sich zusammen mit dem VBB das Ziel gesetzt, den Schienenpersonennahverkehr bis 2037 dieselfrei zu gestalten. Im i2030-Korridor Prignitz-Express/Velten soll daher neben dem bereits in Planung befindlichen Streckenausbau der Abschnitt zwischen Hennigsdorf und Wittenberge elektrifiziert werden. Dafür wurde jetzt die Finanzierungsvereinbarung zwischen dem Land Brandenburg und der Deutschen Bahn geschlossen. Diese umfasst die Vor-, Entwurfs- und Genehmigungsplanung (Leistungsphasen 2-4 nach HOAI) mit einem Volumen von rund 24 Millionen Euro. Dadurch kann das Projekt beschleunigt bis zur Erteilung des Planrechts geführt werden. Der Planfeststellungsbeschluss (Baugenehmigung) wird für das Jahr 2030 angestrebt.

Die von RE6 und abschnittsweise auch RB55 bediente Strecke zwischen Hennigsdorf und Wittenberge gehört mit rund 140 Kilometern und 22 Verkehrsstationen zu den längsten Strecken in Brandenburg ohne Oberleitung. Ein vom VBB beauftragtes Gutachten zum Einsatz alternativer Antriebe aus dem Jahr 2022 kam zum Ergebnis, dass Batterie-Triebzüge auf dieser Strecke effizienter sind als Wasserstoff-Triebzüge. Darauf aufbauend wurden Varianten zur Teilelektrifizierung erarbeitet und auch die Maximalvariante einer Vollelektrifizierung betrachtet. Um die Fördermöglichkeiten für Bundesmittel zu eruieren, wurde in Abstimmung mit der DB InfraGO AG eine erste Nutzen-Kosten-Abschätzung durchgeführt. Im Ergebnis erscheint eine GVFG-Förderung der Vollelektrifizierung mit einer Förderquote bis zu 90% durch den Bund möglich, weswegen nun die Planungen für eine durchgehende Oberleitung als zukunftsfeste Lösung durch die i2030-Partner fokussiert vorangetrieben werden.

Die Grundlagenermittlung für die Vollelektrifizierung wurde aktuell durch die Deutsche Bahn erstellt. Mit der jetzt vereinbarten Finanzierung durch das Land Brandenburg kann nun nahtlos die Ausschreibung der Leistungshasen 2 – 4 für ein Ingenieurbüro beginnen, das im 1. Halbjahr 2025 gebunden werden soll. Vorgesehen ist, die Strecke Hennigsdorf – Wittenberge auf gesamter Länge mit einer Oberleitung auszustatten und dadurch die Voraussetzung für den Einsatz elektrisch betriebener Fahrzeuge zu schaffen. Damit können zukünftig mit dem Einsatz von Ökostrom bis zu 7000 Tonnen CO2 im Jahr eingespart werden. 

Rainer Genilke, Minister für Infrastruktur und Landesplanung des Landes Brandenburg: „Um unsere ambitionierten Klimaziele bis 2045 zu erreichen, müssen wir auch im Schienenverkehr auf klimafreundliche Antriebsformen umsatteln. Mit der geplanten Elektrifizierung des Prignitz-Express zwischen Hennigsdorf und Wittenberge setzen die i2030-Partner ein weiteres Zeichen für die Verkehrswende und bringen sie wieder ein gutes Stück voran.“ 

Manja Schreiner, Senatorin für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt des Landes Berlin:

„Mit der vollständigen Elektrifizierung der Strecke von Hennigsdorf über Neuruppin nach Wittenberge wird neben dem Streckenausbau eine weitere wichtige infrastrukturelle Voraussetzung geschaffen, Berlin mit der Prignitz im Schienenpersonennahverkehr (SPNV) besser zu verbinden. So sollen zukünftig – schnell, umsteigefrei und klimaneutral – zwei Züge pro Stunde zwischen Neuruppin und Berlin verkehren. Ein weiterer wichtiger Baustein für die klimagerechte Verkehrswende und die Stärkung des länderübergreifenden Schienenverkehrs zwischen Berlin und Brandenburg.“ 

Alexander Kaczmarek, Konzernbevollmächtigter der DB für Berlin, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern:

„Die Züge des Prignitz-Express fahren schon jetzt ausschließlich mit Biokraftstoff statt mit Diesel und sparen somit 90 Prozent an CO2-Emissionen ein. Diese Strecke nun zu elektrifizieren, ist ein weiterer Meilenstein für den Ausbau der klimafreundlichen Mobilität.“  

Ute Bonde, Geschäftsführerin des Verkehrsverbundes Berlin-Brandenburg (VBB):

„Der VBB hat sich mit den Ländern Berlin und Brandenburg das Ziel gesetzt, ab Ende 2037 im Regionalverkehr komplett dieselfrei zu fahren. Teilweise nutzen wir dafür Übergangstechnologien wie Batterie- und Wasserstoffzüge. Die höchste Effizienz erreichen wir aber weiterhin, wenn der Strom direkt aus der Oberleitung in den Triebwagen kommt. Mit der Elektrifizierung des Prignitz-Express wird der i2030-Ausbau auf dem Korridor erst richtig komplett.“

Im Auftrag des VBB wird begleitend zur Vorplanung eine erste Nutzen-Kosten-Grobbewertung durchgeführt, um die Wirtschaftlichkeit der Maßnahme zu prüfen. Ein hinreichendes Nutzen-Kosten-Verhältnis ist die Voraussetzung für eine finanzielle Beteiligung durch den Bund, die für die Realisierung der Großprojekte unentbehrlich ist. Es finden regelmäßige Gespräche mit dem Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) statt, denn eine bauliche Umsetzung der i2030-Großprojekte kann nur mit dem Bund als Fördermittelgeber gelingen.

