S-Bahnverlängerung zur Falkenseer Chaussee

Strecke der Bötzowbahn, Foto VBB

S-Bahn zur Falkenseer Chaussee: Ausbau der Bötzowbahn für mehr S-Bahn in Spandau

14.01.2022

Für eine S-Bahn-Anbindung des Spandauer Ortsteils Falkenhagener Feld will das Land Berlin die bestehende Infrastruktur der Bötzowbahn nutzen und neue attraktive Verbindungen per Schiene schaffen. Dafür haben die Senatsverwaltung für Umwelt, Mobilität, Verbraucher- und Klimaschutz und die Havelländische Eisenbahngesellschaft (HVLE AG) als Betreiber der Bötzowbahn nun die Finanzierungsvereinbarung für die Vorplanung unterzeichnet. Der VBB fungiert in dem Projekt als Koordinator zwischen den Vertragspartnern. Der Ausbau ist Bestandteil des Infrastrukturprojektes i2030, in dem sich die Länder Berlin und Brandenburg, die Deutsche Bahn und der Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg (VBB) zusammengeschlossen haben. Für die gesamte Hauptstadtregion sollen damit mehr und bessere Schienenverbindungen geschaffen werden.

Mit neuen S-Bahnstationen im Bereich Falkenhagener Feld soll der Bahnhof Spandau als lokaler Mittelpunkt der öffentlichen Verkehrsströme entlastet werden. Gleichzeitig erhalten die Fahrgäste zusätzliche, attraktivere und kürzere Verbindungen in die Berliner Innenstadt. An den zwei neu zu errichtenden Stationen Seegefelder Straße und Falkenseer Chaussee werden dafür anschlussfreundliche Verknüpfungen mit dem öffentlichen Busverkehr vorgesehen. Für eine mögliche Weiterentwicklung des S-Bahnnetzes zu einem späteren Zeitpunkt wird eine optionale Weiterführung der S-Bahn von Falkenseer Chaussee bis Johannesstift planerisch mit untersucht.

Die Infrastrukturmaßnahme steht im Zusammenhang mit parallel stattfindenden Planungen zur S-Bahnverlängerung von Berlin-Spandau nach Finkenkrug entlang der Hamburger Bahn. Beide Planungen werden in gemeinsamer Abstimmung vorangetrieben.

Bettina Jarasch, Senatorin für Umwelt, Mobilität, Verbraucher- und Klimaschutz des Landes Berlin:

„Der Bezirk Spandau braucht dringend bessere Verbindungen auf der Schiene – schon seit Langem. Indem wir jetzt die wichtigen Planungen in Richtung Nauen mit der Bötzowbahn als S-Bahn-Strecke zum Falkenhagener Feld verknüpfen, profitiert der Bezirk gleich doppelt. Viele Menschen kommen so schneller in die Berliner City und zurück, Buslinien im Bezirk werden besser planbar. Ich danke allen Beteiligten für das Engagement, diese Strecken gemeinsam auszubauen.“

 Susanne Henckel, Geschäftsführerin des Verkehrsverbundes Berlin-Brandenburg (VBB):

„Als VBB freuen wir uns, bei den Planungen für den Ausbau der Bötzowbahn als Koordinator zwischen den Vertragspartnern zu fungieren und die Untersuchungen mit voranzutreiben. Mich freut besonders, dass hierzu eine bestehende Infrastruktur der Bötzowbahn genutzt werden kann. Das macht deutlich, dass nicht immer nur neu gebaut werden muss, sondern auch bestehende Ressourcen zunächst sinnvoll ausgeschöpft werden. i2030 ist und bleibt ein Partnerprojekt mit dem gemeinsamen Ziel, die Schiene weiter zu stärken, attraktiver zu gestalten um einen wirklichen Beitrag zur Verkehrswende zu leisten.“ 

Ludolf Kerkeling, Vorstand der Havelländischen Eisenbahngesellschaft (HVLE):

„Als Havelländische Eisenbahn bringen wir bereits Güter nachhaltig und umweltfreundlich auf die Schiene. Wir freuen uns, zukünftig gemeinsam mit den Projektpartnern die Mobilitätswende im Personenverkehr in der Hauptstadtregion voranzubringen. Hierzu können wir mit unserer Infrastruktur, der Bötzowbahn, einen wichtigen Beitrag leisten.“

Die Vorplanung kann nun mit der Unterzeichnung der Finanzierungsvereinbarung starten. Die vertiefenden Planungen und Kostenschätzungen für das Projekt sollen bis 2023 abgeschlossen werden. Zu den Projektfortschritten werden der Bezirk und die Öffentlichkeit fortlaufend mit einbezogen. Die verkehrlichen Anforderungen für die S-Bahnstrecke zum Falkenhagener Feld umfassen folgende Aspekte:

  • Untersuchung des Abzweigs der S-Bahn in Richtung Falkenseer Chaussee im Kontext der Planungen zur Verlängerung der S-Bahn über Spandau hinaus entlang der Hamburger Bahn
  • Ausbau der vorhandenen Infrastruktur der Bötzowbahn für den S-Bahnbetrieb (Abschnitt Kreuzungsbauwerk mit der Hamburger Bahn bis Falkenseer Chaussee)
  • Planung von zwei zusätzlichen S-Bahn-Stationen: Seegefelder Straße und Falkenseer Chaussee
  • Berücksichtigung einer optionalen Verlängerung der S-Bahn bis Johannesstift
  • Weiterhin Ermöglichung der Befahrung von Güterverkehren auf der Bötzowbahn

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Verlängerung der Siemensbahn

Übersicht der Varianten zur möglichen Verlängerung der Siemensbahn, Grafik: VBB

Machbarkeitsstudie: Verlängerung der Siemensbahn

Im Rahmen der Planungen für die Reaktivierung der Siemensbahn als S-Bahnstrecke zwischen Jungfernheide und Gartenfeld wurde eine Machbarkeitsuntersuchung für eine mögliche Verlängerung ab dem künftigen S-Bahnhof Gartenfeld durchgeführt. Die Verlängerung der Siemensbahn ist im Flächennutzungsplan Berlin mit drei Haltepunkten im Bereich der Insel Gartenfeld, Wasserstadt Oberhavel und Hakenfelde enthalten.

In der Machbarkeitsuntersuchung wurden für die Linienführung drei Varianten (eine nördliche und zwei südliche) ausgearbeitet, welche für eine Verlängerung geeignet erscheinen. Die Varianten wurden hinsichtlich der erforderlichen Bauwerke und Bautechnologie, Umwelt- und Naturschutz, Altlasten, Gewässer, Denkmalschutz und der vorhandenen bzw. geplanten Bebauung untersucht. Für alle Varianten sind drei Haltepunkte vorgesehen: Gartenfeld, Wasserstadt Oberhavel und Hakenfelde.

Alle drei untersuchten Varianten sind grundsätzlich technisch realisierbar, wobei die Varianten mit Bohrtunneln grundsätzlich mit hohen Kosten verbunden sind.

 Darüber hinaus sollen grundsätzlich für alle Varianten weitere Verlängerungen in Richtung Westen mit einem Anschluss an die Bötzowbahn (Falkenhagener Feld/Hakenfelde) möglich sein. Dies war nicht Teil der Untersuchung, wird aber in der anliegenden Übersichtskarte bereits als Möglichkeit dargestellt.

Für die nördlich verlaufende Variante wurden verschiedene Realisierungsmöglichkeiten aufgezeigt: Oberirdisch als Hochbahn, unterirdisch in offener Bauweise, teils ober- und unterirdisch in offener Bauweise und unterirdisch als Bohrtunnel. Aufgrund bestehender und geplanter Bebauungen können die beiden südlichen Varianten nur unterirdisch als Bohrtunnel hergestellt werden. Die verschiedenen Bautechnologien bringen unterschiedliche Vor- und Nachteile mit sich. Bei einem Bohrtunnel können z.B. Konflikte mit Bebauungen oder Umweltaspekten an der Oberfläche umgangen werden, dafür liegen die Kosten für den Bau einer Trasse mit Tunnelbohrmaschine deutlich höher.

Für den Bahnhof Gartenfeld wird in der Untersuchung für alle drei Varianten vorgeschlagen, diesen von seiner historischen Position am Saatwinkler Damm, Ecke Gartenfelder Straße, in Richtung Nordwesten zu verschieben, so dass es Zugänge von beiden Seiten des alten Berlin-Spandauer Schifffahrtskanal geben würde.

