Europäische Union bewilligt Förderung für Planungen des i2030-Projekts Berlin-Spandau – Nauen

European-Academy-CEF-Funding

EU beteiligt sich an Planungskosten für Schienenausbau zwischen Berlin-Spandau und Nauen mit 7,3 Millionen Euro

Die EU hat im Rahmen des Infrastruktur-Förderprogramms „Connecting Europe Facility (CEF)“ die Förderung zum Ausbau der Hamburger Bahn zwischen Berlin-Spandau bis Nauen bestätigt, nachdem die beiden Länder Berlin und Brandenburg im August bereits die Finanzierungsvereinbarung für die Vorplanung unterzeichnet haben. Das Vorhaben gehört zum Schienenausbauprojekt i2030, in dem sich Berlin und Brandenburg, die Deutsche Bahn und der Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg (VBB) zusammengeschlossen haben, um mehr und bessere Schienenverbindungen für die gesamte Hauptstadtregion zu schaffen.

18. Dezember 2020

CEF ist ein zentrales Förderinstrument der EU, um den Ausbau von hochleistungsfähiger Infrastruktur in Europa zu fördern. Ein Großteil des Güter- und Personenverkehrs soll dabei auf die Schiene verlagert werden.

Im Frühjahr 2020 haben die Länder Berlin und Brandenburg in Abstimmung mit dem Bundesministerium für Verkehr und Infrastruktur (BMVI) den Antrag auf Förderung des Ausbaus der Strecke zwischen Berlin-Spandau und Nauen bei der EU eingereicht. Mit dem bewilligten Förderbescheid stehen nun zunächst 7,3 Millionen Euro EU-Mittel für die Vorplanung zur Verfügung. Insgesamt belaufen sich die Planungskosten auf 23 Millionen Euro. Die restlichen Kosten werden durch die beiden Länder abgesichert.

Die Strecke zwischen Berlin-Spandau und Nauen liegt auf dem transeuropäischen Nordsee-Ostsee-Korridor, dessen weiterer Ausbau prioritäre Zielstellung auf europäischer Ebene ist. Er steigert die Wettbewerbsfähigkeit der Hauptstadtregion sowie die Wirtschaftsbeziehungen im gesamteuropäischen Raum. Die Hamburger Bahn hat im Fern-, Güter- und Regionalverkehr schon heute eine große Bedeutung. Im Schienengüterverkehr ist sie eine der wichtigsten Seehafen-Hinterland-Strecken und dient der Güterabfuhr vom Hamburger Hafen Richtung Ostdeutschland, Polen, Tschechien und darüber hinaus. Im Fernverkehr verbindet sie die beiden größten Städte Deutschlands, Berlin und Hamburg ab 2021 im 30-Minutentakt.

Regine Günther, Senatorin für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz des Landes Berlin:

„Die EU-Förderung bestätigt, wie richtig und vorausschauend unsere Entscheidung ist, den Schienenausbau der Metropolregion als gemeinsames Projekt beider Länder mit der Bahn und dem VBB voranzubringen. Mit dem sechsgleisigen Ausbau des Nadelöhrs Spandau-Nauen versorgen wir nicht nur die zahlreichen Pendler*innen aus dem Nordwesten Berlins, wir stärken auch die Anbindung an Hamburg und entlasten den Güterverkehr für den nördlichen transeuropäischen Raum. Der Verkehr, für den bislang nur zwei Gleise zur Verfügung stehen, soll künftig möglichst je zwei eigene Gleise für die S-Bahn, den Regionalverkehr und den Fernverkehr erhalten.“

Guido Beermann, Minister für Infrastruktur und Landesplanung:

„Ich freue mich, dass die Europäische Union die CEF-Mittel für den Ausbau der Strecke Berlin-Spandau – Nauen freigegeben hat. Das ist ein wichtiger Schritt, um klimafreundliche und zukunftssichere Mobilität in Berlin und Brandenburg und damit auch das wirtschaftliche Wachstum in beiden Ländern weiter voranzubringen. Die EU erkennt mit ihrer Förderung an, was wir schon lange wissen: Die Strecke hat nicht nur große Bedeutung für die vielen Pendlerinnen und Pendler in der Hauptstadtregion und den Fernverkehr zwischen Berlin und Hamburg, sondern auch für den europäischen Bahnverkehr. Deshalb unterstützt das Land Brandenburg ihren Ausbau und das gesamte Projekt i2030 mit Landesmitteln sowie als Partner dieser wichtigen Initiative. Die Hamburger Bahn hat für das Land Brandenburg zudem im Zusammenhang mit der Umsetzung des Deutschlandtakts eine hohe Bedeutung. Hierzu sind wir in intensiver Abstimmung mit dem BMVI – vor allem zum Ausbau des Knoten Wittenberge.“

Roger Lewandowski, Landrat des Landkreises Havelland:

„Besonders der viergleisige Ausbau der Fern- und Regionalbahnstrecke zwischen Berlin-Spandau und Nauen ist für den Landkreis Havelland von großer Bedeutung. Mit einer Verdichtung des Regionalbahnverkehrs kann man hier der gesteigerten Fahrgastnachfrage gerecht werden und für eine Entspannung in den Hauptverkehrszeiten sorgen. Das ist eine hervorragende Nachricht für alle Pendlerinnen und Pendler, die täglich auf dieser Strecke unterwegs sind. Nach der Vorplanungsphase müssen dann aber auch zügig die nötigen Entscheidungen getroffen werden, um dann so schnell wie möglich mit der Umsetzung des Vorhabens beginnen zu können.“

Helmut Kleebank, Bezirksbürgermeister des Berliner Bezirks Spandau:

„Endlich werden der Ausbau des Regionalverkehrs und die Verlängerung der S-Bahn in Richtung Havelland konkret. Nur mit diesen beiden Maßnahmen kann der tägliche Verkehrskollaps auf Spandaus Straßen im Berufsverkehr erfolgreich bekämpft werden. Und ein Gebot der Stunde ist es wegen der notwendigen CO2-Reduzierung sowieso. Die Finanzierungszusage der EU untermauert m. E. die Notwendigkeit, dieses Vorhaben mit Tempo voranzutreiben.“

Die Vorplanung für den i2030-Korridor wird bis Ende 2023 andauern. Derzeit läuft die EU-weite Ausschreibung für das Planungsbüro, damit im kommenden Jahr die vertiefenden Planungen beginnen können. Ziel ist es, konkretere Angaben zu Kosten und Dauer der Umsetzung zu ermitteln. Die Vorplanung wird eine Vorzugsvariante ermitteln, die letztlich in einem Planfeststellungsverfahren fixiert werden kann. Innerhalb des Planungsprozesses werden die betroffenen Bürger*innen und Anrainerkommunen frühzeitig einbezogen.

Projektumfang:

1. Ausbau zwischen Berlin Spandau und Nauen:

– Fernbahnausbau mit einer 4-Gleisigkeit (derzeit 2-gleisig)

– Verlängerung der S-Bahn nach Finkenkrug mit und ohne Abzweig zur Falkenseer Chaussee

2. Erweiterung des Fernbahnhofs Berlin Spandau 

– Errichtung zweier zusätzlicher Bahnsteigkanten auf der südlichen Seite

– Errichtung von zwei zusätzlichen Kreuzungsbauwerken

– Ergänzung von Weichenverbindungen

Schnelle Verbindungen,
pünktliche Züge,
mehr Platz in der Bahn:


Attraktiveres Bahnangebot

Spatenstich in Wilhelmsruh: Erster Schritt zur Reaktivierung der Stammstrecke der Heidekrautbahn

Spatenstich-Wilhelmsruh, Foto: NEB

Erster Spatenstich im Projekt i2030

Die Niederbarnimer Eisenbahn (NEB) hat heute gemeinsam mit den i2030-Projektpartnern in Wilhelmsruh den ersten Spatenstich für den Wiederaufbau des Regionalbahnhofs Berlin-Wilhelmsruh in veränderter Lage gesetzt. Die Heidekrautbahn ist der erste Korridor des Infrastrukturprojekts i2030, bei dem die Baumaßnahmen beginnen.