Aufgaben der Vor-, Entwurfs- und Genehmigungsplanung sind unter anderem:

    • sämtliche Planungen und Leistungen für die Leistungsphasen 2 – 4 über alle betroffenen Gewerke
    • Vervollständigung und Ergänzung von Bestandsunterlagen
    • technische Studien/ Gutachten/ Machbarkeitsanalysen und Bauwerksuntersuchungen
    • Analysen und Konzepte zur Umfeldentwicklung der Stationen im Kontext der Elektrifizierung
    • Prozesse für Umweltbelange des Flächenmanagements
    • Ermittlung von Umfang und Standorten elektrischer Energieversorgungsanlagen
    • Abstimmung von kreuzungsrelevanten Sachverhalten
    • Abstimmungen mit Behörden und Trägern öffentlicher Belange, inkl. notwendige Genehmigungsverfahren und behördliche Verfahren
    • Begleitung der NKU bzw. sonstiger Wirtschaftlichkeits-untersuchungen
    • Koordinierungsleistungen an Schnittstellen und im Zusammenhang mit Bauprojekten Dritter
    • Öffentlichkeitsarbeit

 

RE1-Bahnsteigverlängerungen: Bauliche Umsetzung der 2. Ausbaustufe startet mit Stationen Potsdam Park Sanssouci und Hangelsberg

6- und 8-teilige Desiro-Züge der ODEG sind auf der RE1-Strecke unterwegs, Foto: ODEG

RE1-Bahnsteigverlängerungen: Bauliche Umsetzung der 2. Ausbaustufe startet mit Stationen Potsdam Park Sanssouci und Hangelsberg

19.01.2024

Die Zahl der Pendler*innen auf der RE1-Strecke zwischen Magdeburg, Berlin und Eisenhüttenstadt wächst stetig. Ab 2025 werden die Bahnsteige an allen noch ausstehenden RE1-Stationen sukzessive auf 220 Meter Nutzlänge verlängert. Damit können die langen 8-teiligen Wagen der ODEG perspektivisch an allen Stationen halten. Die Wirtschaftlichkeit des Vorhabens konnte mittels Nutzen-Kosten-Untersuchung von den i2030-Partnern in Kooperation mit dem Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) nachgewiesen werden. Bevor die Fördermittel fließen, geht das Land Brandenburg mit 2,75 Millionen Euro in Vorleistung, um den Ausbau in Potsdam Park Sanssouci und Hangelsberg fristgerecht sicherzustellen. Die Deutsche Bahn will die Stationen bis 2025 verlängern.

Seit dem Start des Netzes Elbe-Spree zum Fahrplanwechsel Ende 2022 fahren auf der RE1-Strecke 6- und 8-teilige Züge im dichten Takt mit drei Verbindungen pro Stunde. Das Angebot soll für die Fahrgäste weiter verbessert werden. Dazu werden die von der ODEG schon heute eingesetzten achtteiligen Verstärkerzüge in der Hauptverkehrszeit sukzessive auch auf die anderen Züge ausgerollt, die bislang 6-teilig unterwegs sind. Damit stehen dann jeweils pro Zug 800 Sitzplätze zur Verfügung.

Im Jahr 2022 wurden in einer ersten Baustufe sechs Stationen mit besonders kurzen Bahnsteigen für den Einsatz der 6-teiligen Züge verlängert und nun schließt sich die zweite Ausbaustufe ab 2025 an. In einer zweiten und dritten Baustufe sollen alle RE1-Stationen für den Einsatz von achtteiligen Zügen mit entsprechender Bahnsteiglänge ausgebaut werden. Im Projekt i2030 werden die Verlängerungen geplant und umgesetzt. Die Stationen Potsdam Park Sanssouci und Hangelsberg werden zuerst verlängert, um den Zeitraum parallel stattfindender Baumaßnahmen in der Region zu nutzen. In den darauffolgenden Jahren folgen weitere 11 Stationen. Die Planungen dafür befinden sich derzeit in der Entwurfsplanung (3. Planungsphase nach HOAI). Bis Ende 2028 sollen alle Stationen verlängert sein, um das Haltekonzept für die achtteiligen RE1-Züge vollumfänglich umsetzen zu können.

Rainer Genilke, Minister für Infrastruktur und Landesplanung des Landes Brandenburg: „Mit dem Start des Netzes Elbe-Spree und rund 30 Prozent mehr Angebot auf der Schiene sind wir im letzten Jahr einen Riesenschritt gegangen, um die für Brandenburg wichtige RE1-Strecke fit für die Zukunft zu machen. Im nächsten Schritt wollen wir, dass die 6- und 8-teiligen Zügen mit mehr Sitzplätzen so schnell wie möglich an allen 11 Stationen halten können. Unsere Investition von 2,75 Millionen Euro für den Ausbau der Stationen Potsdam Park Sanssouci und Hangelsberg ist deshalb gut angelegtes Geld – für deutlich mehr Mobilität auf der Schiene und die Verkehrswende.“ 

Manja Schreiner, Senatorin für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt des Landes Berlin: „Der RE1 ist für den Pendlerverkehr von und nach Berlin eine der wichtigsten Hauptschlagadern. Durch den Ausbau weiterer Brandenburger Bahnsteige können auch dort Fahrgäste die modernen Fahrzeuge mit erheblich mehr Kapazitäten nutzen. Dieses deutliche Plus an Sitzplätzen macht das Bahnfahren in unserer Hauptstadtregion noch attraktiver.“ 

Alexander Kaczmarek, Konzernbevollmächtigter der DB für Berlin, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern: „Im Regionalverkehr Berlin-Brandenburg wird dringend zusätzliche Kapazität benötigt. Hierfür verbessern wir die Infrastruktur gemeinsam mit Bund und Ländern kontinuierlich. Die Bahnsteigverlängerungen sind ein wichtiger Baustein, das Verkehrsangebot im Metropolraum Berlin zukunftssicher und attraktiv gestalten zu können.“ 

Ute Bonde, Geschäftsführerin des Verkehrsverbundes Berlin-Brandenburg (VBB):„Der RE1 ist die Linie mit den meisten Fahrgastzahlen im Verbundgebiet Berlin-Brandenburg. Da ist es für uns selbstverständlich, dass wir für die Fahrgäste komfortable Bedingungen schaffen mit möglichst dichten Takten und einem hohen Sitzplatzangebot. Mit dem Netz Elbe-Spree haben wir Ende 2022 in punkto Angebot und Qualität ordentlich zugelegt. In den kommenden Jahren wollen wir das Sitzplatzangebot noch einmal deutlich hochfahren. Voraussetzung dafür sind entsprechend lange Bahnsteige. Dank der Vorfinanzierung durch das Land Brandenburg kann der i2030-Ausbau an den ersten Stationen bereits in 2025 starten.

