i2030 geht in die Umsetzung: Bahnsteigverlängerungen an der RE1

Bahnsteig Hangelsberg, Einbringen des Obermaterials, Foto DB Station&Service

i2030 geht in die Umsetzung: Bahnsteigverlängerungen an der RE1

Bahnsteig Hangelsberg, Einbringen des Obermaterials, Foto DB Station&Service
Bahnsteig Hangelsberg, Einbringen des Obermaterials, Foto DB Station&Service

Berlin, 03. Januar 2023

Immer mehr Menschen leben und arbeiten in Berlin und Brandenburg, wollen mobil sein und setzen dabei auf umweltfreundliches Bahnfahren. Die Erweiterung des Schienenverkehrs der Hauptstadtregion werden durch Maßnahmen im Schienenausbauprojekt i2030 umgesetzt.

Für den Einsatz längerer Züge mit mehr Sitzplätzen sind Verlängerungen an den Bahnsteigen der sechs Verkehrsstationen Fangschleuse, Hangelsberg, Berkenbrück, Briesen (Mark), Jacobsdorf (Mark) und Pillgram erforderlich geworden.

Stationen der RE1-Linie (Ausschnitt), Grafik DB Station&Service
Stationen der RE1-Linie (Ausschnitt), Grafik DB Station&Service

An sechs Bahnhöfen des RE1 wurden an 12 Außenbahnsteige in Summe 14 Bahnsteigverlängerungen (2 Bahnsteige in Pilgram wurden an beiden Enden verlängert) mit einer Baulänge zwischen 6 und 30 Metern baulich umgesetzt. Der Projektlaufzeit umfasste weniger als zwei Jahre eine sehr kurze Zeit für Schienenprojekte hierzulande.

Die bauliche Umsetzung erfolgte über einen Zeitraum von ca. 3 Monaten zwischen September und November größtenteils in vereinzelten Sperrpausen im Gleiswechselbetrieb. Somit konnte weitestgehend die Aufrechterhaltung des Personen- und Güterverkehrs mit minimalen Einschränkungen sichergestellt werden.

Beidseitige Bahnsteigverlängerungen Station Pillgram im Bereich der Absperrungen, Foto: DB Station&Service
Beidseitige Bahnsteigverlängerungen Station Pillgram im Bereich der Absperrungen, Foto: DB Station&Service

Der betroffene Streckenabschnitt der RE 1 ist elektrifiziert. Im Streckenabschnitt befinden sich Oberleitungsanlagen sowie Anlagen der Leit- und Sicherungstechnik, welche im Zuge der baulichen Verlängerungen in der Planung und dem Bauablauf mitberücksichtigt werden mussten. Durch die Verlängerungen der Bahnsteige wurde es erforderlich, die Beleuchtung entsprechend der neuen Nutzlänge zu erweitern.

In einer zweiten Ausbaustufe, für die bereits die Planungen laufen, werden ab 2025 noch einmal Bahnsteige auf der RE1 verlängert, damit achtteilige Züge mit zusätzlichen Sitzplätzen an allen Haltestationen halten können.

Bahnhof Fangschleuse

Die Verkehrsstation ist aufgrund der Randbedingungen in die Stationskategorie 6 eingeordnet. Täglich nutzen ca. 800 Reisende die Station (Stand 2019). Mit der Anbindung des Autoherstellers Tesla in der Nähe der Station Fangschleuse nehmen die Fahrgastzahlen stetig zu.

Es sind zwei Außenbahnsteige, Bahnsteig 1 mit Gleis 1 (Höhe 0,76 m, Länge 140 m, mittlere Breite 2,75 m) und Bahnsteig 2 mit Gleis 2 (Höhe 0,76 m, Länge 140 m, mittlere Breite 2,75 m) vorhanden. Der Zugang zu den Bahnsteigen erfolgt jeweils über höhengleiche Zuwegungen vom angrenzenden Bahnübergang.

Bauskizze Station Fangschleuse (Verlängerung rot markiert), Foto: DB Station&Service
Bauskizze Station Fangschleuse (Verlängerung rot markiert), Foto: DB Station&Service

Für die Realisierung der 1. Betriebsstufe an der RE1-Strecke wurden beide Bahnsteige auf eine Länge von 149m Baulänge in Richtung Westen verlängert.