Die nördliche Variante verläuft anschließend entlang der Insel Gartenfeld und erhält den Haltepunkt Wasserstadt im Bereich der Kreuzung An den Rohrbruchwiesen / Am Havelgarten. Anschließend wird die Havel gequert und der Haltepunkt Hakenfeld im Bereich der Kreuzung Hakenfelder Straße / Streitstraße erreicht. Die teils ober- und unterirdische Variante würde am Haltepunkt Gartenfeld in Tieflage beginnen und hinter der Insel Gartenfeld in eine Hochlage gebracht. Die Havel könnte dadurch in Hochlage überquert werden. Nach der Querung würde sich die Trasse wieder absenken, damit der Haltepunkt Hakenfeld in Tieflage erreicht werden kann.

Die beiden südlichen Varianten würden wie beschrieben unterirdisch als Bohrtunnel hergestellt werden. Für die in Gelb dargestellte Variante ist der Haltepunkt Wasserstadt im Bereich der Rhenaniastraße und Daumstraße vorgesehen. Der Haltepunkt Hakenfeld wäre im Bereich des Carossaquartiers an der Streitstraße. Für die in Blau dargestellte Variante liegt der Haltepunkt Wasserstadt etwas weiter östlich in der Rhenaniastraße. Der Haltepunkt Hakenfelde wäre in dieser Variante im Bereich der Kreuzung Streitstraße/ Hohenzollernring vorgesehen. Grundsätzlich können die Varianten auch kombiniert werden um eine optimale Trassenführung zu erhalten. Dies würde bei der Fortsetzung der Planungen geprüft werden.

In der Untersuchung werden grundsätzliche Herausforderungen für die Planung und den Bau der S-Bahn-Strecke aufgezeigt, wie z.B. die Havelquerung, Altlasten im Bereich westlich der Insel Gartenfeld und Grundwasserstände etc. Zudem sind technologische Vorschläge, wie z.B. die Möglichkeiten der Havelquerung in der Untersuchung aufgeführt. Bei einer Fortsetzung der Planungen sind hier detailliertere Untersuchungen durchzuführen, um die genauen Möglichkeiten und Risiken auszuarbeiten.

Weitere Planungen für die Verlängerung der Siemensbahn werden im Kontext einer gesamthaften Verkehrserschließung und der Straßenbahnverbindung im Korridor zwischen Urban Tech Republic und Rathaus Spandau geprüft. Hierdurch wird eine ausgewogene Abwägung hinsichtlich der zu realisierenden Verkehrsmittel möglich sein.

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Verlosung: i2030-Planspiel für Schulklassen

i2030-Planspiel-Logo

Mitmacher gesucht: Verkehrswende und Klimaschutz zum Anfassen

i2030-Planspiel für Schulklassen simuliert Entscheidungsfindung

i2030-Planspiel-Logo

Manchmal sind die Problemlösungen einfach und kompliziert zugleich. Um die Klimaziele zu erreichen, kann der Verkehrsbereich eine Senkung des CO2-Ausstoßes vergleichsweise schnell erreichen. Denn der Schienenverkehr bietet
optimale Voraussetzungen: Also einfach mehr Personen- und Güterverkehr per Bahn.

Für eine deutliche Ausweitung des Schienenverkehrs in Deutschland sind aber
umfangreiche Aus- und Neubaumaßnahmen erforderlich. Und die brauchen Zeit.
Warum? Das können Schüler:innen der Oberstufenklassen jetzt in einem Planspiel herausfinden, das der Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg (VBB) entwickelt hat.

Am Beispiel des riesigen Investitionsprogramms i2030 für die Hauptstadtregion
können die Schülergruppen in dem Planspiel Schritt für Schritt verstehen und buchstäblich durchspielen, wie der Verkehr von morgen gestaltet werden kann. Wie sieht der Planungsablauf aus? Wer trifft die Entscheidungen? Welche Faktoren und Interessen sollen bei der Entscheidungsfindung mit einbezogen
werden, wenn unterschiedliche Interessen und Erwartungen miteinander in Konflikt stehen? Das i2030-Planspiel des VBB simuliert einen solchen politischen Entscheidungsprozess: Anhand eines fiktiven Beispiels sollen Maßnahmen im
Rahmen eines Trassenausbaus und der damit einhergehenden Umgestaltung
des Bahnhofsumfeldes geplant werden.

Auf Initiative von DB Regio Nordost werden für Anfang nächsten Jahres einige Schulklassen gesucht, die dieses Planspiel einmal konkret ausprobieren möchten. Verbunden ist dies mit einem Ortstermin in Berlin-Spandau. Hier können sich die Jugendlichen vor Ort am Bahnhof und im dortigen Umfeld unter fachkundiger Führung einen konkreten Einblick darüber verschaffen, was bei dem großen Ausbauvorhaben von Berlin-Spandau bis Nauen in dem dicht besiedelten Stadtgebiet alles zu beachten ist.

Mit diesen Eindrücken aus dem Ortstermin geht es dann gleich in die erste Phase des Planspiels, das anschließend mit Phase 2 (Kleingruppen) und Phase 3 (Verhandlung und Entscheidung) im Schulunterricht fortgeführt wird. Die Schüler:innen übernehmen dabei die Rollen von Verkehrsplaner:innen, Politiker:innen und Anwohner:innen, erarbeiten Standpunkte und diskutieren diese in einem politischen Verhandlungsprozess. Am Ende müssen im Rahmen des finanziellen und zeitlichen Budgets Entscheidungen getroffen werden. Die  Methodik Planspiel berücksichtigt spielerische und informative Inhalte zum Thema Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Politik. Die Grundlage hierfür ist ein Materialkoffer in analoger und digitaler Ausführung mit Drehbuch für den Ablauf, Hintergrund-Materialien zum Thema, Rollenbeschreibungen und Aktionskarten.

Klasse unterwegs

Klasse unterwegs ist das Schulprogramm von DB Regio Nordost. Unter  bahn.de/klasseunterwegs gibt es eine Vielzahl qualifizierter außerschulischer Lernorte zu entdecken, abgestimmt auf Jahrgangsstufe, Fach und Themengebiet. Die Filterfunktion hilft bei der Auswahl. Außerdem gibt es weitere hilfreiche Tipps zur Planung der Exkursion, insbesondere zur günstigen und umweltfreundlichen
Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln.

Lust mitzumachen?
Ganz einfach per Mail bewerben.

Interessierte Schulklassen können sich für die kostenfreie Anreise und Teilnahme am i2030-Planspiel bewerben. Bitte E-Mail mit Schulname und PLZ, betreuendem Lehrer, Klassenstufe und Anzahl der Schülerinnen und Schüler an:
klasseunterwegs@querverbindungen.de

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Finanzierung für Planungen bei der Nordbahn gesichert

Berlin-Schönholz an der Nordbahn, Foto Deutsche Bahn, Thilo Schoch

i2030-Teilprojekt Nordbahn: Weitere Planungen sehen mehr Gleise vor

Ziel: Einbindung von zusätzlichen Regionalverkehren nach Berlin Gesundbrunnen • Länder Berlin und Brandenburg unterzeichnen Finanzierungvereinbarung mit Deutscher Bahn • Bis Ende 2024 läuft die Vorplanung

Berlin-Schönholz an der Nordbahn, Foto Deutsche Bahn, Thilo Schoch
Berlin-Schönholz an der Nordbahn, Foto Deutsche Bahn, Thilo Schoch

18. November 2021

Zukünftig sollen der Prignitz-Express (RE6/RB55) aus Richtung Hennigsdorf und die Heidekrautbahn (RB27) über die Stammstrecke und Berlin-Wilhelmsruh nach Berlin Gesundbrunnen durchfahren und damit jeweils eine schnelle Direktverbindung im 30-Minuten-Takt ins Berliner Zentrum erhalten. Um diese Ziele zu erreichen, muss die Infrastruktur der Nordbahn zwischen Bornholmer Straße, Schönholz und Wilhelmsruh – der südliche Abschnitt der Nordbahn – erweitert werden. Die heute unterzeichnete Finanzierungsvereinbarung für die Vorplanung ist dafür ein wichtiger Baustein. Die Finanzierung über 6 Mio. Euro wird durch die Länder Berlin und Brandenburg abgesichert. Der Ausbau ist Bestandteil des Infrastrukturprojektes i2030, in dem sich die Länder Berlin und Brandenburg, die Deutsche Bahn und der Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg (VBB) zusammengeschlossen haben. Für die gesamte Hauptstadtregion sollen damit mehr und bessere Schienenverbindungen geschaffen werden.