Die Finanzierung für die Realisierung wird über das Gemeindefinanzierungsgesetz des Bundes (GVFG) gefördert. Eine Anmeldung des Gesamtvorhabens mit seinen insgesamt drei Baustufen ist durch die Deutsche Bahn erfolgt. Da die Bahnsteigverlängerungen in Potsdam Park Sanssouci und Hangelsberg bereits Ende 2025 in Betrieb gehen sollen, wurde der Start der Ausschreibung für die Ausführungsplanung und Bauleistung noch im Dezember 2023 erforderlich.

Aufgrund der komplexen Abwicklungsprozesse bis zum Erhalt der Bundesmittel besteht die Notwendigkeit die Finanzierung der Infrastrukturmaßnahme über rund 2,7 Mio. Euro zunächst durch das Land Brandenburg sicherzustellen, so dass die Inbetriebnahme im Jahr 2025 ermöglicht werden kann. Die vom Land gewährten Zuschüsse werden nach Vorliegen der Zuwendungsbescheide mit Bundesmitteln anteilig abgelöst.

Mit den Bauarbeiten wird nach derzeitigen Rahmenterminplänen im 1. Quartal 2025 für die Station Potsdam Park Sanssouci und im 3. Quartal 2025 für die Station Hangelsberg gerechnet. Über mögliche Einschränkungen im Fahrplan während der Bauzeit wird rechtzeitig informiert.

RE1-Stationen, die im Zuge des i2030-Ausbaus verlängert werden: 

    1. Baustufe (Verlängerung für den Halt 6-teiliger Züge, bereits Ende 2022 umgesetzt)
      • Fangschleuse
      • Hangelsberg
      • Berkenbrück
      • Briesen (Mark)
      • Jacobsdorf (Mark)
      • Pillgram
    1. Baustufe (Verlängerung für den Halt 8-teiliger Züge)
      • Götz
      • Groß Kreutz
      • Potsdam Park Sanssouci
      • Hangelsberg
      • Berkenbrück
      • Briesen (Mark)
      • Jacobsdorf (Mark)
      • Pillgram
      • Ziltendorf
      • Finkenheerd
    1. Baustufe (Verlängerung für den Halt 8-teiliger Züge)
      • Wusterwitz
      • Kirchmöser
      • Kraftwerk Finkenheerd

Alle weiteren RE1-Stationen weisen bereits heute ausreichende Bahnsteiglängen für achtteilige Züge auf bzw. es sind bereits Ausbaumaßnahmen unabhängig vom Projekt i2030 geplant, bei denen auch die Bahnsteige entsprechend verlängert werden.

Reaktivierung Siemensbahn: Land Berlin finanziert vorgezogene Baumaßnahmen

Die Reaktivierung der Siemensbahn bleibt mit den vorgezogenen Baumaßnahmen im Plan, Foto: VBB

Reaktivierung Siemensbahn: Land Berlin finanziert vorgezogene Baumaßnahmen

15.01.2024

Das Land Berlin unterzeichnet neue Finanzierungsverträge für fortgeschrittene Planungen und vorgezogene Baumaßnahmen zur Reaktivierung der historischen Siemensbahn. Damit kann die Deutsche Bahn den engen Zeitplan für die geplante Wiederinbetriebnahme Ende 2029 nahtlos fortführen, bevor die Förderzusage des Bundes sichergestellt ist.  

Die Anmeldung der Bundesförderung nach dem Gemeindefinanzierungsgesetz (GVFG) für die i2030-Infrastrukturmaßnahme „Siemensbahn“ ist in Abstimmung mit den anderen Projektpartnern durch die Deutsche Bahn AG erfolgt. Nach Gesprächen mit dem Bund wird das Vorhaben als förderfähig und wirtschaftlich eingestuft. Die Inbetriebnahme wird für Ende 2029 angestrebt. Um den ambitionierten Zeitplan einzuhalten, geht das Land Berlin neben der Kostenübernahme der ersten Planungsphasen nun mit weiteren 36,5 Millionen Euro in Vorleistung und finanziert die ersten Baumaßnahmen. Die Summe soll nach der Aufnahmebewilligung anteilig durch Bundesmittel abgelöst werden. Dem Vorgehen hat das Eisenbahnbundesamt (EBA) zugestimmt.

Manja Schreiner, Senatorin für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt des Landes Berlin: „Die Siemensbahn erschließt das neue urbane Stadtquartier in Spandau: die Siemensstadt Square. Mit der reaktivierten direkten Anbindung an die Ringbahn entstehen auch schnelle Anschlüsse zum Berliner Hauptbahnhof und zum BER. Wir haben als Land Berlin Finanzierungsverträge für die Siemensbahn unterzeichnet und sichern damit nicht nur die Kostenübernahme für die ersten Planungsphasen, sondern stellen auch erstmals im i2030-Projekt Mittel für bauvorbereitende Maßnahmen bereit: 36,5 Millionen Euro.“ 

Rainer Genilke, Minister für Infrastruktur und Landesplanung des Landes Brandenburg: „Beim i2030-Vorhaben Siemensbahn geht es vorwärts – das ist auch eine gute Nachricht Brandenburg. Vor allem den vielen Pendlerinnen und Pendlern aus unserem Bundesland werden die schnelleren Verbindungen, mehr Umsteigemöglichkeiten zum ÖPNV und zusätzlichen S-Bahn-Verkehre in der Hauptstadt zu Gute kommen. Mit dem Projekt i2030 stärken wir die Verkehrsinfrastruktur zwischen beiden Ländern und bringen die Verkehrswende weiter voran.“

