Ute Bonde + Verkehrssenatorin Berlin

i2030-BOTSCHAFTER:IN

Ute Bonde + Verkehrssenatorin Berlin

 

Metropolregion Berlin-Brandenburg mit Verkehrssenatorin Ute Bonde

Die Hauptstadtregion Berlin-Brandenburg wächst – und mit ihr der tägliche Pendlerverkehr zwischen Stadt und Umland. Schon heute sind rund 320.000 Menschen werktags zwischen den beiden Bundesländern unterwegs. Prognosen gehen davon aus, dass diese Zahl bis 2030 auf etwa 380.000 steigen wird – das entspricht in etwa der Einwohnerzahl einer Großstadt. Viele von ihnen sind bislang auf das Auto angewiesen, was zu überlasteten Straßen, längeren Fahrzeiten und erhöhtem CO₂-Ausstoß führt.

Ziel des Infrastrukturprojekts i2030 ist es, diese Pendlerströme verlässlich und klimafreundlich auf die Schiene zu verlagern. Dafür bündeln Berlin, Brandenburg, die Deutsche Bahn und der Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg (VBB) ihre Kräfte – ein in Deutschland einmaliger, länderübergreifender Ansatz.

Zentrale Projekte für Berlin: Siemensbahn und Nordost-Anbindung

In Berlin stehen zwei große Vorhaben im Fokus. Zum einen die Reaktivierung der Siemensbahn, mit der das neue Stadtquartier Siemensstadt Square angebunden wird. Die historische Strecke soll bis 2029 wieder in Betrieb gehen und direkte Verbindungen ins Berliner Zentrum ermöglichen.

Ein weiteres wichtiges Projekt ist die Anbindung des Berliner Nordostens. Über eine neue Trasse von Wartenberg bis zum Karower Kreuz sollen dort entstehende Wohngebiete besser erschlossen werden. Damit wird auch dieser wachsende Stadtraum eng an das S-Bahn-Netz angebunden – ein zentraler Beitrag für die nachhaltige Stadtentwicklung.

Zusammenarbeit über Ländergrenzen hinweg

Damit i2030 gelingen kann, gehen Berlin und Brandenburg in Vorleistung: Die Planungskosten werden durch die Länder getragen, um zügig voranzukommen. Für die bauliche Umsetzung ist jedoch eine verlässliche Finanzierung durch den Bund unerlässlich. Die Gespräche dazu laufen bereits.

Wie entscheidend die Kooperation zwischen Berlin, Brandenburg, der Deutschen Bahn und dem VBB für den Erfolg des Projekts ist, unterstreicht Berlins Verkehrssenatorin Ute Bonde im Interview: „i2030 zeigt: Wenn man länderübergreifend an einem Strang zieht, kann man viel erreichen – und zwar ganz konkret für die Bürgerinnen und Bürger in der Region.“

i2030 ist mehr als ein Verkehrsprojekt – es ist ein zukunftsweisendes Beispiel für politische Zusammenarbeit, das die Region enger vernetzt und einen echten Beitrag zur Mobilitätswende leistet.

Botschafter:innen für i2030

Robert Förstemann + Deutscher Bahnradfahrer

i2030-BOTSCHAFTER:IN

Robert Förstemann + Deutscher Bahnradfahrer

 

Robert Förstemann weiß, was es heißt, aus eigener Kraft Fahrt aufzunehmen. Als Welt-, Europa- und vielfacher Deutscher Meister im Bahnradsport steht er für Disziplin, Durchhaltevermögen und Präzision – Eigenschaften, die auch ein Großprojekt wie i2030 braucht, um die Verkehrswende in Berlin und Brandenburg voranzubringen.

Geboren in Thüringen, fand Robert 2006 in der Hauptstadtregion seine sportliche Heimat. Mit Trainingsstätten wie dem Berliner Velodrom oder der Bahn in Fredersdorf, einem engagierten Trainerteam und kurzen Wegen hat die Region entscheidend zu seiner beeindruckenden Karriere beigetragen. Heute lebt und trainiert er in Neuenhagen bei Berlin – einer Gemeinde, die wie viele Orte im Berliner Umland vom Ausbau der Schieneninfrastruktur direkt profitieren wird.