Auf der rund 3,0 Kilometer langen Strecke zwischen Bornholmer Straße und dem Abzweig Schönholz wird der Wiederaufbau eines zweiten Gleises geplant. Damit können die zusätzlichen Züge des Regionalverkehrs sowohl von Prignitz-Express als auch Heidekrautbahn auf der Nordbahn zum Umsteigeknoten Gesundbrunnen durchfahren. Der weitere Schienenausbau auf rund 1,0 km Länge zwischen Abzweig Schönholz und Wilhelmsruh dient der Einbindung der Heidekrautbahn und wird als ein- und zweigleisige Variante geprüft. Parallel finden auf dem Abschnitt die Planungen für die Anbindung der Abstellanlage Berlin-Schönholz statt, die für Angebotserweiterungen im Fernverkehr im Rahmen des Deutschlandtakts erforderlich ist. Beide Maßnahmen werden von den Projektteams der Deutschen Bahn aufeinander abgestimmt. In dem Zuge wird auch die Leit- und Sicherungstechnik erweitert und modernisiert.

Regine Günther, Senatorin für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz des Landes Berlin:

„Wir werden die Verbindungen zwischen Berlin und Brandenburg mit den Nordbahn-Projekten entscheidend verbessern, mit dichteren Takten und besseren Umsteigemöglichkeiten. Klimafreundliche, komfortable Schienen-verbindungen werden für Pendlerinnen und Pendler so deutlich attraktiver und damit der Anreiz größer, vom Auto auf den Zug umzusteigen.“

Guido Beermann, Minister für Infrastruktur und Landesplanung des Landes Brandenburg:

„Die Nordbahn vereinigt mehrere wichtige i2030-Teilprojekte, wie die Stammstrecke der Heidekrautbahn, den Prignitz-Express und die Nordbahn selbst. Damit erschließen wir zwei Siedlungsachsen besser mit der Schiene. Gleichzeitig können Erholungssuchende mit der Heidekrautbahn über die Nordbahn schnell beliebte Ausflugsziele wie beispielsweise den Wandlitzsee oder die Schorfheide erreichen. Mit der heute unterschriebenen Finanzierungsvereinbarung gehen wir an dieser zentralen Schnittstelle einen großen Schritt voran.“

Alexander Kaczmarek, Konzernbevollmächtigter der Deutschen Bahn AG für das Land Berlin:

„Elektrifiziert und größtenteils zweigleisig, so wird bald der südliche Teil der Nordbahn zwischen Berlin-Gesundbrunnen und Berlin-Schönholz/Wilhelmsruh aussehen. Mit der nun startenden Vorplanung stellen wir nicht nur die Weichen für den Zubringer zahlreicher i2030-Projekte in Berlins Norden, sondern ebnen mit dem Anschluss der neuen ICE-Abstellanlage in Berlin-Schönholz auch den Weg für mehr Fernverkehr in Deutschland. Und gut ist: die Planungen werden einen späteren Wiederaufbau der gesamten Nordbahn berücksichtigen.“ 

Susanne Henckel, Geschäftsführerin des Verkehrsverbundes Berlin – Brandenburg:

„Die Pandemie hat bei vielen Menschen einen Wandel bei Themen wie Wohnen, Arbeit und Erholung eingeleitet. Das führt langfristig zu Änderungen im Mobilitätsverhalten und neuen Erwartungen an einen flexiblen und umweltfreundlichen Nahverkehr. Im Verbundgebiet Berlin-Brandenburg begegnen wir unter anderem mit dem Projekt i2030 den Engpässen auf der Schiene, um die Angebote zukünftig zu verbessern. Auf der Nordbahn Richtung Berlin Gesundbrunnen brauchen wir zusätzliche Gleise, damit der Prignitz-Express und die Heidekrautbahn den Bahnhof Gesundbrunnen als wichtigen Berliner Umsteigeknoten mit den nördlichen Landkreisen verbindet. Damit machen wir den Schienennahverkehr attraktiver und leisten einen wichtigen Beitrag zur Verkehrswende.“

Während der Vorplanung werden folgende Leistungsbausteine von den i2030-Partnern erarbeitet:

  • Untersuchung der technischen und rechtlichen Durchführbarkeit der möglichen Varianten
  • Prüfung umwelt- und naturschutzrechtlicher Vorgaben
  • Erstellen einer ersten Kostenschätzung und Erstabschätzung zum zeitlichen Projektablauf
  • Volkswirtschaftliche Bewertung der Varianten (Nutzen-Kosten-Untersuchung)
  • Ableitung einer Vorzugsvariante für die weitere Planung

Nach der heute vereinbarten Vorplanung folgen die Entwurfs- sowie die Genehmigungsplanung. Mit dem Abschluss dieser Planungen und den Erhalt aller behördlichen Genehmigungen wird nach aktuellem Stand im Jahr 2027 gerechnet. Die Inbetriebnahme ist mit Absicherung der Finanzierung für 2030 angestrebt.

Mehr Informationen zum Projekt finden sich hier 

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Europäische Union bewilligt Förderung für Planungen des i2030-Projekts Berlin-Spandau – Nauen

European-Academy-CEF-Funding

EU beteiligt sich an Planungskosten für Schienenausbau zwischen Berlin-Spandau und Nauen mit 7,3 Millionen Euro

Die EU hat im Rahmen des Infrastruktur-Förderprogramms „Connecting Europe Facility (CEF)“ die Förderung zum Ausbau der Hamburger Bahn zwischen Berlin-Spandau bis Nauen bestätigt, nachdem die beiden Länder Berlin und Brandenburg im August bereits die Finanzierungsvereinbarung für die Vorplanung unterzeichnet haben. Das Vorhaben gehört zum Schienenausbauprojekt i2030, in dem sich Berlin und Brandenburg, die Deutsche Bahn und der Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg (VBB) zusammengeschlossen haben, um mehr und bessere Schienenverbindungen für die gesamte Hauptstadtregion zu schaffen.

18. Dezember 2020

CEF ist ein zentrales Förderinstrument der EU, um den Ausbau von hochleistungsfähiger Infrastruktur in Europa zu fördern. Ein Großteil des Güter- und Personenverkehrs soll dabei auf die Schiene verlagert werden.

Im Frühjahr 2020 haben die Länder Berlin und Brandenburg in Abstimmung mit dem Bundesministerium für Verkehr und Infrastruktur (BMVI) den Antrag auf Förderung des Ausbaus der Strecke zwischen Berlin-Spandau und Nauen bei der EU eingereicht. Mit dem bewilligten Förderbescheid stehen nun zunächst 7,3 Millionen Euro EU-Mittel für die Vorplanung zur Verfügung. Insgesamt belaufen sich die Planungskosten auf 23 Millionen Euro. Die restlichen Kosten werden durch die beiden Länder abgesichert.

Die Strecke zwischen Berlin-Spandau und Nauen liegt auf dem transeuropäischen Nordsee-Ostsee-Korridor, dessen weiterer Ausbau prioritäre Zielstellung auf europäischer Ebene ist. Er steigert die Wettbewerbsfähigkeit der Hauptstadtregion sowie die Wirtschaftsbeziehungen im gesamteuropäischen Raum. Die Hamburger Bahn hat im Fern-, Güter- und Regionalverkehr schon heute eine große Bedeutung. Im Schienengüterverkehr ist sie eine der wichtigsten Seehafen-Hinterland-Strecken und dient der Güterabfuhr vom Hamburger Hafen Richtung Ostdeutschland, Polen, Tschechien und darüber hinaus. Im Fernverkehr verbindet sie die beiden größten Städte Deutschlands, Berlin und Hamburg ab 2021 im 30-Minutentakt.