Alexander Kaczmarek, Konzernbevollmächtigter der DB für Berlin, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern: „Die Reaktivierung der Siemensbahn folgt einem sehr klaren Zeitplan: 2026 ist Baubeginn, 2029 sollen dort erstmals Züge fahren. Mit der Finanzierungszusage des Landes Berlin können wir schon einige Baumaßnahmen vorziehen. Denn nicht nur neue Gleise und Weichen werden gebraucht, auch Signaltechnik, Stützwände und Brücken sowie die Instandsetzung von drei historischen Bahnhöfen gehören dazu.“

Ute Bonde, Geschäftsführerin des Verkehrsverbundes Berlin-Brandenburg (VBB): „Investitionen privater Unternehmen in Berlin sind willkommen und wichtig. So ist auch die Investition von Siemens in den Standort Berlin ein Glücksfall für die Stadt. Mit einer komfortablen und klimafreundlichen ÖPNV-Anbindung für den neuen Stadtteil Siemensstadt Square und der Wohngebiete in Gartenfeld wird gleichzeitig eine moderne Stadtentwicklung mitgedacht. Im Projekt i2030 arbeiten die Partner eng zusammen, um die Anbindung schnellstmöglich Wirklichkeit werden zu lassen. Mit der Vorfinanzierung durch das Land Berlin sparen wir wertvolle Zeit für die dringend benötigte Reaktivierung der historischen Siemensbahn.“

Bei den vorgezogenen Baumaßnahmen handelt es sich vor allem um Freimachung des Baufeldes im Bereich Westhafen (hier sollen zukünftig die Züge der Siemensbahn in Richtung Berliner Hauptbahnhof abbiegen) und von Jungfernheide bis zur Spreequerung (Projektabschnitt 1) sowie Umweltmaßnahmen und Maßnahmen der Kampfmittelfreimachung im Bereich Popitzweg bis Bahnhof Gartenfeld (Projektabschnitt 3). Ebenso kann mit der Erstellung der elektrotechnischen Grobplanung begonnen werden, die die Bedarfe für die zukünftige elektronische Soft- und Hardware für den Streckenbetrieb festlegt. Die finanziellen Mittel dafür werden zusätzlich mit einem Nachtrag der Planungsfinanzierung zwischen dem Land Berlin und Deutscher Bahn sichergestellt.

Die Maßnahmen werden aus folgenden Gründen vorgezogen:

    • Für die Einhaltung einer eingleisigen Betriebsführung auf den betroffenen Abschnitten des S-Bahn-Rings während des Bauzeitraums müssen im Bereich des Bahnhofs Jungfernheide, des Bahnhofs Westhafen sowie im Bereich des Kreuzungsbauwerks mit der Fernbahnstrecke Berlin – Hamburg zusätzliche Bauweichen eingebaut werden. Der Aufbau bedarf zudem umfangreicher Anpassungen in den betroffenen Stellwerksbereichen.
    • Die ökologischen Ausgleichsmaßnahmen starten vor den Fällungen und Rodungen an der Strecke zwischen Popitzweg und Bahnhof Gartenfeld. Die Freimachung darf nur in den Wintermonaten erfolgen. Zusammen mit der erforderlichen Kampfmittelsondierung und -räumung werden für die Erfüllung der Umweltleistungen ca. 1,5 Jahre benötigt.

Im Detail sind die Zeitverläufe, wie folgt, vorgesehen:

    • Ausschreibung für Kampfmittelsondierung und -beräumung im 3. Quartal 2024; Umsetzung in 2025
    • Ausschreibung und Durchführung der Umweltleistungen vom 1. Quartal 2024 bis 1. Quartal 2026
    • Planung und Umverlegung von Kabeln im Bereich Westhafen und Jungfernheide 2. Quartal 2024 bis 3. Quartal 2027

Vor Ausführung von Bautätigkeiten an der Strecke werden die Anwohner*innen rechtzeitig informiert. Während der Baumaßnahmen kann es auf der Ringbahn im Bereich Jungfernheide/Westhafen zu kleineren Einschränkungen im Fahrplan der S-Bahn oder im Regionalverkehr kommen. Hierzu werden die Fahrgäste jeweils über die Fahrinfo-Apps informiert.

Weitere Informationen zur Reaktivierung der Siemensbahn finden sich unter: https://bauprojekte.deutschebahn.com/p/siemensbahn-reaktivierung

Jürgen Lübke + Diplomingenieur in Rente aus Berlin-Pankow

Jürgen Lübke, Diplomingenieur in Rente aus Berlin-Pankow

BOTSCHAFTER:IN

Jürgen Lübke
Diplomingenieur in Rente aus Berlin-Pankow

Jürgen Lübke, Diplomingenieur in Rente aus Berlin-Pankow

Was soll durch das Projekt i2030 erreicht werden?

Das Projekt wird einen wesentlichen Beitrag zur Verbesserung des öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) der Hauptstadtregion sowie der im Umland gelegenen Gemeinden und Unterzentren leisten. Dazu werden Investitionen für folgende Maßnahmen getätigt:

    • Leistungssteigerung vorhandener Strecken/Streckenabschnitte
    • Revitalisierung bislang nicht genutzter Strecken
    • Verbesserung der Attraktivität (neue Bahnhöfe/Haltepunkte, Barrierefreiheit)

Für weitere Bürgerinnen und Bürger von Berlin und Brandenburg wird es damit noch attraktiver, den eigenen PKW in der Garage stehen zu lassen, wenn sie zur Arbeit fahren wollen oder einen Ausflug in die schöne Umgebung unternehmen möchten. Nur auf diese Art und Weise kann und wird die Mobilitätswende gelingen und damit die notwendigen Ziele bei der Reduzierung von CO2-Emissionen im Verkehrssektor erreicht.

Welche Meilensteine sind für Sie wesentlich?