Bauarbeiten Station Fangschleuse, Foto: DB Station&Service
Bauarbeiten Station Fangschleuse, Foto: DB Station&Service
Fertige Bahnsteigverlängerung Fangschleuse, Foto: DB Station&Service
Fertige Bahnsteigverlängerung Fangschleuse, Foto: DB Station&Service

Bahnhof Hangelsberg

Die Verkehrsstation ist aufgrund der Randbedingungen in die Stationskategorie 6 eingeordnet. Täglich nutzen ca. 600 Reisende die Station (Stand 2019).

Es sind zwei Außenbahnsteige, Bahnsteig 1 an Gleis 1 (Höhe 0,76 m, Länge 140 m, mittlere Breite 2,70 m) und Bahnsteig 2 an Gleis 2 (Höhe 0,76 m, Länge 140 m, mittlere Breite 2,75 m) vorhanden. Der Zugang zu den Bahnsteigen erfolgt jeweils

über eine höhengleiche Zuwegung vom angrenzenden Bahnübergang.

Bauskizze Station Hangelsberg (Verlängerung rot markiert), Foto: DB Station&Service
Bauskizze Station Hangelsberg (Verlängerung rot markiert), Foto: DB Station&Service

Für die Realisierung der 1. Betriebsstufe an der RE1-Strecke wurden beide Bahnsteige auf eine Länge von 170 Meter Baulänge in Richtung Westen verlängert.

Bahnhof Hangelsberg vor der Bahnsteigverlängerung, Foto: DB Station&Service
Bahnhof Hangelsberg vor der Bahnsteigverlängerung, Foto: DB Station&Service
Bahnhof Hangelsberg nach der Bahnsteigverlängerung, Foto: DB Station&Service
Bahnhof Hangelsberg nach der Bahnsteigverlängerung, Foto: DB Station&Service

Besondere logistische Herausforderung am Bahnhof Hangelsberg

Aufgrund erschwerter Zugangsbedingungen für die Umsetzung der baulichen Maßnahmen waren die Bahnsteigverlängerungen der Station Hangelsberg eine besondere logistische Herausforderung. Die Verlängerungen auf beiden Außenbahnsteigen betrugen 30 Meter und waren somit die größten Verlängerungen mit den umfangreichsten Erdbaumaßnahmen. Die Abschnitte der zu verlängernden Bahnsteige waren logistisch nur über die Gleise zugänglich. Andere Stationen konnte z.T. über Straßen und Wege erreicht werden. Die Baustelleneinrichtung befand sich ca. 400 m östlich von der Baustelle, zudem erschwerend durch einen Bahnübergang getrennt.

Arbeiten unter rollendem Rad

Die Arbeiten fanden im Gleiswechselbetrieb statt. Dadurch konnte auf dem einen Gleis der Fahrbetrieb für den Personen- und Güterverkehr aufrechterhalten werden, währenddessen die Bauarbeiten auf dem anderen Gleis mit vollständiger betrieblicher Sicherung durchgeführt werden konnten.

Bahnsteigverlängerung Gleis 2 Bahnhof Hangelsberg, Güter- und Personenverkehr auf Gleis 1 und Arbeiten auf dem Gleis 2, Foto DB Station&Service
Bahnsteigverlängerung Gleis 2 Bahnhof Hangelsberg, Güter- und Personenverkehr auf Gleis 1 und Arbeiten auf dem Gleis 2, Foto DB Station&Service

Herausforderung Baustellenlogistik

Die Baustelleneinrichtung befand sich durch einen Bahnübergang getrennt ca. 400m vom Einbauort entfernt. Bei einem Bodeneinbau von ca. 300 m³ und einem Materialtransport von 5 m³ per Güterlore auf der Schiene, war ein Zweiwegebagger mehrere Tage an dieser Station mit dem Transport des Bodens beschäftigt.