Regine Günther, Senatorin für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz des Landes Berlin:

„Die EU-Förderung bestätigt, wie richtig und vorausschauend unsere Entscheidung ist, den Schienenausbau der Metropolregion als gemeinsames Projekt beider Länder mit der Bahn und dem VBB voranzubringen. Mit dem sechsgleisigen Ausbau des Nadelöhrs Spandau-Nauen versorgen wir nicht nur die zahlreichen Pendler*innen aus dem Nordwesten Berlins, wir stärken auch die Anbindung an Hamburg und entlasten den Güterverkehr für den nördlichen transeuropäischen Raum. Der Verkehr, für den bislang nur zwei Gleise zur Verfügung stehen, soll künftig möglichst je zwei eigene Gleise für die S-Bahn, den Regionalverkehr und den Fernverkehr erhalten.“

Guido Beermann, Minister für Infrastruktur und Landesplanung:

„Ich freue mich, dass die Europäische Union die CEF-Mittel für den Ausbau der Strecke Berlin-Spandau – Nauen freigegeben hat. Das ist ein wichtiger Schritt, um klimafreundliche und zukunftssichere Mobilität in Berlin und Brandenburg und damit auch das wirtschaftliche Wachstum in beiden Ländern weiter voranzubringen. Die EU erkennt mit ihrer Förderung an, was wir schon lange wissen: Die Strecke hat nicht nur große Bedeutung für die vielen Pendlerinnen und Pendler in der Hauptstadtregion und den Fernverkehr zwischen Berlin und Hamburg, sondern auch für den europäischen Bahnverkehr. Deshalb unterstützt das Land Brandenburg ihren Ausbau und das gesamte Projekt i2030 mit Landesmitteln sowie als Partner dieser wichtigen Initiative. Die Hamburger Bahn hat für das Land Brandenburg zudem im Zusammenhang mit der Umsetzung des Deutschlandtakts eine hohe Bedeutung. Hierzu sind wir in intensiver Abstimmung mit dem BMVI – vor allem zum Ausbau des Knoten Wittenberge.“

Roger Lewandowski, Landrat des Landkreises Havelland:

„Besonders der viergleisige Ausbau der Fern- und Regionalbahnstrecke zwischen Berlin-Spandau und Nauen ist für den Landkreis Havelland von großer Bedeutung. Mit einer Verdichtung des Regionalbahnverkehrs kann man hier der gesteigerten Fahrgastnachfrage gerecht werden und für eine Entspannung in den Hauptverkehrszeiten sorgen. Das ist eine hervorragende Nachricht für alle Pendlerinnen und Pendler, die täglich auf dieser Strecke unterwegs sind. Nach der Vorplanungsphase müssen dann aber auch zügig die nötigen Entscheidungen getroffen werden, um dann so schnell wie möglich mit der Umsetzung des Vorhabens beginnen zu können.“

Helmut Kleebank, Bezirksbürgermeister des Berliner Bezirks Spandau:

„Endlich werden der Ausbau des Regionalverkehrs und die Verlängerung der S-Bahn in Richtung Havelland konkret. Nur mit diesen beiden Maßnahmen kann der tägliche Verkehrskollaps auf Spandaus Straßen im Berufsverkehr erfolgreich bekämpft werden. Und ein Gebot der Stunde ist es wegen der notwendigen CO2-Reduzierung sowieso. Die Finanzierungszusage der EU untermauert m. E. die Notwendigkeit, dieses Vorhaben mit Tempo voranzutreiben.“

Die Vorplanung für den i2030-Korridor wird bis Ende 2023 andauern. Derzeit läuft die EU-weite Ausschreibung für das Planungsbüro, damit im kommenden Jahr die vertiefenden Planungen beginnen können. Ziel ist es, konkretere Angaben zu Kosten und Dauer der Umsetzung zu ermitteln. Die Vorplanung wird eine Vorzugsvariante ermitteln, die letztlich in einem Planfeststellungsverfahren fixiert werden kann. Innerhalb des Planungsprozesses werden die betroffenen Bürger*innen und Anrainerkommunen frühzeitig einbezogen.

Projektumfang:

1. Ausbau zwischen Berlin Spandau und Nauen:

– Fernbahnausbau mit einer 4-Gleisigkeit (derzeit 2-gleisig)

– Verlängerung der S-Bahn nach Finkenkrug mit und ohne Abzweig zur Falkenseer Chaussee

2. Erweiterung des Fernbahnhofs Berlin Spandau 

– Errichtung zweier zusätzlicher Bahnsteigkanten auf der südlichen Seite

– Errichtung von zwei zusätzlichen Kreuzungsbauwerken

– Ergänzung von Weichenverbindungen

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Gutachter prüft alternative Antriebe für Prignitz-Express

Nord-West: Prignitz Express, Station Rheinsberger Tor, Foto VBB

i2030-Projekt Prignitz-Express: Gutachter prüft alternative Antriebe für RE6/RB55

Bis Ende 2028 sollen Schienenfahrzeuge für den Prignitz-Express auf alternative Antriebe – mit Batterie- oder Wasserstoffspeicher – umgestellt werden.

 

29. Juli 2021

Im Verbundgebiet Berlin-Brandenburg sind bereits 84% der Schienenverkehre elektrisch unterwegs. Die Länder Berlin und Brandenburg in Zusammenarbeit mit dem VBB wollen in den nächsten Jahren auch die letzten Linien mit Dieselantrieb auf umweltfreundlichere Antriebe umstellen. Die alternativen Antriebe ermöglichen ebenso wie der etablierte Betrieb mit durchgehender Oberleitung oder Stromschiene eine emissionsfreie Fahrt – nur mit weniger Infrastruktur entlang der Strecke. Für den Prignitz-Express lässt der VBB nun mit Hilfe eines Gutachters untersuchen, welche Fahrzeuge zukünftig zum Einsatz kommen können. Ergebnisse sollen im Herbst vorliegen, der Systementscheid soll Ende des Jahres erfolgen.

Im Rahmen des Projekts i2030 wird auf dem Korridor des Prignitz-Express unter anderem das Ziel verfolgt, den RE6 und die RB55 im 30-Minuten-Takt von Hennigsdorf über Berlin-Tegel nach Berlin Gesundbrunnen einzubinden. Zudem soll die RB55 über Kremmen hinaus bis Neuruppin erweitert und die S-Bahn über Hennigsdorf hinaus bis Velten (Mark) verlängert werden. Für die Umsetzung dieser Ziele sehen die aktuellen Planungen vor, dass sich S-Bahn und Regionalverkehr zwischen Berlin-Tegel und Velten die Gleise teilen. Der Antrieb der Fahrzeuge der Berliner S-Bahn erfolgt mittels Gleichstrom aus einer seitlich angebrachten Stromschiene. Eine zusätzliche Elektrifizierung dieses Streckenabschnittes mittels einer wechselstromführenden Oberleitung scheidet aus technischen Gründen aus. Um langfristig nicht auf Dieselfahrzeuge beim Prignitz-Express setzen zu müssen, erarbeitet der Gutachter mehrere Varianten für den Einsatz alternativer Antriebe im Regionalverkehr. Dabei fließen umwelttechnische und wirtschaftliche Aspekte in die Untersuchung mit ein.

Sofern batterieelektrische Züge zum Einsatz kommen, ist zu klären, welcher Streckenabschnitt mindestens zu elektrifizieren ist. Beim Einsatz von Wasserstoffantrieben sollen ausschließlich Sonnen- und Windenergie aus regionaler Produktion zur Gewinnung des Wasserstoffs genutzt werden. Diese Variante wird bereits bei der Heidekrautbahn RB27 ab Dezember 2024 angestrebt.

Ingmar Streese, Staatssekretär für Verkehr in der Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz des Landes Berlin: „Mit dem Regionalverkehr sind die Menschen in der Metropolregion bereits heute umwelt- und klimafreundlich unterwegs. Die Untersuchung zur Umstellung des Prignitz-Express auf alternative Antriebe ist ein weiterer wichtiger Schritt zum klimaschonenden Nahverkehr in Berlin-Brandenburg. Der Umstieg der verbliebenen dieselbetriebenen Flotte auf klimafreundliche Antriebe im ÖPNV stellt – neben der be-vorstehenden Umstellung der Dieselzug-Bahnlinien im Berliner Nordosten auf elektrische Batteriezüge und der fortlaufenden Berliner E-Bus-Offensive – einen zentralen Baustein der Verkehrswende dar.“

Guido Beermann, Minister für Infrastruktur und Landesplanung des Landes Brandenburg: „Von Brandenburg nach Berlin gibt es deutschlandweit die meisten Pendlerinnen und Pendler zwischen den Bundesländern. Wir arbeiten stetig daran, unser attraktives ÖPNV-Angebot weiter auszubauen. Das ist nicht nur gut für Brandenburg, sondern auch für unser Klima. Denn ein wichtiger Baustein ist es dabei, die Antriebe auf der Schiene klimafreundlich zu gestalten. Das schafft zusätzliche Akzeptanz für den Schienenverkehr und steigert den Anreiz, diesen noch intensiver zu nutzen. Ich freue mich daher sehr, dass wir mit dem Prignitz-Express dem Beispiel der Heidekrautbahn folgen.“