Ich habe einen sehr starken Bezug zum Nordosten von Berlin. Deshalb sind für mich die folgenden zwei Vorhaben

    1. Reaktivierung der Heidekrautbahn auf ihrer Stammstrecke nach Wilhelmsruh (und weiter nach Berlin-Gesundbrunnen)
    2. Verlängerung der S-Bahn von Wartenberg bis Karower Kreuz (Bucher Straße)

von besonderer Bedeutung.
Mit 1. wird eine neue Anbindung des nordöstlichen Umlandes und des Märkischen Viertels an die S-Bahn und später an den Knoten Berlin-Gesundbrunnen geschaffen.
Mit 2. entsteht eine neue Tangentialverbindung vom zukünftigen Karower Kreuz über Wartenberg nach Lichtenberg. Das Verkehrsangebot entlang der zwischen Karow und Wartenberg vorhandenen  und ggf. neuen (Blankenburger Süden) Wohngebiete wird damit wesentlich verbessert.

Was ist für das Gelingen der Projekte wichtig?

Der Ausbau vorhandener Strecken sowie die Revitalisierung von Strecken stellen immer eine erhebliche Veränderung des Lebensumfeldes dar. Diese Veränderungen (Sichtbehinderungen, ggf. Lärmbelästigung usw.) werden nur dann akzeptiert, wenn sich die Bürgerinnen und Bürger einbringen und den Planungsprozess konstruktiv begleiten können.
Außerdem zählt für die Nutzer des ÖPNV nicht eine punktuelle Verbesserung des Angebotes. Für sie ist die Qualität entlang der gesamten Transportkette, also beispielsweise

    1. Fahrt mit dem PKW zur S-Bahnstation
    2. Fahrt mit der S-Bahn
    3. Umstieg zur U-Bahn
    4. Fahrt mit der U-Bahn

von Bedeutung. Wenn der Umstieg/Übergang auf das andere Verkehrsmittel zeitraubend oder beschwerlich ist, sinkt die Akzeptanz erheblich. Das Projekt gelingt also nur, wenn es aus der Sicht der Kunden – jetzige und zukünftige – geplant wird und wenn alle Verkehrsmittel sowie die Verknüpfungspunkte zwischen ihnen einbezogen werden.

i2030-Korridor Süd-Ost / Zweites Gleis zwischen Lübbenau und Cottbus kommt

Präsentation der i2030-Finanzierungsvereinbarung für ein zweites Gleis zwischen Lübbenau und Cottbus im Bild v.l.n.r.: Alexander Kaczmarek, Konzernbevollmächtigter der DB für Berlin, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern, Susanne Henckel, Staatssekretärin im Bundesministerium für Digitales und Verkehr, Ute Bonde, Geschäftsführerin des Verkehrsverbunds Berlin-Brandenburg (VBB), Rainer Genilke, Minister für Infrastruktur und Landesplanung des Landes Brandenburg, Foto: VBB

i2030-Korridor Berlin – Cottbus: Zweites Gleis zwischen Lübbenau und Cottbus kommt

19.12.2023

Bedeutendes i2030-Projekt geht in die Umsetzung • 265 Millionen Euro gemeinsame Investition von Bund, Land und DB • Inbetriebnahme Ende 2027 • 30-Minuten-Takt zwischen Berlin und Cottbus möglich

Die Deutsche Bahn (DB) baut mit finanzieller Hilfe des Bundes und des Landes Brandenburg das zweite Gleis zwischen Lübbenau und Cottbus. Dieses bedeutende i2030-Projekt ist die Voraussetzung für mehr Züge und bequemeres klimafreundliches Pendeln zwischen der Lausitz und Berlin.

Insgesamt wird derzeit von Investitionen in Höhe von rund 265 Millionen Euro von Bund, Land Brandenburg und DB ausgegangen. Nach der Anstoßfinanzierung durch das Land Brandenburg kommt der Löwenanteil mit rund 255 Millionen Euro aus dem Investitionsgesetz Kohleregionen (InvKG) des Bundes. Der Planfeststellungsbeschluss und damit das Baurecht wird für Ende 2024 erwartet. Baubeginn ist Ende 2026. Die Inbetriebnahme ist für Ende 2027 vorgesehen.

Heute haben in Lübbenau Alexander Kaczmarek, Konzernbevollmächtigter der DB für Berlin, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern, Susanne Henckel, Staatssekretärin im Bundesministerium für Digitales und Verkehr, Rainer Genilke, Minister für Infrastruktur und Landesplanung des Landes Brandenburg, sowie Ute Bonde, Geschäftsführerin des Verkehrsverbunds Berlin-Brandenburg (VBB), die Finanzierungsvereinbarung zum zweigleisigen Ausbau der Strecke Berlin-Cottbus präsentiert.

Alexander Kaczmarek, Konzernbevollmächtigter der DB für Berlin, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern: „Berlin-Cottbus durchgehend zweigleisig – das ist eine tolle Nachricht für alle Fahrgäste auf dieser wichtigen und wachsenden Bahn-Verbindung. Der zweigleisige Ausbau ist zweifelsfrei ein Meilenstein zur Stärkung der Schiene in Berlin-Brandenburg und bei der Umsetzung unseres gemeinsamen länderübergreifenden Infrastrukturprogramms i2030. Diese Bahn-Strecke spielt nicht zuletzt eine Schlüsselrolle für den Erfolg des Strukturwandels in der Lausitz. Mit dem zweiten Gleis schaffen wir zusätzliche Kapazitäten und somit mehr Stabilität und Angebot im Bahnverkehr zwischen Berlin und dem Spreewald sowie der Lausitz. Aus dem Plan wird ab heute Wirklichkeit.“

Susanne Henckel, Staatssekretärin im Bundesministerium für Digitales und Verkehr: „Die Bundesregierung unterstützt den Strukturwandel in den ehemaligen Kohlerevieren mit bis zu 40 Milliarden Euro. Den Verkehrsprojekten, die daraus finanziert werden, kommt dabei eine entscheidende Rolle zu. Denn Konnektivität ist ein Hopp-oder-Top-Kriterium bei der Standortwahl. Der zweigleisige Ausbau zwischen Lübbenau und Cottbus ist ein tolles Beispiel dafür, wie Strukturwandel im Zeichen des Klimaschutzes gelingen kann– mit konkreten Angeboten und Perspektive für die Menschen in den vom Wandel am stärksten betroffenen Regionen.“

Rainer Genilke, Minister für Infrastruktur und Landesplanung des Landes Brandenburg: Mehr Verbindungen, mehr Komfort – der Ausbau der Strecke Lübbenau – Cottbus kommt den Fahrgästen in der Lausitz und in ganz Brandenburg zugute. Wenn nach der Umsetzung dieses i2030-Vorhabens die Züge im Halbstundentakt von Berlin nach Cottbus rollen, stärkt das nicht nur die Entwicklung der Region, sondern auch den klimafreundlichen SPNV. Mit der Finanzierungsvereinbarung gehen wir einen wichtigen Schritt auf dem Weg dorthin und für die Verkehrswende in Brandenburg.