Baustelleneinrichtung und Materialtransport auf der gegenüberliegenden Seite vom Bahnübergang, Foto: DB Station&Service
Baustelleneinrichtung und Materialtransport auf der gegenüberliegenden Seite vom Bahnübergang, Foto: DB Station&Service
Materialtransport über den Bahndamm in Hangelsberg mittels einer Güterlore, Foto: DB Station&Service
Materialtransport über den Bahndamm in Hangelsberg mittels einer Güterlore, Foto: DB Station&Service
Bahnsteigverlängerung Gleis 2 Bahnhof. Hangelsberg Richtung Berlin, Foto: DB Station&Service
Bahnsteigverlängerung Gleis 2 Bahnhof. Hangelsberg Richtung Berlin, Foto: DB Station&Service

Bahnhof Berkenbrück

Die Verkehrsstation ist aufgrund der Randbedingungen in die Stationskategorie 6 eingeordnet. Täglich nutzen ca. 190 Reisende die Station (Stand 2019).

Es sind zwei Außenbahnsteige, Bahnsteig 1 mit Gleis 1 (Höhe 0,76 m, Länge 140 m, mittlere Breite 2,92 m) und Bahnsteig 2 mit Gleis 2 (Höhe 0,76 m, Länge 140 m, mittlere Breite 2,92 m) vorhanden. Der Zugang zu den Bahnsteigen erfolgt jeweils über eine höhengleiche Zuwegung vom angrenzenden Bahnübergang.

Bauskizze Station Berkenbrück (Verlängerung rot markiert), Foto: DB Station&Service
Bauskizze Station Berkenbrück (Verlängerung rot markiert), Foto: DB Station&Service

Für die Realisierung der 1. Betriebsstufe an der RE1-Strecke wurden beide Bahnsteige auf eine Länge von 149 Meter Baulänge in Richtung Osten verlängert.

Bahnhof Berkenbrück vor der Bahnsteigverlängerung, Foto DB Station&Service
Bahnhof Berkenbrück vor der Bahnsteigverlängerung, Foto DB Station&Service
Bahnhof Berkenbrück nach der Bahnsteigverlängerung, Foto DB Station&Service
Bahnhof Berkenbrück nach der Bahnsteigverlängerung, Foto DB Station&Service

Bahnhof Briesen (Mark)

Die Verkehrsstation ist aufgrund der Randbedingungen in die Stationskategorie 6 eingeordnet. Täglich nutzen ca. 600 Reisende die Station (Stand 2019).

Es sind zwei Außenbahnsteige, Bahnsteig 1 mit Gleis 1 (Höhe 0,76 m, Länge 140 m, mittlere Breite 2,64 m) und Bahnsteig 2 mit Gleis 2 (Höhe 0,76 m, Länge 140 m, mittlere Breite 2,64 m). vorhanden. Der Zugang zu den Bahnsteigen erfolgt jeweils über eine höhengleiche Zuwegung, vom angrenzenden Bahnübergang.

Bauskizze Station Briesen (Verlängerung rot markiert), Grafik: DB Station&Service
Bauskizze Station Briesen (Verlängerung rot markiert), Grafik: DB Station&Service

Für die Realisierung der 1. Betriebsstufe an der RE1-Strecke wurde der Bahnsteig 1 Richtung Frankfurt/Oder in östlicher Richtung auf eine Länge von 163 Meter Baulänge verlängert. Der Bahnsteig 2 Richtung Berlin wurde in westlicher Richtung auf 149m verlängert.

Bahnhof Briesen vor der Bahnsteigverlängerung, Foto: DB Station&Service
Bahnhof Briesen vor der Bahnsteigverlängerung, Foto: DB Station&Service
Bahnhof Briesen nach der Bahnsteigverlängerung, Foto: DB Station&Service
Bahnhof Briesen nach der Bahnsteigverlängerung, Foto: DB Station&Service

Bahnhof Jacobsdorf (Mark)

Die Verkehrsstation ist aufgrund der Randbedingungen in die Stationskategorie 6 eingeordnet. Täglich nutzen ca. 400 Reisende die Station (Stand 2019).

Es sind zwei Außenbahnsteige, Bahnsteig 1 an Gleis 1 (Höhe 0,76 m, Länge 141 m, mittlere Breite 3,28 m) und Bahnsteig 2 an Gleis 2 (Höhe 0,76 m, Länge 141 m, mittlere Breite 3,31 m) vorhanden. Der Zugang zu den Bahnsteigen erfolgt jeweils über eine höhengleiche Zuwegung, vom angrenzenden Bahnübergang.