Dr. Joachim Trettin, Konzernbevollmächtigter der Deutschen Bahn AG für die Länder Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern: „In den vergangenen 30 Jahren konnte allein die Bahn ihre CO2-Emissionen signifikant um rund 70 Prozent senken. Das zeigt: Bahnfahren ist praktizierter Klimaschutz. Wo Züge im Nahverkehr nicht elektrisch unterwegs sind, lösen wir den Diesel Schritt für Schritt durch alternative Antriebe und Kraftstoffe ab. Die Bahn baut dafür neue Infrastrukturen für Akku-Züge auf, bietet erste Lösungen für die Versorgung von Brennstoffzellen-Zügen mit Wasserstoff und arbeitet am Einsatz synthetischer Kraftstoffe auf der Schiene. Nur so gelingt die Mobilitäts- und Klimawende.“

VBB-Geschäftsführerin Susanne Henckel: „Nach dem Netz Ostbrandenburg und der Heidekrautbahn wollen wir auf Basis des Gutachtens den Prignitz-Express als drittes Vergabenetz mit alternativen Antrieben an den Start bringen. So bauen wir den Klimavorsprung des umweltfreundlichen Nahverkehrs im Verbundgebiet Berlin-Brandenburg weiter aus und tun gleichzeitig etwas für die Verkehrswende.“

In den kommenden Monaten werden Daten zu folgenden Themenfeldern gesammelt.

  • Marktanalyse zu Fahrzeugen mit alternativen Antrieben
  • Erstellung der Betriebskonzepte
  • Dimensionierung der Infrastruktur
  • Berechnungen zur Wirtschaftlichkeit
  • Prüfung geeigneter Förderprogramme

Mit den Ergebnissen können die Länder und der VBB eine qualitative Bewertung vornehmen und Entscheidungen treffen, welche Infrastruktur geplant und wie zukünftige Vergaben gestaltet werden müssen.

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Übergabe Fördermittelbescheide zum Wasserstoffprojekt durch Bundesminister Scheuer an NEB

Bescheidübergabe_BMVI_Andreas_Scheuer (BMVI)

Startschuss für die Erzeugung und Nutzung von grünem Wasserstoff im Schienenpersonennahverkehr in Brandenburg

Bundesminister Andreas Scheuer überreicht rund 25 Millionen Euro Fördermittel an Verbundvorhaben in den Brandenburger Landkreisen Barnim und Oberhavel

03. Mai 2021

Es ist der Startschuss für ein wegweisendes Vorhaben, den Bundesminister Andreas Scheuer am heutigen Tag am Bahnhof Basdorf gemeinsam mit Vertreter*innen der Landes- und Kommunalpolitik gab: Es geht um nichts weniger als den Aufbau einer regionalen Wasserstoffinfrastruktur.

Andreas Scheuer, Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur: „Wir reaktivieren die Stammstrecke der Heidekrautbahn, wir verbinden das Umland mit der Metropole Berlin – und das alles mit 100 Prozent grünem Wasserstoff: Heute gehen wir erneut einen Riesenschritt in Richtung klimaneutraler Schienenverkehr. Damit setzen wir unsere Nationale Wasserstoffstrategie konsequent um.“

Insgesamt rund 25 Millionen Euro waren im Gepäck des Ministers, die er an die drei Vorhabenträger ENERTRAG, Niederbarnimer Eisenbahn (NEB) und Kreiswerke Barnim überreichte. Die drei bereits langjährig in der Region nördlich von Berlin engagierten Verbundpartner wollen mit dieser Unterstützung Maßstäbe im Aufbau einer regionalen Wasserstoffinfrastruktur
und nachhaltiger Mobilität im Schienenpersonennahverkehr (SPNV) setzen. „Durch den Betrieb wasserstoffbetriebener Fahrzeuge können die Geräuschbelastung reduziert und ein CO2-Ausstoß im Regionalverkehr vermieden werden“, erläutert Detlef Bröcker, Vorstand der Niederbarnimer Eisenbahn, das Kernziel des Vorhabens. „Der „grüne“ Wasserstoff wird nicht nur zu 100% aus lokal gewonnenen, erneuerbaren Energien erzeugt, sondern ermöglicht auch einen vollständig emissionsfreien SPNV auf der Heidekrautbahn über die gesamte Wertschöpfungskette.“ Die NEB erhält eine Förderung von rund neun Millionen Euro, um ab Dezember 2024 sechs Wasserstoff-Brennstoffzellen-Züge auf der Regionalbahnlinie RB27 einsetzen zu können. „Die Wasserstoffzüge steigern die Attraktivität des SPNV für Berufsverkehr und Tourismus und unterstützen den Ausbau einer umweltfreundlichen, grünen Mobilität in der Region“, ergänzt Bröcker. „Durch die parallel erfolgende Reaktivierung der Stammstrecke der Heidekrautbahn entstehen zusätzliche, herausragende Synergien, die für den Klimaschutz und zur Förderung eines nachhaltigen SPNV für die Region nördlich von Berlin genutzt werden können.“

Für den benötigten Wasserstoff, der zu 100% aus regenerativ erzeugtem Strom produziert werden soll, sorgt der erfahrene Energieerzeuger ENERTRAG, der für den Aufbau eines Wasserstoffwerkes Fördermittel in Höhe von ca. 13 Millionen Euro erhält. „Wir wollen unsere Region mit Wasserstoff aus Windkraft versorgen. Er ist der billigste erneuerbare Treibstoff. Unser Hybridkraftwerk zeigt seit zehn Jahren, dass die Elektrolyse erneuerbare Energie problemlos speicherbar macht. Wasserstoff ist die Voraussetzung für eine erfolgreiche Energiewende. Im Verkehrsbereich, welcher dringend weniger Kohlendioxid ausstoßen muss, ist er die ideale Ergänzung zum Strom. Mit der Bahn durch Brandenburg zu fahren macht sicher doppelt so viel Freude, wenn der Treibstoff aus hiesigen Windmühlen stammt“, beschreibt Jörg Müller, ENERTRAG-Vorstandsvorsitzender die Rolle im gemeinsamen Vorhaben.
Die Kreiswerke Barnim, dritte Partnerin im Verbund, wird mit der Errichtung einer Wasserstoff-Zugtankstelle die nötigen infrastrukturellen Voraussetzungen schaffen, um den produzierten Wasserstoff am Ort des Energiebedarfes zur Verfügung zu stellen. Das Vorhaben wird mit 2,5 Millionen Euro unterstützt. „Wir arbeiten als Verbund bereits seit 2017 gemeinsam an dem Ziel, in unserer Region den Stromertrag aus den erneuerbaren Energieanlagen auch direkt zu nutzen, Wertschöpfung zu generieren und die Energiewende voranzubringen. Der Fördermittelbescheid ist ein starkes Signal und notwendige Unterstützung für die Akteure, um im Einsatz von Wasserstoff und dem Aufbau notwendiger Infrastruktur international nicht den Anschluss zu verlieren“, so Christian Mehnert, Geschäftsführer Kreiswerke Barnim.

Jörg Steinbach, Minister für Wirtschaft, Arbeit und Energie des Landes Brandenburg: „Ich unterstütze das hürdenreiche Projekt zur Umstellung des Schienenpersonennahverkehrs auf der Heidekrautbahnlinie auf Wasserstoff-Brennstoffzellenzüge seit mehreren Jahren. Mit dem offiziellen Startschuss für das Projekt wird nun endlich noch stärker sichtbar, dass Brandenburg mit seinen innovativen Unternehmen die Energiewende aktiv vorantreibt – und das nicht nur im Stromsektor, sondern auch bei der Mobilität. Das Wasserstoff-Projekt verdeutlicht, wie die für die Energiewende so wichtige Sektorenkopplung in der Mobilität funktionieren kann. Ich bin überzeugt, dass Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologien zukünftig eine entscheidende industriepolitische Wirtschaftskraft entfalten werden.“

Guido Beermann, Minister für Infrastruktur und Landesplanung des Landes Brandenburg: „Wir wollen die Verkehrswende in unserem Land voranbringen. Damit noch mehr Menschen auf nachhaltige Verkehrsmittel wie die Bahn umsteigen, bauen wir das Angebot im SPNV weiter aus. Ich freue mich, dass wir im Rahmen des Projekts i2030 nicht nur die historische Stammstrecke der Heidekrautbahn reaktivieren, sondern auch den Startschuss für eine klimafreundliche Wasserstoff-Infrastruktur geben. Das ist ein wichtiger Schritt für mehr Mobilität und für die wirtschaftliche Entwicklung in Brandenburg.“

Mit Übergabe des Fördermittelbescheides können die Partner in die Detailplanung für die Wasserstofferzeugungs- und Infrastrukturanlagen sowie Fahrzeuge starten und die erforderlichen Genehmigungsverfahren einleiten. Ziel ist der Einsatz von brennstoffzellenbetriebenen Zügen zum Fahrplanwechsel am 15.12.2024.