Ute Bonde, Geschäftsführerin des Verkehrsverbunds Berlin-Brandenburg (VBB): Die Finanzierungszusage des Bundes ist ein Riesenerfolg für die Lausitz und gleichzeitig für die ganze Metropolregion. Sie beweist, dass die mutigen Investitionen der Länder Berlin und Brandenburg in die Planung der i2030-Projekte Früchte tragen. Für eine ganze Reihe von Schienenprojekten laufen die Planungen auf Hochtouren. Wir hoffen, dass in den kommenden Monaten und Jahren noch viele weitere Förderzusagen des Bundes folgen und damit die Angebote im Regional- und S-Bahnverkehr stetig ausgebaut werden können. Heute freue ich mich für alle Fahrgäste, die auf gute Verbindungen zwischen Berlin und Cottbus angewiesen sind.

Ein positiver Nebeneffekt: Die Zweigleisigkeit verbessert die Anbindung an das neue ICE-Werk Cottbus, das im Januar 2024 den Betrieb aufnimmt und bis 2026 komplett fertig gestellt wird.

Zusätzlich zum zweiten Gleis baut die DB Schallschutzwände und modernisiert die Bahnhöfe Raddusch, Kunersdorf und Kolkwitz.

Die DB investiert massiv in die Modernisierung und den Ausbau der Infrastruktur. Die Infrastrukturinvestitionen sind Teil der DB-Strategie „Starke Schiene“. Ziel ist es, den Bahnverkehrs stabiler zu machen und zusätzliche Kapazitäten zu schaffen, um das Bahnangebot weiter zu erhöhen. Die Voraussetzung, um mehr Fahrgäste für die klimafreundliche Schiene zu gewinnen und den Anteil des Güterverkehrs auf der Schiene zu steigern.

Weitere Informationen: https://bauprojekte.deutschebahn.com/p/luebbenau-cottbus und https://www.i2030.de/suedost/

 

Ralf Reinhardt + Landrat von Ostprignitz-​Ruppin

Ralf Reinhardt, Landrat Ostprignitz-​Ruppin

BOTSCHAFTER:IN

Ralf Reinhardt
Landrat von Ostprignitz-​Ruppin 

Ralf Reinhardt, Landrat Ostprignitz-​Ruppin

Was soll durch das Projekt i2030 erreicht werden?

Es ist gut und wichtig, dass mit dem Projekt i2030 die Bahn auf mehr und schnelleren Gleisen in Berlin und Brandenburg spürbar voran kommen soll. Wir in Ostprignitz-Ruppin verbinden mit i2030 vor allem die große Hoffnung, dass bis spätestens 2027 mehr Züge den Nordwesten Brandenburgs mit dem Berliner Zentrum verbinden. Das ist insbesondere für unsere Pendlerinnen und Pendler von großer Bedeutung. Funktionieren wird es nur dann, wenn auch bei den Strecken im Regionalverkehr genügend Geld und Personal für Planung und Bau bereit gestellt und Genehmigungen und Umsetzungen der Vorhaben deutlich beschleunigt werden.

Welche Meilensteine sind für Sie wesentlich?

Das Bahnnetz, insbesondere unsere Regionalbahnstrecken, werden immer noch mit Gleichgültigkeit behandelt. Es ist aus meiner Sicht unverantwortlich, wenn Bund und Länder mit einer skurril anmutenden Bürokratie die Bahn in gefühlt ewigen und schwerfälligen Verhandlungen um Geld, Förderung und Genehmigungen regelrecht verschleißen. Die kleinliche Differenzierung zwischen Fernverkehr, Regionalverkehr, Güterverkehr und auch noch Privatbahn oder Bundesbahn ist ein Bremsklotz. Ein Bekenntnis zum gesamten bestehenden Bahnnetz – egal von wem und wie oft befahren – sollte vom Bund endlich ernsthaft abgegeben und wirklich vorangebracht werden. Die Schweiz macht es uns vor. Vielleicht hilft i2030, diese Erkenntnis wachsen zu lassen, dass die Schiene ein Netz ist und damit nur in ihrer Gesamtheit leistungsfähig sein kann.

Was ist für das Gelingen der Projekte wichtig?

Für unsere Region wäre es schon ein Erfolg, wenn bis 2027 mehr Direktzüge auf der Prignitz-Express-Strecke sowohl nach Spandau als auch nach Gesundbrunnen fahren würden und der RE6 halbstündlich zwischen Berlin und Neuruppin verkehrt. Wenn dann auch noch auf der Hamburger Bahn der Deutschlandtakt funktioniert, wären das wichtige erste Schritte. Ich wünsche mir insbesondere, dass die zeitraubenden Verhandlungen über Finanzierungsvereinbarungen, Nutzen-Kosten-Untersuchungen, Antragsverfahren für eine Bundesförderung und letztlich auch Planungs- und Planfeststellungsprozesse in einem Drittel der bisherigen Zeit bewältigt werden könnten. Zumindest die Länder sollten sich schon heute zu ihrem noch verbliebenen Schienennetz mit aller Klarheit bekennen und Ausbau- sowie Sanierungsentscheidungen positiv und zügig voran bringen. 

i2030-Korridor Prignitz-Express / Velten Ausbau zwischen Velten – Neuruppin ab 2026

Der Prignitz-Express soll zukünftig öfter fahren, Foto: VBB

i2030-Korridor Prignitz-Express / Velten: Ausbau zwischen Velten – Neuruppin ab 2026

06.12.2023

Mit den Ausbauvorhaben im i2030-Korridor Prignitz-Express / Velten wird die Schienenanbindung zwischen Berlin und der Prignitz im Regionalverkehr verbessert sowie die Taktverdichtung und die Verlängerung der S-Bahn (S25) ermöglicht. Im ersten Schritt wird der Abschnitt zwischen Hennigsdorf und Neuruppin ausgebaut. Das Bauvorhaben beginnt im Jahr 2026.