11. Dezember 2020

Der feierliche Spatenstich wurde auf dem Vorplatz des S-Bahnhofs Wilhelmsruh durch Guido Beermann, Minister für Infrastruktur und Landesplanung des Landes Brandenburg, Regine Günther, Senatorin für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz des Landes Berlin, Susanne Henckel, Geschäftsführerin des Verkehrsverbundes Berlin-Brandenburg (VBB), Alexander Kaczmarek, Konzernbevollmächtigter der Deutschen Bahn, und Detlef Bröcker, Vorstand der Niederbarnimer Eisenbahn (NEB), vorgenommen. Den Festakt haben außerdem Vertreter der Bezirke, Landkreise und Gemeinden, durch die die Stammstrecke verläuft, mitverfolgt.

Mit dem Spatenstich beginnen die Baumaßnahmen in Wilhelmsruh. Zunächst erfolgt die Verlegung des Berliner Mauerwegs in diesem Bereich um wenige Meter nach Osten. Im Folgenden wird der neue Bahnsteig errichtet. Der Mauerweg wird während der gesamten Bauzeit wie bisher nutzbar sein. Um später eine Anbindung an Berlin Gesundbrunnen zu ermöglichen, wird der Bahnsteig nicht wie früher ebenerdig, sondern auf Höhe des zu verbreiternden Nordbahndammes errichtet. Für den Wiederaufbau des Bahnhofs sowie für die ersten 600 Meter der Stammstrecke besteht seit 2010 Baurecht.

Guido Beermann, Minister für Infrastruktur und Landesplanung des Landes Brandenburg:

„Der Spatentisch in Wilhelmsruh zeigt deutlich den Erfolg der länderüber­greifenden Zusammenarbeit im Rahmen des Infrastrukturgroßprojektes i2030. Die gemeinsamen Bemühungen, die notwendigen umfangreichen Planungs- und Prüfprozesse bei der Reaktivierung der Heidekrautbahn sowie aller i2030 Teilprojekte voranzutreiben, trägt nun sichtbare Früchte. Der Wiederaufbau des Regionalbahnhofs Berlin-Wilhelmsruh wird seinen Teil zum i2030-Gesamtziel beitragen, die Mobilität der Zukunft für die Hauptstadtregion Berlin-Brandenburg zu gestalten. Uns ist dabei wichtig, dass wir weiterhin eng mit allen beteiligten und betroffenen Akteuren zusammenarbeiten. Das ist die Voraussetzung für eine erfolgreiche Umsetzung von i2030.“

Regine Günther, Senatorin für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz des Landes Berlin:

„Heute starten wir am Bahnhof Wilhelmsruh eine historische Etappe im Projekt i2030: Wir beginnen, die Lücken im Schienenpersonennahverkehr zu schließen, die auch noch 30 Jahre nach dem Mauerfall Wegebeziehungen und Pendlerströme unterbrechen. Der südwestliche Teil der Heidekrautbahn, die alte Stammstrecke, war seit dem Mauerbau außer Funktion und teils zurückgebaut. Mit ihrer Reaktivierung können Berlin und die Metropolregion enger zusammenwachsen. Nicht nur Reinickendorf und Pankow dürfen sich über die neue Anbindung freuen, die Menschen im gesamten Berliner Norden samt der Nachbargemeinden Richtung Wandlitz werden als erste vom Infrastrukturprojekt i2030 profitieren.“

Susanne Henckel, Geschäftsführerin des Verkehrsverbundes Berlin-Brandenburg (VBB):