Die Gesamtkosten des Verbundvorhabens belaufen sich auf ca. 100 Millionen Euro. Die Forschungspartner BTU Cottbus-Senftenberg und das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt e.V. (DLR) werden die wissenschaftliche Begleitung des Vorhabens übernehmen. Die Gewinnung neuer Erkenntnisse
über den langfristigen Einsatz der Wasserstoff-Brennstoffzellentechnologie im SPNV unter Nutzung von ausschließlich grünem Wasserstoff durch Direktkopplung an EE-Anlagen zur Erzeugung von Elektrolyse-Wasserstoff aus 100% EE-Strom ist ein zentrales Element im Verbundvorhaben.
Das Projekt „Einsatz von Wasserstoff-Brennstoffzellenantrieben im Nahverkehr des Landkreises Barnim“ wird im Rahmen des Nationalen Innovationsprogramms Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie mit insgesamt rund 25 Millionen Euro durch das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur gefördert. Die Förderrichtlinie wird von der NOW GmbH koordiniert und durch den Projektträger Jülich (PtJ) umgesetzt.

 

Ansprechpartner: Christian Mehnert
Telefon: 03334 526 20 10
E-Mail: info@kreiswerke-barnim.de
www.kreiswerke-barnim.de

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Finanzierung der Planungskosten für Verbesserungen bei Berliner S-Bahn

Verkehrsknoten Ostkreuz, Foto: Deutsche Bahn AG, Volker Emersleben

Berliner S-Bahn: Länder finanzieren Planungskosten für Verbesserungen im Berliner S-Bahnnetz

Länder Berlin und Brandenburg unterzeichnen Sammelvereinbarung mit Deutscher Bahn • Maßnahmenpaket von 35 Einzelprojekten wird vorangetrieben

26. Februar 2021

Die Länder Berlin und Brandenburg haben eine Finanzierungsvereinbarung mit der Deutschen Bahn für die nächsten Planungsschritte zur Weiterentwicklung und Engpassbeseitigung im Netz der Berliner S-Bahn unterzeichnet. Das Maßnahmenpaket umfasst rund 35 Einzelmaßnahmen, die in den nächsten Jahren geplant und umgesetzt werden sollen. Für die kommenden Projektplanungen stehen zunächst insgesamt rund 30 Mio. Euro Landesmittel zur Verfügung. Der Netzausbau ist Bestandteil des Infrastrukturprojektes i2030, in dem sich die Länder Berlin und Brandenburg, die Deutsche Bahn und der Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg (VBB) zusammengeschlossen haben. Für die gesamte Hauptstadtregion sollen damit mehr und bessere Schienenverbindungen geschaffen werden.

Die 35 einzelnen infrastrukturellen Maßnahmen, zu denen sich die i2030-Partner verständigt haben, sind zur Bestellung zusätzlicher Verkehrsleistungen, zur Verbesserung der Betriebsqualität und für die geplanten Streckenausbauten im Berliner S-Bahnnetz

erforderlich. In der nun geschlossenen Sammelvereinbarung werden alle Maßnahmen der Vor- bis hin zur Genehmigungsplanung geregelt. Im ersten Teilpaket stehen nun mit dieser Finanzierungsvereinbarung insgesamt 30 Millionen Euro zur Weiterführung der Konzeption von zehn Einzelmaßnahmen bereit. Diese Mittel werden in den kommenden Jahren für die Vorbereitung weiterer Schritte innerhalb der Sammelvereinbarung aufgestockt.

Regine Günther, Senatorin für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz des Landes Berlin:

„Die Verbesserungen auf Berlins S-Bahn-Strecken sind das Herzstück des i2030-Infrastrukturprojekts für die Hauptstadtregion. In den nächsten Jahren werden Hunderte neuer moderner Wagen auf den Strecken fahren, die eine viel engere Taktdichte im S-Bahn-Verkehr ermöglichen. Gerade deshalb sind die geplanten Erweiterungen und Optimierungen in der Schieneninfrastruktur so wichtig. Zusätzliche Stationen zählen genauso dazu wie neue Weichenverbindungen, Abstellanlagen und eine stabile Energieversorgung. Es geht um ein verlässliches, deutlich attraktiveres Angebot für leistungsfähige und umweltfreundliche Mobilität in Berlin und Brandenburg.“

Guido Beermann, Minister für Infrastruktur und Landesplanung des Landes Brandenburg:

„Zusammen gestalten wir den Nahverkehr der Zukunft. Wir wollen die Mobilität weiter verbessern und setzen dabei auch auf die S-Bahn. Gerade für die dynamische wirtschaftliche Entwicklung der Hauptstadtregion ist sie als wichtiges Bindeglied zwischen Brandenburg und Berlin schon jetzt essenziell. Damit noch mehr Menschen auf das klimafreundliche Verkehrsmittel umsteigen, wollen wir Engpässe beseitigen und die Qualität des S-Bahn-Angebots weiter verbessern. So tragen wir dazu bei, die wachsenden Pendlerströme nach und aus Berlin zu entzerren und die Verkehrswende voranzubringen.“

Alexander Kaczmarek, Konzernbevollmächtigter der Deutschen Bahn AG für das Land Berlin:

„Die Deutsche Bahn hat die Berliner S-Bahn mit der Qualitätsoffensive „S-Bahn Plus“ in den letzten Jahren auf ein neues Niveau der Zuverlässigkeit und Pünktlichkeit gebracht. 97,1 % Pünktlichkeit in 2020 sind ein neuer Spitzenwert. Um das System noch weiter zu verbessern, sind nun umfangreiche Investitionen in die Infrastruktur unumgänglich. Die Mobilitätswende ist in vollem Gange und dafür brauchen wir im S-Bahnnetz zusätzliche Gleise, Bahnsteigkanten und Abstellanlagen. In dem Gemeinschaftsprojekt i2030 der Länder Berlin, Brandenburg und der DB nimmt das S-Bahnpaket deshalb eine prominente Stelle ein. Die Planungen können jetzt neue Fahrt aufnehmen. Am Ende werden unsere Fahrgäste durch dichtere Takte, längere S-Bahnzüge und neue Verbindungen profitieren.“

VBB-Geschäftsführerin Susanne Henckel:

„Die Berliner S-Bahn ist von zentraler Bedeutung für den öffentlichen Nahverkehr in der Hauptstadt und dem unmittelbaren Brandenburger Umland. Die Qualität, besonders die Zuverlässigkeit, hat sich in den letzten Jahren stetig verbessert. Um diesen Trend fortzuführen und weiter auszubauen, müssen jetzt die Weichen für die Weiterentwicklung des S-Bahnnetzes gestellt werden. Dass nicht alle 35 Einzelmaßnahmen gleichzeitig angepackt werden können, verwundert bei der Komplexität dieses Vorhabens nicht. Dieses ambitionierte Paket muss jetzt Schritt für Schritt umgesetzt werden. Die Finanzierungsvereinbarung gibt uns nun dafür eine klare Planungssicherheit für die kommenden Jahre, darüber freue ich mich natürlich, auch und besonders im Hinblick auf die umzusetzende Verkehrswende!“

Der Fokus liegt zunächst auf dem Ausbau von Abstellanlagen und Werkstätten. Im Zuge der S-Bahnausschreibung werden der Zugflotte für die Angebotsverdichtung in den kommenden Jahren mindestens 1.308 neue S-Bahn-Wagen zugeführt. Für die Reinigung, Wartung und Reparatur der zusätzlichen Wagen werden mehr Kapazitäten für das Abstellen und die Instandsetzung benötigt. Die zusätzliche Infrastruktur wird auch innerhalb von i2030 geplant und umgesetzt. Weitere Schwerpunkte zum Ausbau sind der Streckenausbau zur Ermöglichung eines 10-Minuten-Taktes auf den Außenstrecken, neue Stationen zur Verbesserung der Erschließung von Wohnsiedlungen und Gewerbegebiete, sowie infrastrukturelle Verbesserungen durch neue Weichenverbindungen, Stabilisierung der Energieversorgung und moderne Leit- und Sicherungstechnik.