Die derzeitige Schieneninfrastruktur des Regionalverkehrs zwischen Berlin und der Prignitz hält keine Reserven bereit. Für zusätzliche Angebote muss die Infrastruktur in den kommenden Jahren wachsen. Mit der ersten Ausbaustufe im i2030-Korridor Prignitz-Express / Velten wird dies ermöglicht, so dass zwei Züge pro Stunde und Richtung nach Neuruppin fahren können. Die Linie der RB55 wird dafür bis nach Neuruppin verlängert.

Bislang sollten die Bauarbeiten im Jahr 2025 starten und die Infrastruktur Ende 2026 in Betrieb gehen. Der ambitionierte Zeitplan ist leider nicht mehr einzuhalten. Gründe sind Verzögerungen in der Planung sowie Auswirkungen ausgehend von Schienengroßprojekten des Bundes.

Derzeit befindet sich das i2030 Teilprojekt Velten – Neuruppin vor Abschluss der Entwurfsplanung (Leistungsphase 3 nach HOAI). Parallel wurden die Planrechtsverfahren eingeleitet. Innerhalb der Planfeststellungsverfahren müssen die Planungsunterlagen öffentlich ausgelegt und Anhörungsverfahren durchgeführt werden. Der Abschluss aller Planrechtsverfahren und die Erteilung der Baurechte wird für Ende 2024 angestrebt. Die Details der Planungen und der weiteren Abläufe wurden der Öffentlichkeit im März und November 2023 von der DB Netz AG vorgestellt.

Durch die i2030-Partner wurde zudem eine erste Nutzen-Kosten-Abschätzung beauftragt und dem Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) vorgestellt. Die Wirtschaftlichkeit des Vorhabens konnte im ersten Schritt nachgewiesen werden. Eine notwendige Förderung über das Gemeindefinanzierungsgesetz (GVFG) und die anteilige Bundesfinanzierung des Teilprojektes erscheinen mit diesem Ergebnis möglich. Der Antrag zur Bundesförderung wird Anfang 2024 durch das zuständige Eisenbahninfrastrukturunternehmen – die DB Netz AG – gestellt. Mit der Bewilligung durch den Bund wird innerhalb eines Jahres gerechnet. Vorab wird die erforderliche Ko-Finanzierungsvereinbarung mit dem Land Brandenburg geschlossen.

Für die kommenden Baumaßnahmen werden die dafür nötigen Sperrpausen durch die DB Netz AG angemeldet. Der Baustart ist neu für 2026 geplant. Die zeitweisen Einschränkungen auf den Linien der RE6 und RB55 während der Baumaßnahmen sollen möglichst geringgehalten werden. Informationen dazu werden rechtzeitig bekanntgegeben.

Als neues Datum für die Inbetriebnahme der Infrastruktur für die Taktverdichtung des Regionalverkehrs zwischen Berlin und der Prignitz streben die i2030-Partner den Fahrplanwechsel im Dezember 2027 an.

 

 

Gutachten für Ausbau der Bahnstrecke Berlin – Müncheberg (Mark) – Kostrzyn abgeschlossen

„Umsetzungsfahrplan“ für den zukunftsfähigen Infrastrukturausbau der Ostbahn steht; Foto: VBB

Ausbau der Bahnstrecke Berlin – Müncheberg (Mark) – Kostrzyn: Gutachten abgeschlossen und Ergebnis vorgestellt

Berlin, 6. November 2023

Die Länder Berlin und Brandenburg setzen sich gemeinsam mit dem Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg (VBB) für den Ausbau der Bahnstrecke von Berlin über Müncheberg (Mark) nach Kostrzyn ein. Sie soll aus Sicht der Länder im Zielzustand durchgehend zweigleisig, elektrifiziert und für 160 km/h ausgebaut werden. Gemeinsam wurde die Initiative ergriffen und vorab eine Studie in Auftrag gegeben. Die Ergebnisse wurden heute den regionalen Stakeholdern in Neuenhagen bei Berlin vorgestellt. Die Untersuchung spricht sich für einen Ausbau der Strecke in zwei Phasen aus.  

Aus Sicht der Länder Berlin und Brandenburg sowie des Verkehrsverbunds Berlin-Brandenburg (VBB) ist der derzeitige Infrastrukturzustand der bislang nicht elektrifizierten, abschnittsweise noch eingleisigen Strecke Berlin – Kostrzyn (RB26, „Ostbahn“) nicht ausreichend, um den künftigen Anforderungen für ein bedarfsgerechtes und zukunftsfähiges Verkehrsangebot gerecht zu werden. Insbesondere durch Industrieansiedlungen in Grünheide bei Berlin und das weitere Wachstum der grenzüberschreitenden Verkehre nach Polen wird die Strecke Berlin – Frankfurt (Oder) perspektivisch an ihre Kapazitätsgrenze stoßen. Der Ausbau der Strecke über Kostrzyn bietet sich vor allem für den Güterverkehr als Alternative ohne weite Umwege an. Zugleich kann auch die Region von einem schnelleren und stabileren Regionalverkehrsangebot profitieren.

