Mit der Reaktivierung der alten Stammstrecke wird eine nördliche Siedlungsachse mit der Schiene erschlossen. Gleichzeitig können Erholungssuchende mit der Nordbahn schnell beliebte Ausflugsziele wie den Wandlitzsee oder die Schorfheide erreichen. Zusammen mit der Niederbarnimer Eisenbahn (NEB) wird die direkte Verbindung von Basdorf nach Berlin Gesundbrunnen angestrebt und es sollen acht neue Haltepunkte entstehen.
Ausgangslage
Die sogenannte Heidekrautbahn (RB27) verbindet seit 1901 Berlin mit den Gemeinden in den heutigen Landkreisen Barnim und Oberhavel. Ihr Name illustriert die Bedeutung als Ausflugslinie für die Großstädter. Zudem wird sie täglich von tausenden Berufspendlern genutzt.
Derzeit fährt die Linie RB27 von Berlin-Karow nach Groß Schönebeck/Schmachtenhagen. Seit 2011 werden zusätzlich Verstärkerfahrten nach Berlin Gesundbrunnen angeboten. Ursprünglich startete die Heidekrautbahn jedoch in Berlin-Wilhelmsruh. Dieser Teil der Strecke wurde mit dem Mauerbau gekappt. Eine direkte Anbindung in die Berliner Innenstadt, wie sie früher bestand, nutzt zehntausenden Menschen im wachsenden Speckgürtel sowie im Berliner Norden mit dem Märkischen Viertel.
Seit der Wende verzeichnet die Gemeinde Mühlenbecker Land einen Bevölkerungszuwachs von 130,6 Prozent. Und der Zuzug nördlich von Berlin hält an. Der fehlende Anschluss an den Schienenverkehr ist ein ernstes Problem, da auch die Straßeninfrastruktur vor allem im Berufsverkehr an ihre Grenzen gerät. Mit der Reaktivierung der Stammstrecke kann die neue Siedlungsachse weiterentwickelt und den Zuzügler eine attraktive Nahverkehrsverbindung geboten werden.
Möglich wird so auch die Erschließung des Gewerbegebietes PankowPark für den Schienenpersonennahverkehr. Auf dem Gelände sitzen rund 80 Unternehmen, unter anderem der Schienenfahrzeugspezialist Stadler oder die Black Box Music GmbH, eine bekannte Firma für Veranstaltungstechnik.
Für die Siedlungsachse aus dem Nordosten Berlins nach Wandlitz erarbeiten die Gemeinden und der Berliner Bezirk Pankow ein gemeinsames Achsenentwicklungskonzept Nord-Ost-Raum.
Die NEB strebt zusammen mit den Ländern an, wasserstoffbetriebene Fahrzeuge auf dem Streckennetz der RB27 anstelle der bisherigen Diesel-Triebwagen einzusetzen. Damit soll ein zusätzliches Zeichen für den Klimaschutz gesetzt werden.
Zielstellung und Ergebnisstand
Wo befinden wir uns?
Zielstellung
- Direkteinbindung der Heidekrautbahn über Karower Kreuz bzw. Berlin-Wilhelmsruh.
- Verbesserung der Erschließung berlinnaher Siedlungsflächen per Schiene.
- Untersuchung eines Umbaus Bahnhofs Birkenwerder: Trennung der Linienläufe der S- und Fernbahn und energetische Trennung.
- Prüfung des Einsatzes von Wasserstofffahrzeugen und die Errichtung entsprechender Infrastruktur.
Ergebnisstand
- Zur Beschleunigung der Planungen für die Stammstrecke zwischen Basdorf und Berlin-Wilhelmsruh wurde zwischen den Ländern und der NEB eine Planungsvereinbarung unterzeichnet.
- Die Stammstrecke der Heidekrautbahn soll reaktiviert werden (Schönwalde – Schildow – Wilhelmsruh) sowie der entsprechende Abschnitt der Nordbahn für die Einführung eines 30-min-Taktes nach Berlin Gesundbrunnen.
- Es wird ein neues Gleislayout für den Bahnhof Birkenwerder mit separaten Bahnsteig für die RB20 entwickelt.
Presse Nord


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Die Historie der Heidekrautbahn reicht zurück bis 1901.