Bekannt ist Robert auch als „Quadzilla“ – ein Spitzname, den ihm seine eindrucksvollen Oberschenkel mit einem Umfang von 76 Zentimetern eingebracht haben. Sie sind Symbol seiner Power auf der Bahn – und zugleich Sinnbild für die Energie, die es braucht, um große Ziele zu erreichen. 

Nachhaltige Mobilität ist für Robert kein abstraktes Konzept, sondern gelebte Überzeugung. „Ich habe schon mit Muskelkraft Strom erzeugt“, sagt er augenzwinkernd – und meint damit: Wer täglich Höchstleistung bringt, weiß effiziente, klimafreundliche Mobilität zu schätzen.

Die Parallelen zwischen Hochleistungssport und einem Infrastrukturprojekt wie i2030 liegen für ihn auf der Hand: Nur mit Struktur, Ausdauer und einem klaren Ziel vor Augen lassen sich große Visionen verwirklichen – ob auf der Bahn oder auf der Schiene.

Mit seiner Unterstützung setzt Robert Förstemann ein klares Zeichen: Für eine starke Region, für mehr nachhaltige Mobilität – und für ein Projekt, das ebenso entschlossen vorankommen will wie er selbst auf dem Rad.

 

Botschafter:innen für i2030

Start für den Umbau der nördlichen Einfahrt zum Bahnhof Königs Wusterhausen

Bauvorbereitung für Umbau der nördlichen Einfahrt am Bahnhof Königs Wusterhausen starten, Foto: VBB, Stapf

Start für den i2030-Umbau der nördlichen Einfahrt zum Bahnhof Königs Wusterhausen – Regionalzüge von und nach Berlin sollen gleichzeitig fahren können

4. Juni 2025, Autor: Thomas Fülling

Regionalzüge von und nach Berlin sollen gleichzeitig fahren können

Am Bahnhof Königs Wusterhausen tut sich wieder etwas: Nachdem im Februar 2025 die aufwendige Erneuerung der Straßenüberführung über die Storkower Straße abgeschlossen wurde, haben jetzt Arbeiten am sogenannten Nordkopf des beinahe zu allen Tageszeiten stark frequentierten Bahnknotens begonnen. Am Ufer des Nottekanals und direkt neben dem Bahndamm richten die damit beauftragten Baufirmen, eine Arbeitsgemeinschaft (Arge) der Klostermann Baugesellschaft mbH und der Sächsischen Bau GmbH, die Baustelle ein. In den zurückliegenden Wochen wurden dazu vorbereitende Arbeiten wie der Rückschnitt der Vegetation ausgeführt und geschützte Tierarten wie die Zauneidechse umgesiedelt. Etwas lauter wird es dann im September, kündigte Corwyn Schutz von der DB InfraGO AG, Region Ost, an. „Um die Eisenbahnbrücke über den Nottekanal verbreitern zu können, müssen wir erst einmal ein Stück absägen“, sagte der 45 Jahre alte Projektleiter. Bis Frühjahr 2027 will die DB InfraGo AG als Schienennetzbetreiber den nördlichen Bereich des Bahnhofs Königs Wusterhausen so erweitern und umgestalten, dass Regionalzüge gleichzeitig ein- und ausfahren können.

Ein Vorhaben, über das seit langem von Verkehrspolitikern, Fahrgästen und Anwohnern engagiert diskutiert wird. Ist doch der Bahnhof Königs Wusterhausen derzeit ein Nadelöhr auf der wichtigen Bahnverbindung zwischen der Bundeshauptstadt Berlin und der Lausitz. In den vergangenen Jahren hat auf der Trasse nicht nur der Ausflugsverkehr in den Spreewald oder das Freizeitzentrum Tropical Islands stark zugenommen. Auch die Zahl der Berufstätigen und Studierenden, die täglich zwischen Berlin, dem Umland sowie Cottbus pendeln, ist spürbar gestiegen. Eine weitere starke Zunahme der Verkehrsströme gilt angesichts des mit Milliarden aus den Etats von Bund und Ländern geförderten Strukturwandels der einstigen Kohleregion Lausitz als sicher. Auch für den Güterverkehr ist Wachstum prognostiziert und gilt zudem als klimapolitisch wünschenswert.