Bauskizze Station Jacobsdorf (Verlängerung rot markiert), Grafik: DB Station&Service
Bauskizze Station Jacobsdorf (Verlängerung rot markiert), Grafik: DB Station&Service

Für die Realisierung der 1. Betriebsstufe an der RE1-Strecke wurden beide Bahnsteige auf eine Länge von 163 Meter Baulänge in Richtung Osten verlängert.

Bahnhof Jacobsdorf (Mark) vor der Bahnsteigverlängerung, Foto: DB Station&Service
Bahnhof Jacobsdorf (Mark) vor der Bahnsteigverlängerung, Foto: DB Station&Service
Bahnhof Jacobsdorf (Mark) nach der Bahnsteigverlängerung, Foto: DB Station&Service
Bahnhof Jacobsdorf (Mark) nach der Bahnsteigverlängerung, Foto: DB Station&Service

Bahnhof Pilgram

Die Verkehrsstation ist aufgrund der Randbedingungen in die Stationskategorie 6 eingeordnet. Täglich nutzen ca. 200 Reisende die Station (Stand 2019).

Es sind zwei Außenbahnsteige, Bahnsteig 1 mit Gleis 1 (Höhe 0,76 m, Länge 142 m, mittlere Breite 3,09 m) und Bahnsteig 2 mit Gleis 2 (Höhe 0,76 m, Länge 140 m, mittlere Breite 3,04 m) vorhanden. Der Zugang zu den Bahnsteigen und zu der Personenüberführung erfolgt jeweils von dem Bahnhofvorplatz.

Bauskizze Station Pillgram (Verlängerung rot markiert), Grafik: DB Station&Service
Bauskizze Station Pillgram (Verlängerung rot markiert), Grafik: DB Station&Service

Für die Realisierung der 1. Betriebsstufe an der RE1-Strecke wurden beide Bahnsteige auf eine Länge von 163 Meter Baulänge in jeweils beide Richtungen verlängert.

Bahnhof Pillgram Bahnsteig 1 vor der Bahnsteigverlängerung, Foto: DB Station&Service
Bahnhof Pillgram Bahnsteig 1 vor der Bahnsteigverlängerung, Foto: DB Station&Service
Bahnhof Pillgram Bahnsteig 1 nach der Bahnsteigverlängerung, Foto: DB Station&Service
Bahnhof Pillgram Bahnsteig 1 nach der Bahnsteigverlängerung, Foto: DB Station&Service
Bahnhof Pillgram Bahnsteig 2 Richtung Berlin vor der westlichen Bahnsteigverlängerung, Foto: DB Station&Service
Bahnhof Pillgram Bahnsteig 2 Richtung Berlin vor der westlichen Bahnsteigverlängerung, Foto: DB Station&Service
Bahnhof Pillgram Bahnsteig 2 Richtung Berlin nach der westlichen Bahnsteigverlängerung, Foto: DB Station&Service
Bahnhof Pillgram Bahnsteig 2 Richtung Berlin nach der westlichen Bahnsteigverlängerung, Foto: DB Station&Service
Bahnhof Pillgram Bahnsteig 2 Richtung Berlin vor der östlichen Bahnsteigverlängerung, Foto: DB Station&Service
Bahnhof Pillgram Bahnsteig 2 Richtung Berlin vor der östlichen Bahnsteigverlängerung, Foto: DB Station&Service
Bahnhof Pillgram Bahnsteig 2 Richtung Berlin nach der östlichen Bahnsteigverlängerung, Foto: DB Station&Service
Bahnhof Pillgram Bahnsteig 2 Richtung Berlin nach der östlichen Bahnsteigverlängerung, Foto: DB Station&Service

Bahnsteigverlängerungen an sechs RE1-Stationen in Brandenburg

RE1-Bahnsteigverlängerung Spatenstich mit Guido Beermann (Infrastrukturminister in Brandenburg), Daniel Euteneuer (DB Station&Service) und Bernd Arm (VBB GmbH), Foto: VBB

i2030-Projekt West-Ost: Bahnsteigverlängerungen an sechs RE1-Stationen in Brandenburg