„Infrastrukturprojekte brauchen einen langen Atem. Wilhelmsruh und die Heidekrautbahn zeigen heute: es lohnt sich! Dass die Strecke nun reaktiviert wird, ist in zweierlei Hinsicht ein Grund zum Feiern. Zum einen geht der erste Korridor des i2030-Projektes nun ganz praktisch in die bauliche Umsetzung. Das zeigt, i2030 ist eben nicht nur ein Planungsprojekt, sondern vielmehr eine wohlüberlegte und wegweisende Maßnahme, um unseren Verkehr innerhalb der Mobilitätswende auf zukunftsorientierte Füße zu stellen. Zum anderen stehen wir in wenigen Jahren vor einer einzigartigen Premiere: ein Zug mit Wasserstoff-Antrieb aus erneuerbaren Energien. Diese Brennstoffzellentechnologie ist eine umweltschonende und gesundheitsschonende Innovation für den Umweltverbund, sie verbindet Klimaschutz mit moderner Mobilität. Wir müssen diesen positiven Impuls jetzt nutzen, um auch die Anbindung der Heidekrautbahn über die Nordbahn erfolgreich und zügig in die Spur zu bringen.“

 

Alexander Kaczmarek, Konzernbevollmächtigter der DB AG für das Land Berlin:

„Mit dem Spatenstich am Bahnhof Berlin-Wilhelmsruh erfolgt nicht nur der erste Schritt zur Reaktivierung der Stammstrecke. Es ist auch der erste Schritt zur historischen Anbindung der Heidekrautbahn an das Berliner Schienennetz. Die weiteren Schritte werden wir als DB mit den i2030-Projektpartnern begleiten und gemeinsam dafür sorgen, dass die Fahrgäste der NEB bald ohne Umstieg in Berlin-Wilhelmsruh bis nach Berlin-Gesundbrunnen durchfahren können.“

Detlef Bröcker, Vorstand der Niederbarnimer Eisenbahn (NEB):

„In den vergangenen Jahren hat die NEB wichtige konzeptionelle und planerische Vorarbeiten erbracht, um die Reaktivierung der Stammstrecke der Heidekrautbahn (RB27) zügig voranzubringen. Mit dem Beginn des Wiederaufbaus des Regionalbahnhofs Berlin-Wilhelmsruh gehen wir nun einen weiteren, entscheidenden Schritt, der zeigt: Das Projekt Reaktivierung ist ein Erfolgsmodell. Über die Stammstrecke schaffen wir eine zusätzliche, attraktive und umweltfreundliche SPNV-Verbindung mit vielen Vorteilen für Zehntausende Reisende und Anwohnende. Wir arbeiten eng mit den i2030-Projektpartnern zusammen, um dieses Ziel zügig und kosteneffektiv zu erreichen.“

Zur Geschichte der Heidekrautbahn und Reaktivierung der Stammstrecke:

Seit dem Jahr 1901 ist die Heidekrautbahn (RB27) eine wichtige Lebensader der Region. Derzeit verkehrt die RB27 zwischen Berlin-­Karow und Groß Schönebeck/ Schmachtenhagen; seit 2011 werden zusätzlich Direktverbindungen zwischen Berlin Gesundbrunnen und Basdorf angeboten. Ursprünglicher Start­ und Ziel­punkt der Heidekrautbahn war Berlin­-Wilhelmsruh; dieser wurde mit dem Mauer­bau 1961 gekappt. Erst mit der Wiedervereinigung wurde eine Reaktivierung möglich. Die Betriebsaufnahme auf der gesamten, ca. 14 km langen Stamm­strecke wird für Dezember 2023 angestrebt. Insgesamt sollen acht Haltepunkte neu entstehen oder reaktiviert werden. Dabei wird die Strecke Basdorf – Schönwalde – Schönerlinde – Karow auch nach Reaktivierung der Stammstrecke weiterhin wie bisher im Halbstundentakt bedient. Die Niederbarnimer Eisenbahn (NEB) ist Eigentümerin der Infrastruktur der Heidekrautbahn und somit Vorhaben­trägerin für die Reaktivierung der Stammstrecke, die von den Ländern Berlin und Brandenburg finanziert wird.