Hintergrund Berliner S-Bahn: Die S-Bahn leistet einen wichtigen Beitrag für eine klimafreundliche Mobilität in der Stadt und auf den Siedlungsachsen im nahegelegenen Umland. Sie ist komplett elektrifiziert und fährt schon bald vollständig mit Ökostrom. Die Fahrgäste profitieren von einem gut ausgebauten Netz und kurzen Fahrzeiten durch die großflächige Stadt. Die S-Bahn vernetzt den Innenstadtbereich mehrmals die Stunde mit den Umlandgemeinden. Sie bringt bereits heute täglich etwa 1,5 Millionen Menschen von A nach B. Seit Jahren entscheiden sich immer mehr Menschen für die S-Bahn. So stiegen die Fahrgastzahlen von 2012 bis 2018 um 21 Prozent. Der

aktuelle Berliner Nahverkehrsplan rechnet bis 2030 mit einer weiteren Nachfragesteigerung von bis zu 42 Prozent für die öffentlichen Verkehrsangebote.

Das i2030-Maßnahmenpaket ermöglicht die Umsetzung folgender Ziele:

  • Mehr Züge: Angebotsausweitung und mehr Kapazität
  • Ausweitung des 10-Minuten-Taktes auf Außenästen des Netzes
  • Verbesserung der Pünktlichkeit und der Zuverlässigkeit
  • Erweiterung des Netzes für einen stabilen Verkehr nicht nur im Regelbetrieb, sondern auch bei Sonderbetrieb mit planmäßigen Baumaßnahmen und außerplanmäßigen Störungen
  • Veränderung des Modal Split zu Gunsten des ÖPNV
  • Senkung des CO2-Ausstoßes

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Fortschritt im i2030-Projekt RE1

RE1 auf der Stadtbahn, Foto VBB

Bahnsteigverlängerungen zum Halt von längeren Zügen gehen in die Umsetzung - Finanzierung der Planungen gesichert

Land Brandenburg unterzeichnet Finanzierungsvereinbarung mit Deutscher Bahn • Ausbau der Stationen zum Halt achtteiliger Züge ab 2025 angestrebt • Inbetriebnahme für 2028 vorgesehen

15. Januar 2021

Das Land Brandenburg hat gemeinsam mit der Deutschen Bahn eine Finanzierungsvereinbarung für die Verlängerung der Bahnsteige auf der Linie RE1 unterzeichnet. Somit können zukünftig weitere Züge zwischen Brandenburg und Eisenhüttenstadt mit einer erhöhten Kapazität von bis zu 800 Sitzplätzen fahren. Für die Vorplanung bis zur Genehmigungsplanung stehen nun rund 7 Mio. Euro aus Landesmitteln zur Verfügung. Mit der Erteilung des Planrechts für die einzelnen Stationen wird im Jahr 2025 gerechnet. Die ersten längeren Züge könnten dann 2028 an allen Bahnhöfen der Linie RE1 halten.  Dieses Vorhaben ist Bestandteil des Infrastrukturprojektes i2030, in dem sich die Länder Berlin und Brandenburg, die Deutsche Bahn und der Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg (VBB) zusammengeschlossen haben. Für die gesamte Hauptstadtregion sollen damit mehr und vor allem leitungsfähigere, bessere Schienenverbindungen geschaffen werden.

Das Bahnangebot auf der RE1-Strecke wird bereits mit dem neuen Verkehrsvertrag Elbe-Spree ab Ende 2022 ausgeweitet. In der Hauptverkehrszeit werden dann die Taktzeiten zwischen Brandenburg an der Havel und Frankfurt (Oder) und damit auch die Sitzplatzkapazitäten erhöht. Für die Betriebsaufnahme im Dezember 2022 wurde bereits die Anpassung einzelner Bahnsteige vereinbart. Die zusätzlich zum bestehenden Angebot fahrenden neuen, achtteiligen Züge werden in dieser Phase an den stark frequentierten Stationen halten, die schon heute über ausreichend lange Bahnsteige verfügen.

Mit den jetzt beginnenden Planungen sollen mittelfristig auch die Bahnsteige der anderen Zwischenhalte entlang der Linie RE1 im Land Brandenburg verlängert werden. Dadurch kann das Sitzplatzangebot auf vielen weiteren Fahrten zwischen Brandenburg Hbf und Eisenhüttenstadt noch einmal deutlich erhöht werden. Die Finanzierungsvereinbarung sieht vor, die Planungsgrundlagen für die betroffenen Stationen in den kommenden Jahren zu schaffen und den Ausbau vorzubereiten.

Guido Beermann, Minister für Infrastruktur und Landesplanung des Landes Brandenburg:

„Damit die Wirtschaft in Brandenburg und Berlin weiter wachsen kann, brauchen wir mehr klimafreundliche Mobilitätsangebote. Das gilt auch für die gesamte Hauptstadtregion. Mit der Finanzierungsvereinbarung im Rahmen unseres gemeinsamen Infrastrukturprojektes i2030 kommen wir diesem Ziel wieder einen entscheidenden Schritt näher. Der RE1 bietet eine schnelle Verbindung zwischen wichtigen Städten Brandenburgs mit Berlin und zwischen den beiden Hauptstädten. Von der Verlängerung der Bahnsteige auf der Linie werden die vielen Pendlerinnen und Pendler profitieren. Gleichzeitig leisten wir einen Beitrag für die Verkehrswende und damit zum Klimaschutz.“

Dr. Joachim Trettin, Konzernbevollmächtigter der Deutschen Bahn AG für die Länder Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern:

„Mit der SPNV-Ausschreibung Elbe-Spree kam ein Fahrzeugkonzept zum Tragen, welches das vorgegebene Bedienungskonzept nur ermöglicht, wenn Änderungen an vorhandenen Bahnsteigen sowie dem damit verbundenen Regelwerk erfolgen. Diese notwendigen Änderungen wurden in enger Zusammenarbeit mit dem Eisenbahn-Bundesamt, DB Station&Service sowie DB Netz identifiziert und mit den Ländern Brandenburg und Berlin sowie dem VBB bewertet. Dank der engen und konstruktiven Zusammenarbeit und dem jetzt erfolgten Abschluss der Finanzierungsvereinbarung ist der Weg frei für erhebliche Kapazitätserweiterungen auf der RE 1, beginnend ab Dezember 2022.“ 

Susanne Henckel, Geschäftsführerin des Verkehrsverbundes Berlin-Brandenburg (VBB):

„Bahnsteigverlängerungen zum Halt längerer Züge sind deutschlandweit ein essentielles Thema zur Steigerung der Attraktivität und Leistungsfähigkeit des Schienenpersonennahverkehrs.
Auch im Verbundgebiet des VBB müssen in den kommenden Jahren zahlreiche Bahnsteige vor allem abseits der großen Knotenbahnhöfe angepasst werden, um unsere Angebote im Nahverkehr auszubauen und attraktiv zu gestalten. Mit der Finanzierungsvereinbarung ist die Grundlage für eine planerische und bauliche Umsetzung durch die Deutsche Bahn fixiert, damit das bereits ab Dezember 2022 mit dem Netz Elbe-Spree nahezu verdoppelte Sitzplatzangebot auf der Linie RE1 auch zukünftig weiter mit dem steigenden Bedarf mithalten kann. Ein weiterer wichtiger Mosaikstein in der Verkehrswende der Metropolregion Berlin-Brandenburg.“

 

Die Verlängerungen der Bahnsteige müssen individuell geplant werden. Engpässe durch Brücken, Straßen oder Bebauungen erfordern für jede Station ein eigenes Lösungskonzept. Machbarkeitsuntersuchungen für die betroffenen Verkehrsstationen sind erstellt und die Planungen können mit der gezeichneten Finanzierungsvereinbarung durch die Deutsche Bahn bis zum bestandskräftigen Planrecht geführt werden.