28.09.2022

Im Infrastrukturprojekt „i2030 – Mehr Schiene für Berlin und Brandenburg“ verlängert die Deutsche Bahn (DB) im Auftrag der Länder Berlin und Brandenburg die Bahnsteige an sechs Bahnhöfen auf der Linie des RE1 und erhöht damit die Kapazität auf der klimafreundlichen Schiene. Erweitert werden in der ersten Betriebsstufe die Bahnsteige an den Stationen Fangschleuse, Hangelsberg, Berkenbrück, Briesen, Jacobsdorf und Pillgram, damit längere Züge mit mehr Sitzplätzen für mehr Reisende halten können. In einer zweiten Ausbaustufe, für die bereits die Planungen laufen, werden ab 2025 noch einmal Bahnsteige auf der RE1 verlängert, damit achtteilige Züge an allen Stationen halten können.

 

Den Start für den Ausbau der Bahnsteige gaben heute Guido Beermann, Minister für Infrastruktur und Landesplanung des Landes Brandenburg, Daniel Euteneuer, Leiter DB Station&Service AG, Regionalbereich Ost und Bernd Arm vom Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg (VBB) mit einem Spatenstich am Bahnhof Berkenbrück. Ab dem Fahrplanwechsel am 12. Dezember halten an allen RE1-Stationen sechsteilige Neufahrzeuge vom Typ Desiro HC mit 637 Sitzplätzen. Der Angebotsausbau gehört zum neuen Verkehrsvertrag Netz Elbe-Spree, mit dem die Länder Berlin und Brandenburg die Stärkung der Schiene und die Verkehrswende in der Hauptstadtregion voranbringen.

 

Guido Beermann, Minister für Infrastruktur und Landesplanung, Brandenburg: „Durch den Ausbau der ersten sechs Brandenburger Bahnsteige auf der Linie RE 1 schaffen wir die Grundlage dafür, um dort mit modernsten Fahrzeugen und deutlich mehr Kapazitäten fahren zu können. Fahrgäste können sich nicht nur über weitere Sitzplätze freuen, sondern auch über noch besseren Service an Bord, wie WLAN, Echtzeit- oder ein Fahrgastsicherheitskomfortsystem. So wollen wir Bahnfahren noch attraktiver machen und die Menschen zum Umsteigen bewegen.“

Schnelle Verbindungen,
pünktliche Züge,
mehr Platz in der Bahn:


Attraktiveres Bahnangebot

Nach der Planung ist vor der Planung

i2030-finanzierungsvereinbarungen

Nach der Planung ist vor der Planung

i2030-finanzierungsvereinbarungen
Stand der i2030-Finanzierungsvereinbarungen Anfang 2021, Grafik: VBB GmbH

Berlin, 23. März 2021

„HOAI“! Das ist keine neue Begrüßungsformel unter Jugendlichen, sondern dahinter verbirgt sich das Leistungsverzeichnung nach denen Bauprojekte in Deutschland geplant werden. Es gilt für Häuser, Brücken oder eben Verkehrsanlagen. Von der Idee, über eine Entscheidung zur Streckenführung und Nutzen-Kosten-Untersuchung bis zur Planeinreichung bei den Genehmigungsbehörden müssen komplexe Untersuchungen und Nachweise erbracht werden.

Die Länder Berlin und Brandenburg finanzieren die ersten sogenannten Leistungsphasen im Schieneninfrastrukturprojekt i2030. In den acht definierten Korridoren und dem S-Bahn-Maßnahmenpaket sind die ersten Hürden zu großen Teilen genommen. Nun folgen die vertiefenden Planungen. Aus diesem Grund schließen die i2030-Partner derzeit eine ganze Reihe an Finanzierungsvereinbarungen ab, damit die Planungen nahtlos fortgesetzt werden können. Im Jahr 2020 wurden dafür insgesamt 74 Millionen Euro aus Mitteln beider Länder bereitgestellt. In diesem Jahr sind es bislang 37 Millionen Euro und Ende 2021 wird die Summe über der des Vorjahres liegen. Mit der Absicherung der Gelder können unter anderem Ingenieurbüros beauftragt und anstehende Vermessungen und Untersuchungen zu Umwelt- bzw. Lärmschutzfragen durchgeführt werden (wir werden im Projekttagebuch darüber berichten).   