In den folgenden Jahren soll die Stammstrecke über die Nordbahn bis nach Berlin Gesundbrunnen durchgebunden werden. Dieses Teilprojekt läuft unter der Federführung der Deutschen Bahn. Ein Termin für die Durchbindung steht derzeit noch nicht fest.

i2030 – mehr Schiene für Berlin und Brandenburg

Immer mehr Menschen leben und arbeiten in Berlin und im benachbarten Brandenburg, wollen mobil sein und setzen dabei auf umweltfreundliches Bahn­fahren. Das Angebot aus modernen Fahrzeugen und schnellen, häufigen Verbindungen in Berlin und Brandenburg muss allerdings mit der steigenden Bevölkerungszahl Schritt halten und sich weiterentwickeln. Die Länder Berlin und Brandenburg gehen die Herausforderung gemeinsam mit dem Verkehrsverbund Berlin­-Brandenburg (VBB) und den Eisenbahnverkehrsunternehmen an. Gemeinsam modernisieren und erweitern die i2030­Partner die Schieneninfra­struktur in neun Korridoren. Die Reaktivierung der Stammstrecke der Heidekraut­bahn (RB27) der Niederbarnimer Eisenbahn gehört dazu – und ist das erste i2030-Teilprojekt, bei dem die Baumaßnahmen beginnen.

Schnelle Verbindungen,
pünktliche Züge,
mehr Platz in der Bahn:


Attraktiveres Bahnangebot

Prignitz-Express – Finanzierungsvereinbarung

Prignitz-Express, Foto VBB

i2030-Projekt Prignitz-Express (RE6): Finanzierung für weitere Planungen zum Ausbau der Strecke Velten – Kremmen – Neuruppin gesichert

Das Land Brandenburg hat eine Finanzierungsvereinbarung für die Entwurfs- und Genehmigungsplanung mit der Deutschen Bahn für die weiteren Planungen auf der Kremmener Bahn unterzeichnet. Ziel des Projekts ist, Engpässe zu beseitigen und das Angebot auf zwei Züge pro Stunde zwischen Neuruppin und Hennigsdorf zu erweitern. Für die Entwurfs- und Genehmigungsplanung stehen fast 5 Millionen Euro Landesmittel zur Verfügung. Die Erteilung des Planrechtes wird für Ende 2022 angestrebt. Dieses Vorhaben ist Bestandteil des Infrastrukturprojektes i2030, in dem sich die Länder Berlin und Brandenburg, die Deutsche Bahn und der Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg (VBB) zusammengeschlossen haben. Für die gesamte Hauptstadtregion sollen damit mehr und bessere Schienenverbindungen geschaffen werden.

10. Dezember 2020

Die Vorplanung für die Strecke wurde abgeschlossen. Um eine Angebotserweiterung zu gewährleisten, muss die Strecke in den kommenden Jahren teilweise zweigleisig ausgebaut werden. Konkret werden dafür Kreuzungsgleise im Bereich der Station Kremmen und Wustrau-Radensleben vorgesehen sowie ein zweigleisiger Begegnungsabschnitt zwischen Kremmen und Beetz-Sommerfeld von 6,5 Kilometern Länge. Gleichzeitig zum Gleisausbau werden die Bahnsteige entlang der Strecke auf 140 Meter verlängert, damit perspektivisch auch längere Züge an den Stationen halten können.

Mit Inbetriebnahme der Infrastruktur ist, nach jetzigem Planungsstand, voraussichtlich ab Mitte der 20er Jahre zu rechnen. Die Verlängerung der Regionalbahnlinie RB 55 nach Neuruppin West wird nach dem Infrastrukturausbau dann neben dem Prignitz-Express (RE 6) das Angebot auf der Kremmener Bahn zwischen Neuruppin und Berlin ausbauen.