 

Hintergrund RE1

Der RE1 bringt wichtige Städte Brandenburgs und Berlin näher zusammen und schließt über Magdeburg auch das Nachbarland Sachsen-Anhalt an: Er verbindet in nur 25 Minuten die beiden Hauptbahnhöfe von Potsdam und Berlin miteinander und bewältigt schon alleine damit einen Großteil des Pendlerverkehrs in der Hauptstadtregion.

Von der Wiege der Mark, Brandenburg an der Havel, nach Potsdam Hbf. braucht der RE 1 nur etwa 25 Minuten und nach Berlin Hbf. rund 50 Minuten Fahrzeit. Der Hochschulstandort Frankfurt (Oder) ist mit dem RE1 in zirka 70 Minuten von Berlin Hbf. aus erreichbar. Alle Gemeinden entlang der Strecke profitieren von dem Anschluss an die schnelle und dicht getaktete Verbindung. Nicht zuletzt wird auch die Ansiedlung des Elektroauto-Herstellers Tesla in der Nähe der RE1-Station Fangschleuse zu einer steigenden Fahrgastnachfrage führen.

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Europäische Union bewilligt Förderung für Planungen des i2030-Projekts Berlin-Spandau – Nauen

European-Academy-CEF-Funding

EU beteiligt sich an Planungskosten für Schienenausbau zwischen Berlin-Spandau und Nauen mit 7,3 Millionen Euro

Die EU hat im Rahmen des Infrastruktur-Förderprogramms „Connecting Europe Facility (CEF)“ die Förderung zum Ausbau der Hamburger Bahn zwischen Berlin-Spandau bis Nauen bestätigt, nachdem die beiden Länder Berlin und Brandenburg im August bereits die Finanzierungsvereinbarung für die Vorplanung unterzeichnet haben. Das Vorhaben gehört zum Schienenausbauprojekt i2030, in dem sich Berlin und Brandenburg, die Deutsche Bahn und der Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg (VBB) zusammengeschlossen haben, um mehr und bessere Schienenverbindungen für die gesamte Hauptstadtregion zu schaffen.

18. Dezember 2020

CEF ist ein zentrales Förderinstrument der EU, um den Ausbau von hochleistungsfähiger Infrastruktur in Europa zu fördern. Ein Großteil des Güter- und Personenverkehrs soll dabei auf die Schiene verlagert werden.

Im Frühjahr 2020 haben die Länder Berlin und Brandenburg in Abstimmung mit dem Bundesministerium für Verkehr und Infrastruktur (BMVI) den Antrag auf Förderung des Ausbaus der Strecke zwischen Berlin-Spandau und Nauen bei der EU eingereicht. Mit dem bewilligten Förderbescheid stehen nun zunächst 7,3 Millionen Euro EU-Mittel für die Vorplanung zur Verfügung. Insgesamt belaufen sich die Planungskosten auf 23 Millionen Euro. Die restlichen Kosten werden durch die beiden Länder abgesichert.

Die Strecke zwischen Berlin-Spandau und Nauen liegt auf dem transeuropäischen Nordsee-Ostsee-Korridor, dessen weiterer Ausbau prioritäre Zielstellung auf europäischer Ebene ist. Er steigert die Wettbewerbsfähigkeit der Hauptstadtregion sowie die Wirtschaftsbeziehungen im gesamteuropäischen Raum. Die Hamburger Bahn hat im Fern-, Güter- und Regionalverkehr schon heute eine große Bedeutung. Im Schienengüterverkehr ist sie eine der wichtigsten Seehafen-Hinterland-Strecken und dient der Güterabfuhr vom Hamburger Hafen Richtung Ostdeutschland, Polen, Tschechien und darüber hinaus. Im Fernverkehr verbindet sie die beiden größten Städte Deutschlands, Berlin und Hamburg ab 2021 im 30-Minutentakt.

Regine Günther, Senatorin für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz des Landes Berlin:

„Die EU-Förderung bestätigt, wie richtig und vorausschauend unsere Entscheidung ist, den Schienenausbau der Metropolregion als gemeinsames Projekt beider Länder mit der Bahn und dem VBB voranzubringen. Mit dem sechsgleisigen Ausbau des Nadelöhrs Spandau-Nauen versorgen wir nicht nur die zahlreichen Pendler*innen aus dem Nordwesten Berlins, wir stärken auch die Anbindung an Hamburg und entlasten den Güterverkehr für den nördlichen transeuropäischen Raum. Der Verkehr, für den bislang nur zwei Gleise zur Verfügung stehen, soll künftig möglichst je zwei eigene Gleise für die S-Bahn, den Regionalverkehr und den Fernverkehr erhalten.“

Guido Beermann, Minister für Infrastruktur und Landesplanung:

„Ich freue mich, dass die Europäische Union die CEF-Mittel für den Ausbau der Strecke Berlin-Spandau – Nauen freigegeben hat. Das ist ein wichtiger Schritt, um klimafreundliche und zukunftssichere Mobilität in Berlin und Brandenburg und damit auch das wirtschaftliche Wachstum in beiden Ländern weiter voranzubringen. Die EU erkennt mit ihrer Förderung an, was wir schon lange wissen: Die Strecke hat nicht nur große Bedeutung für die vielen Pendlerinnen und Pendler in der Hauptstadtregion und den Fernverkehr zwischen Berlin und Hamburg, sondern auch für den europäischen Bahnverkehr. Deshalb unterstützt das Land Brandenburg ihren Ausbau und das gesamte Projekt i2030 mit Landesmitteln sowie als Partner dieser wichtigen Initiative. Die Hamburger Bahn hat für das Land Brandenburg zudem im Zusammenhang mit der Umsetzung des Deutschlandtakts eine hohe Bedeutung. Hierzu sind wir in intensiver Abstimmung mit dem BMVI – vor allem zum Ausbau des Knoten Wittenberge.“

Roger Lewandowski, Landrat des Landkreises Havelland:

„Besonders der viergleisige Ausbau der Fern- und Regionalbahnstrecke zwischen Berlin-Spandau und Nauen ist für den Landkreis Havelland von großer Bedeutung. Mit einer Verdichtung des Regionalbahnverkehrs kann man hier der gesteigerten Fahrgastnachfrage gerecht werden und für eine Entspannung in den Hauptverkehrszeiten sorgen. Das ist eine hervorragende Nachricht für alle Pendlerinnen und Pendler, die täglich auf dieser Strecke unterwegs sind. Nach der Vorplanungsphase müssen dann aber auch zügig die nötigen Entscheidungen getroffen werden, um dann so schnell wie möglich mit der Umsetzung des Vorhabens beginnen zu können.“

Helmut Kleebank, Bezirksbürgermeister des Berliner Bezirks Spandau:

„Endlich werden der Ausbau des Regionalverkehrs und die Verlängerung der S-Bahn in Richtung Havelland konkret. Nur mit diesen beiden Maßnahmen kann der tägliche Verkehrskollaps auf Spandaus Straßen im Berufsverkehr erfolgreich bekämpft werden. Und ein Gebot der Stunde ist es wegen der notwendigen CO2-Reduzierung sowieso. Die Finanzierungszusage der EU untermauert m. E. die Notwendigkeit, dieses Vorhaben mit Tempo voranzutreiben.“

Die Vorplanung für den i2030-Korridor wird bis Ende 2023 andauern. Derzeit läuft die EU-weite Ausschreibung für das Planungsbüro, damit im kommenden Jahr die vertiefenden Planungen beginnen können. Ziel ist es, konkretere Angaben zu Kosten und Dauer der Umsetzung zu ermitteln. Die Vorplanung wird eine Vorzugsvariante ermitteln, die letztlich in einem Planfeststellungsverfahren fixiert werden kann. Innerhalb des Planungsprozesses werden die betroffenen Bürger*innen und Anrainerkommunen frühzeitig einbezogen.

Projektumfang:

1. Ausbau zwischen Berlin Spandau und Nauen:

– Fernbahnausbau mit einer 4-Gleisigkeit (derzeit 2-gleisig)

– Verlängerung der S-Bahn nach Finkenkrug mit und ohne Abzweig zur Falkenseer Chaussee

2. Erweiterung des Fernbahnhofs Berlin Spandau 

– Errichtung zweier zusätzlicher Bahnsteigkanten auf der südlichen Seite

– Errichtung von zwei zusätzlichen Kreuzungsbauwerken

– Ergänzung von Weichenverbindungen

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