i2030-planungsphasen
Überblick der Leistungsphasen nach HOAI, Grafik: VBB GmbH

Obwohl wir alle i2030-Korridore mit gleicher Priorität vorantreiben, entwickeln sich je nach Umfang und Komplexität der Projekte die Planungen unterschiedlich schnell. Dabei sollen die umfangreichen Kosten für die spätere bauliche Umsetzung durch mehrere Schultern gestemmt werden. Deswegen gehen wir in den kommenden Jahren mit den erreichten Planungen auf den Bund und andere Mittelgeber zu, um die gesamte Baufinanzierung neben der Kofinanzierung durch Länderanteile sicherzustellen. Mit den jetzt abgeschlossenen Finanzierungsvereinbarungen sind wir auf einem guten Weg, die gesetzlich vorgeschriebenen Leistungen nach HOAI schnellstmöglich zu erbringen, um Baurecht zu erlangen und bald viele weitere Spatenstiche für „Mehr Schiene in Berlin und Brandenburg“ feiern können.

Fortschritt im i2030-Projekt RE1

RE1 auf der Stadtbahn, Foto VBB

Bahnsteigverlängerungen zum Halt von längeren Zügen gehen in die Umsetzung - Finanzierung der Planungen gesichert

Land Brandenburg unterzeichnet Finanzierungsvereinbarung mit Deutscher Bahn • Ausbau der Stationen zum Halt achtteiliger Züge ab 2025 angestrebt • Inbetriebnahme für 2028 vorgesehen

15. Januar 2021

Das Land Brandenburg hat gemeinsam mit der Deutschen Bahn eine Finanzierungsvereinbarung für die Verlängerung der Bahnsteige auf der Linie RE1 unterzeichnet. Somit können zukünftig weitere Züge zwischen Brandenburg und Eisenhüttenstadt mit einer erhöhten Kapazität von bis zu 800 Sitzplätzen fahren. Für die Vorplanung bis zur Genehmigungsplanung stehen nun rund 7 Mio. Euro aus Landesmitteln zur Verfügung. Mit der Erteilung des Planrechts für die einzelnen Stationen wird im Jahr 2025 gerechnet. Die ersten längeren Züge könnten dann 2028 an allen Bahnhöfen der Linie RE1 halten.  Dieses Vorhaben ist Bestandteil des Infrastrukturprojektes i2030, in dem sich die Länder Berlin und Brandenburg, die Deutsche Bahn und der Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg (VBB) zusammengeschlossen haben. Für die gesamte Hauptstadtregion sollen damit mehr und vor allem leitungsfähigere, bessere Schienenverbindungen geschaffen werden.

Das Bahnangebot auf der RE1-Strecke wird bereits mit dem neuen Verkehrsvertrag Elbe-Spree ab Ende 2022 ausgeweitet. In der Hauptverkehrszeit werden dann die Taktzeiten zwischen Brandenburg an der Havel und Frankfurt (Oder) und damit auch die Sitzplatzkapazitäten erhöht. Für die Betriebsaufnahme im Dezember 2022 wurde bereits die Anpassung einzelner Bahnsteige vereinbart. Die zusätzlich zum bestehenden Angebot fahrenden neuen, achtteiligen Züge werden in dieser Phase an den stark frequentierten Stationen halten, die schon heute über ausreichend lange Bahnsteige verfügen.

Mit den jetzt beginnenden Planungen sollen mittelfristig auch die Bahnsteige der anderen Zwischenhalte entlang der Linie RE1 im Land Brandenburg verlängert werden. Dadurch kann das Sitzplatzangebot auf vielen weiteren Fahrten zwischen Brandenburg Hbf und Eisenhüttenstadt noch einmal deutlich erhöht werden. Die Finanzierungsvereinbarung sieht vor, die Planungsgrundlagen für die betroffenen Stationen in den kommenden Jahren zu schaffen und den Ausbau vorzubereiten.