Die Länder Berlin und Brandenburg haben lange Zeit intensiv für die von EU-Gremien befürwortete Aufnahme der Strecke in den Bedarfsplan Schiene des Bundes und in das TEN-V-Netz der EU geworben. Ein erster Schritt konnte nun erreicht werden. Der Bundestag hat im Oktober im Zusammenhang mit dem Maßnahmenpaket zur Beschleunigung von Genehmigungsverfahren im Verkehrsbereich beschlossen, die Ausbaustrecke Berlin – Müncheberg – Grenze D/PL in den potenziellen Bedarf des Bedarfsplans Schiene aufzunehmen.

Außerdem hat der VBB bereits Anfang 2022 eine Studie zum Ausbau der Strecke in Auftrag gegeben.

https://www.vbb.de/presse/ausbau-der-bahnstrecke-rb26-soll-stufenweise-vorangetrieben-werden/

Damit sind die Länder Berlin und Brandenburg in Vorleistung gegangen. Die Ergebnisse unterstreichen die Notwendigkeit des Ausbaus und zeigen, wie ein schrittweiser Ausbau hin zu einer zweigleisig vollelektrifizierten Trasse erfolgen kann. Die Untersuchung wurde mit der DB Netz AG abgestimmt. Dabei wurden die Planungen des i2030-Projektes S5 Richtung Strausberg berücksichtigt.

So können in allen Ausbaustufen weiterhin bereits umgesetzte Maßnahmen genutzt werden, Provisorien sind so nicht notwendig. Vor allem bringen alle Ausbaustufen schnelle Vorteile für die Fahrgäste. Die Reisezeiten können so im Zielzustand um bis zu 20 Minuten merklich verkürzt werden.

Die Studie schlägt vor, den Infrastrukturausbau in zwei Phasen einzuteilen:

Phase 1 (bis 2036 zur Betriebsaufnahme des nächsten Verkehrsvertrages):

    • Elektrifizierung Gesamtstrecke,
    • Schaffung zweigleisiger Begegnungsabschnitte Berlin-Mahlsdorf – Neuenhagen, Rehfelde – Müncheberg und Werbig – Golzow, sowie Spurplananpassungen in den davon betroffenen Bahnhöfen
    • eine Anhebung der Streckengeschwindigkeit auf 120 km/h auf der Gesamtstrecke, ggf. 160 km/h für den Abschnitt Müncheberg – Seelow-Gusow.

Phase 2 (ab 2036, bei gesicherter Finanzierung auch früher):

    • Ausbau der Strecke auf den verbleibenden Abschnitten bis hin zum Zielzustand.

Die Studie schätzt die Kosten für den Ausbau bis zum Zielzustand auf rund 1,2 – 1,3 Milliarden Euro.

Die Studie hat weiterhin ergeben, dass ein Betreiben der Strecke mit batteriebetriebenen Zügen Stand heute nicht sinnvoll umsetzbar ist. Von einer durchgehenden Elektrifizierung der Strecke würde zudem nicht nur der Regionalverkehr, sondern auch der Güterverkehr und ggf. der bedarfsweise umzuleitende Fernverkehr profitieren.

Weitere Planungsschritte, insbesondere die Leistungsphase 1 (Grundlagenermittlung), werden nun zwischen den Ländern, der Deutschen Bahn AG und dem Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg (VBB) konkret besprochen und umgesetzt. Die Länder und der VBB werden trotz der nun erfolgten Aufnahme in den potenziellen Bedarf des BVWP weiterhin auf einen zeitnahen, bundesfinanzierten Ausbau der Strecke hinwirken. Sehr erfreulich ist auch, dass sich der Landkreis, die Kommunen und Verbände in der Interessensgemeinschaft Ostbahn (IGOB) zusammengeschlossen haben und den Ausbau der Strecke schon seit Jahren offensiv unterstützen.

Eine Kurzversion des Abschlussberichtes steht in deutscher und polnischer Sprache zum Download auf vbb.de zur Verfügung.

Die Fahrgäste der RB26 profitieren bereits kurzfristig von Verbesserungen des Verkehrsangebotes zwischen Berlin und Müncheberg. Hierzu wurde in diesem Sommer ein zweites Bahnsteiggleis in Müncheberg im Auftrag des Landes Brandenburg reaktiviert, so dass ab Dezember 2024 von Montag bis Freitag ganztägig zwei Züge pro Stunde zwischen Berlin und Müncheberg angeboten und dadurch die Kapazitäten erhöht werden können.

S25 Süd: Ankündigung zu Baugrundbeprobungen ab Mitte November 2023

Ab Mitte November finden Bodenbeprobungen zur Untersuchung der Strecke der verlängerten S25 statt, Foto: VBB

Information über Baugrund- und Kampfmittelsondierungen

Anfang des Jahres konnten bereits erfolgreich die Vermessungsarbeiten an der Strecke der S25 Süd durchgeführt werden. Ab Mitte November 2023 werden im Bereich der zukünftigen Zugtrasse der S25 Süd in Lankwitz, Teltow und Stahnsdorf Baugrund- und Kampfmittelsondierungen stattfinden.

Die Beprobungen der Böden sind notwendig, da dies für die detaillierte Vorplanung des Bauvorhabens unter Berücksichtigung aller umwelttechnischen Aspekte Bestandteil ist. Die für die Beprobung notwendigen Bohrungen erfolgen in einem Zeitraum von ca. drei bis vier Monaten.

Im Rahmen des Allgemeines Eisenbahngesetz (AEG) § 17 sind Vorarbeiten durch den Träger des Vorhabens oder von ihm Beauftragte zu dulden.

Die konkret betroffenen Flurstücke finden Sie hier.

Die Baugrund- und Kampfmittelsondierungen finden wochentags in der Zeit von 7-18 Uhr statt. Im Bereich der Bohrungen kann es zu Lärm und Erschütterungen kommen. Wir sind bemüht, die von den Arbeiten ausgehenden Störungen so gering wie möglich zu halten. Wir bitten hierfür um Ihr Verständnis.

Sie sind Eigentümer:in einer oder mehrerer der aufgeführten Flächen und wurden noch nicht durch die DB Netz AG kontaktiert? Dann treten Sie bitte mit der DB Netz AG in Kontakt:

Bauprojekte.Ost@deutschebahn.com