Guido Beermann, Minister für Infrastruktur und Landesplanung des Landes Brandenburg:

„Mit den Landesmitteln in Höhe von rund 5 Millionen Euro leisten wir unseren Beitrag dazu, die Planungen für das Teilprojekt Prignitz-Express voranzutreiben. Um das Verfahren weiter zu beschleunigen, setzen die i2030 Partner auf eine stufenweise Planung. Der Abschnitt Velten – Neuruppin ist der erste Ausbauschritt. So können wir mit Inbetriebnahme der in Planung befindlichen Infrastruktur das Angebot zwischen Neuruppin und Hennigsdorf auf zwei Züge pro Stunde erweitern. Damit werden wir den Bürgerinnen und Bürgern, die entlang der Siedlungsachse bis Oberkrämer und im wachsenden Mittelzentrum Neuruppin wohnen, ein attraktives Schienenangebot anbieten und die wachsenden Fahrgastzahlen auf der Kremmener Bahn auffangen können.“

Dr. Joachim Trettin, Konzernbevollmächtigter der Deutschen Bahn AG für die Länder Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern:

„Die Entwicklung des gesamten Umlandes von Berlin hat für das Wachstum der Region Berlin/Brandenburg eine zentrale Bedeutung. Dazu zählt unter anderem die Entwicklung entlang der RE 6 in Richtung Neuruppin. Ein verbessertes Angebot auf der Schiene zwischen Berlin und Neuruppin wird insbesondere einen positiven Einfluss auf die wirtschaftliche Entwicklung der Region und auf unsere Klimaanstrengungen haben. Wir sind uns sicher, dass der künftige Fahrplan einen breiten Anklang bei unseren Kunden findet wird.  Ein besonderer Dank gilt der Landesregierung und dem VBB für die Unterstützung für den weiteren Ausbau in Richtung Norden.“

VBB-Geschäftsführerin Susanne Henckel:

„Die Züge des RE6 sind bereits heute gut gefüllt. Die Fahrgastzahlen steigen stetig, und die Infrastruktur hält keine Kapazitätsreserven bereit. Das alles macht den Ausbau besonders dringlich. Die derzeitige Pandemielage liefert uns allenfalls eine zeitweilige Verschnaufpause, denn der Trend den persönlichen Wohnsitz ins Berliner Umland zu verlagern, könnte sich noch verstärken. Mit der finanziellen Absicherung der nächsten Planungen durch das Land Brandenburg für den Ausbau der Strecke zwischen Velten und Neuruppin gehen wir auf diese Entwicklungen ein. Auch für die weiteren Abschnitte bis Berlin-Gesundbrunnen sind schon weitere Planungsschritte in Vorbereitung.“

Es werden zunächst detaillierte Bauplanungsunterlagen erstellt sowie diverse nötige Planungsvereinbarungen in Abstimmung mit Behörden und Trägern öffentlicher Belange sowie der Denkmalschutzbehörde abgeschlossen. Mit diesen Ergebnissen können konkretere Angaben zu Kosten und Dauer des Ausbaus ermittelt werden, um das anschließende Planfeststellungsverfahren einzuleiten. Die Finanzierungsvereinbarung sieht vor, die Öffentlichkeit frühzeitig in den Planungsprozess einzubeziehen.

Hintergrund Prignitz-Express: Gleich zwei regionale Wachstumskerne liegen an dem i2030-Streckenabschnitt:

  • Die Fontanestadt Neuruppin hat als Mittelzentrum eine besondere Funktion für die nähere Umgebung und ist ein wichtiger Wirtschafts- und Tourismusstandort in der Region. Neuruppin entwickelt sich zum attraktiven Wohnsitz nahe der Hauptstadt und zieht zahlreiche Hausbauer*innen an.
  • Velten und Hennigsdorf bilden gemeinsam mit Oranienburg Deutschlands wichtigsten Bahnindustriestandort und haben hohe Ein- und Auspendleranteile in beide Richtungen.

Mit dem wirtschaftlichen Wachstum werden auch mehr Einwohner*innen dazukommen. Entlang der Bahnstrecke Hennigsdorf – Kremmen wird gemäß des Landesentwicklungsplanes Hauptstadtregion Berlin-Brandenburg (LEP HR) bis Oberkrämer Siedlungswachstum ermöglicht. Auf Berliner Seite wird für den Bezirk Reinickendorf ein Bevölkerungswachstum von 4,6 Prozent bis 2030 erwartet.

Schnelle Verbindungen,
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