Guido Beermann, Minister für Infrastruktur und Landesplanung des Landes Brandenburg:

„Damit die Wirtschaft in Brandenburg und Berlin weiter wachsen kann, brauchen wir mehr klimafreundliche Mobilitätsangebote. Das gilt auch für die gesamte Hauptstadtregion. Mit der Finanzierungsvereinbarung im Rahmen unseres gemeinsamen Infrastrukturprojektes i2030 kommen wir diesem Ziel wieder einen entscheidenden Schritt näher. Der RE1 bietet eine schnelle Verbindung zwischen wichtigen Städten Brandenburgs mit Berlin und zwischen den beiden Hauptstädten. Von der Verlängerung der Bahnsteige auf der Linie werden die vielen Pendlerinnen und Pendler profitieren. Gleichzeitig leisten wir einen Beitrag für die Verkehrswende und damit zum Klimaschutz.“

Dr. Joachim Trettin, Konzernbevollmächtigter der Deutschen Bahn AG für die Länder Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern:

„Mit der SPNV-Ausschreibung Elbe-Spree kam ein Fahrzeugkonzept zum Tragen, welches das vorgegebene Bedienungskonzept nur ermöglicht, wenn Änderungen an vorhandenen Bahnsteigen sowie dem damit verbundenen Regelwerk erfolgen. Diese notwendigen Änderungen wurden in enger Zusammenarbeit mit dem Eisenbahn-Bundesamt, DB Station&Service sowie DB Netz identifiziert und mit den Ländern Brandenburg und Berlin sowie dem VBB bewertet. Dank der engen und konstruktiven Zusammenarbeit und dem jetzt erfolgten Abschluss der Finanzierungsvereinbarung ist der Weg frei für erhebliche Kapazitätserweiterungen auf der RE 1, beginnend ab Dezember 2022.“ 

Susanne Henckel, Geschäftsführerin des Verkehrsverbundes Berlin-Brandenburg (VBB):

„Bahnsteigverlängerungen zum Halt längerer Züge sind deutschlandweit ein essentielles Thema zur Steigerung der Attraktivität und Leistungsfähigkeit des Schienenpersonennahverkehrs.
Auch im Verbundgebiet des VBB müssen in den kommenden Jahren zahlreiche Bahnsteige vor allem abseits der großen Knotenbahnhöfe angepasst werden, um unsere Angebote im Nahverkehr auszubauen und attraktiv zu gestalten. Mit der Finanzierungsvereinbarung ist die Grundlage für eine planerische und bauliche Umsetzung durch die Deutsche Bahn fixiert, damit das bereits ab Dezember 2022 mit dem Netz Elbe-Spree nahezu verdoppelte Sitzplatzangebot auf der Linie RE1 auch zukünftig weiter mit dem steigenden Bedarf mithalten kann. Ein weiterer wichtiger Mosaikstein in der Verkehrswende der Metropolregion Berlin-Brandenburg.“

 

Die Verlängerungen der Bahnsteige müssen individuell geplant werden. Engpässe durch Brücken, Straßen oder Bebauungen erfordern für jede Station ein eigenes Lösungskonzept. Machbarkeitsuntersuchungen für die betroffenen Verkehrsstationen sind erstellt und die Planungen können mit der gezeichneten Finanzierungsvereinbarung durch die Deutsche Bahn bis zum bestandskräftigen Planrecht geführt werden.

 

Hintergrund RE1

Der RE1 bringt wichtige Städte Brandenburgs und Berlin näher zusammen und schließt über Magdeburg auch das Nachbarland Sachsen-Anhalt an: Er verbindet in nur 25 Minuten die beiden Hauptbahnhöfe von Potsdam und Berlin miteinander und bewältigt schon alleine damit einen Großteil des Pendlerverkehrs in der Hauptstadtregion.

Von der Wiege der Mark, Brandenburg an der Havel, nach Potsdam Hbf. braucht der RE 1 nur etwa 25 Minuten und nach Berlin Hbf. rund 50 Minuten Fahrzeit. Der Hochschulstandort Frankfurt (Oder) ist mit dem RE1 in zirka 70 Minuten von Berlin Hbf. aus erreichbar. Alle Gemeinden entlang der Strecke profitieren von dem Anschluss an die schnelle und dicht getaktete Verbindung. Nicht zuletzt wird auch die Ansiedlung des Elektroauto-Herstellers Tesla in der Nähe der RE1-Station Fangschleuse zu einer steigenden Fahrgastnachfrage führen.

Schnelle Verbindungen,
pünktliche Züge,
mehr Platz in der Bahn:


Attraktiveres Bahnangebot