Bislang sind dem weiteren Ausbau des Schienenverkehrs jedoch Grenzen gesetzt. Zum einen ist der Streckenabschnitt zwischen Lübbenau und Cottbus nur eingleisig befahrbar. Zum anderen steht im Bahnhof Königs Wusterhausen bisher nur ein durchgehendes Gleis für den Regionalverkehr zur Verfügung. Daher müssen Regionalzüge bei der Ein- und Ausfahrt in Königs Wusterhausen aufeinander warten, was viel Zeit kostet. Beide Engpässe zu beseitigen, haben sich die Länder Berlin und Brandenburg im gemeinsamen Infrastrukturprogramm i20230 zum Ausbau und zur Erweiterung der Schieneninfrastruktur in der Hauptstadtregion fest vorgenommen.

Ein erster Schritt bei der Umgestaltung des Bahnhofs Königs Wusterhausen erfolgte bereits im Jahr 2023. Damals wurde im Rahmen von i2030 ein zusätzliches sogenanntes Kehrgleis in Betrieb genommen. Dadurch blockieren Züge der Regionalbahnlinie RB 22, die in Königs Wusterhausen enden, nicht mehr das durchgehende Hauptgleis. Außerdem kann das Gleis auch zum Abstellen von Zügen über Nacht genutzt werden.

Nun steht der zweite Schritt an. Im nördlichen Bereich des Bahnhofs werden die Gleise so verlängert, dass aus Berlin kommende Züge auf Gleis1einfahren und gleichzeitig Züge in Richtung Berlin über Gleis 3 ausfahren können. Dafür muss ein zusätzliches Gleis verlegt und die Eisenbahnbrücke über den Nottekanal um rund sieben Meter verbreitert werden. Zudem werden zwei neue Weichen eingebaut. Auch der Abriss des alten, schon länger nicht mehr genutzten Stellwerks ist geplant.

Ohne Einschränkungen für den laufenden Zugbetrieb geht es allerdings nicht. Projektleiter Schutz kündigte mehrere Sperrpausen für den Fernverkehr an: Die erste erfolgt demnach vom 12. bis 26. September 2025, Beginn und Ende jeweils 21 Uhr. In dieser Zeit ist unter anderem der Rückbau von Kabelschächten, Entwässerungsanlagen geplant. Das alte Stellwerk hingegen wird im laufenden Betrieb abgebrochen. Eine zweite Sperrpause ist im Jahr darauf im Zeitraum September bis Oktober für den Fern- und S-Bahnverkehr vorgesehen, in dem die neuen Weichen eingebaut und die Oberleitungen verlegt werden. Anfang 2027 erfolgt in einer letzten Sperrpause schließlich der Anschluss an das elektronische Stellwerk, damit der umgebaute Nordkopf des Bahnhofs Königs Wusterhausen schließlich in Betrieb gehen kann. Über die genauen Zeiträume werden die Fahrgäste rechtzeitig informiert.

In einem weiteren Schritt sieht das Infrastrukturprogramm i2030 auch die Neugestaltung des südlichen Bereichs des Bahnhofs Königs Wusterhausen vor. Unter anderem mit dem Einbau von drei neuen Weichen soll der Zugverkehr stabiler und flexibler werden „Durch das Gesamtprojekt schaffen wir unter anderem die Voraussetzungen für einen stabileren Regional- und Güterverkehr. Reisende können zukünftig konstanter zwischen Berlin und Brandenburg pendeln und erreichen Cottbus mittelfristig mit mehr Zügen. Für den Güterverkehr entsteht der Vorteil, dass sich nach dem Ausbau der Gleise 740 Meter lange Güterzüge überholen können, wodurch die betriebliche Qualität erhöht wird. Ebenso wird die Anbindung des Hafens Königs Wusterhausen deutlich verbessert“, verspricht die DB InfraGO AG. Perspektivisch ist ein gesamthafter Umbau des Bahnknotens vorgesehen. Dabei sollen die Linienläufe von S-Bahn und Regionalbahn komplett getrennt werden.

Die Planung für die Neugestaltung des Südkopfs des Bahnhof Königs Wusterhausen ist angelaufen, aktuell wird die weitere Finanzierung der Planung für das Vorhabens geklärt. „Wir hoffen, dass wir dann ab 2028 bauen können“, so Projektleiter Schutz.